Star Wars – Rebel Force 3: Der Attentäter

Der dritte Band der zwischen „Eine neue Hoffnung“ und „Das Imperium schlägt zurück“ angesiedelten Abenteuer der klassischen „Star Wars“-Helden Luke Skywalker, Han Solo und Leia Organa beginnt wortwörtlich hochexplosiv. „Der Attentäter“ schlägt zu. Doch Han Solo wird das Verbrechen in die Schuhe geschoben. Der Schmuggler muss fliehen und seine Unschuld beweisen – von der seine Freunde doch eigentlich überzeugt sind … oder?

von Bernd Perplies

Nachdem Luke das Cover des ersten Bandes der „Rebel Foce“-Reihe von Alex Wheeler geziert hatte und Leia den zweiten, blickt uns diesmal Han Solos Konterfei an, wobei man das Gesicht pikanterweise mit dem Titel „Der Attentäter“ in Verbindung bringt, was natürlich Unsinn ist, aber durchaus dem Versuch, Kollege Solo bei der Rebellion zu diskreditieren, entspricht, den der imperiale Agent X-7, auch bekannt als Tobin Elad, unternimmt. Dessen Anschlag auf Luke, den er zuvor als Pilot, der den Todesstern zerstörte, identifiziert hatte, schlägt nämlich fehl, und um seine Tarnung nicht zu gefährden – so oder so –, bedarf es eines Sündenbocks. Wer läge da näher als ein Schmuggler mit fragwürdiger Vergangenheit?

Doch ungeachtet der Tatsache, dass Han das Romancover beherrscht, ist seine Geschichte nur eine von zwei (eigentlich drei) Parallelhandlungen. Denn während der Schmuggler mit seinem Wookiee-Kumpel von Yavin IV flieht, um sich nicht irgendeiner lächerlichen Untersuchung wegen eines Mordversuchs an seinem Freund unterziehen zu müssen, und fortan nach einer Möglichkeit sucht, seine Unschuld zu beweisen, entscheiden Luke und Leia zur Sicherheit die Rebellen ebenfalls einstweilen zu verlassen, um dem mysteriösen Killer keine Angriffsfläche zu bieten. Heimlich reisen sie nach Tatooine, wo Luke an einer Trauerfeier zu Biggs Ehren teilnehmen will, und lassen dabei einen X-7 zurück, der fassungslos feststellen muss, dass er sein Opfer verloren hat.

Nach Muunilinst im ersten Band und dem Umfeld von Alderaan im zweiten geht es nun also nach Tatooine, dem vielleicht klassischsten aller Schauplätze des „Star Wars“-Universums. Dort wird Luke mit seinem alten Leben konfrontiert, und Fans der geschnittenen Szenen von „Episode IV“ freuen sich über ein Wiedersehen mit Lukes alter Gang – Fixer, Camie und wie sie alle heißen. Geschickt bringt hier Alex Wheeler einmal mehr diverse Nebenfiguren des „Star Wars“-Universums zusammen, um in Verbindung mit einigen Standardsituationen (Wüstenrennen, Entführung, Blasterkampf) gekonnt das naiv-unschuldige „Star Wars“-Feeling heraufzubeschwören, das damals den ersten Kinofilm von George Lucas’ „Krieg der Sterne“-Saga durchzog.

Über einige inhaltliche Hürden geht die actionbetonte Handlung indes sehr glatt hinweg. So wird beispielsweise nach Lukes erstmaliger Rückkehr nach Tatooine mit keinem Wort der Tod seines Onkels und seiner Tante thematisiert. Auch der Mord an den Jawas ist offenbar an Lukes alten Freunden vorübergegangen. Dass bei der „Trauerfeier“ auch kein einziger von Biggs Verwandten anwesend ist, zeigt nicht nur, dass Alex Wheeler die Leser nicht mit dem sonstigen Expanded Universe belasten wollte (von Jude Watsons „Der letzte Jedi“-Reihe mal abgesehen), sondern auch, dass sie ernsteren Momenten lieber zugunsten gradlinigen Problemlösens aus dem Weg geht. Am Ende ist „Rebel Force“ dann eben doch eine Reihe für die jungen „Star Wars“-Fans.

Fazit: Wie seine Vorgängerbände auch, ist „Star Wars – Rebel Force 3: Der Attentäter“ eine gefällige kleine Episode aus der Zeit, als Luke noch eher ein Bauernbursche als ein Jedi-Ritter war. Durch den Schauplatz Tatooine (und daneben den Fokus auf Han Solo) kommt in diesem Band ein schönes Classic-Feeling auf. Jüngere Leser werden hierdurch sicher schön an die alten Filme herangeführt. Für ältere Semester ist das Büchlein ein eher kurzes Vergnügen.


Star Wars – Rebel Force 3: Der Attentäter
Film/Serien-Roman
Alex Wheeler
Panini Books 2009
ISBN: 978-3-8332-1939-9
176 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 7,95

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