Star Trek – Doppelhelix 4: Quarantäne

Der Maquis führt in der Entmilitarisierten Zone zwischen der Föderation und der Cardassianischen Union einen ungleichen Kampf gegen die Cardassianer. Als auf einem Planeten in der Zone das berüchtigte Doppelhelix-Virus ausbricht, versucht der Maquis zu helfen. Dabei bekommen Chakotay und seine Besatzung Hilfe von unerwarteter Seite.

von Andreas Loos

 

Der vierte Band der „Doppelhelix“-Reihe führt wie auch schon Band 2 „Überträger“ in den Bereich, in dem sich die Raumstation DS9 befindet. Aber nicht Sisko und die Crew der Station sind hier die Hauptpersonen, sondern der Maquisanteil der Voyager-Crew um Chakotay. Schauplatz ist die Entmilitarisierte Zone, der Puffer zwischen der Cardassianischen Union und der Föderation. Die Gruppe des Maquis ist mit der Regelung nicht einverstanden ist, da die Cardassianer die Kontrolle über Kolonien der Föderation erhalten haben und diese nun beherrschen. Dabei bekämpfen sie nicht nur die Cardassianer, sondern versuchen auch, die anderen Aufgaben der Sternenflotte zu erfüllen. Der Maquis gilt aber bei den Cardassianern und der Föderation als Terrorgruppe und wird entsprechend verfolgt.

Lt. Thomas Riker, ein durch einen Transporterunfall entstandener Klon von William Riker („TNG: Riker:2=?“) dient an Bord der U.S.S. Gandhi. Dort begegnet man ihm mit wachsendem Mistrauen und behandelt ihn wie eine Abnormität. Seine Vorgesetzten gängeln ihn und der Schatten von William Riker schwebt unheilvoll über seinem Leben. Ein paar unbedarfte Bemerkungen über den Maquis haben ihn zudem in den Verdacht gebracht, ein Sympathisant der Gruppierung zu sein. Er kommt zu der Erkenntnis, dass er in der Kommandostruktur der Sternenflotte kaum aufsteigen wird. Deshalb plant er einen Karrierewechsel.

Als medizinischer Kurier hofft er auf ein unabhängigeres Leben, das er selbst bestimmen kann. Sein erster Einsatz führt ihn zu einer geheimen Basis der Sternenflotte, die von Flüchtlingen überrannt worden ist. Als er einige von ihnen evakuieren will, entpuppen sich diese als Mitglieder des Maquis, die sein Shuttle plündern wollen. So kommt Tom Riker in Kontakt mit Chakotay, der ihn um Hilfe bittet. Auf einem ehemaligen Planeten der Föderation, der nun unter der Kontrolle der Cardassianer steht, ist die künstliche Seuche ausgebrochen. Helena wurde von Kolonisten begründet, welche die Vielfältigkeit der Föderation auf besondere Weise feiern. Die Bewohner haben es sich zum Ziel gesetzt, so viele verschiedene Völker wie möglich miteinander zu kreuzen. Je bizarrer die Paarung, desto größer ist das Ansehen einer Person. Die normalen Vertreter einer Rasse werden aber bestenfalls als minderwertig angesehen. Eine Organisation namens IGS ist dabei behilflich, wenn ein Paar auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen kann.

Der Planet ist also im Großen und Ganzen ein Querschnitt der Föderationsbevölkerung. Und der ideale Ort für den Schurken, einen weiteren Test mit seinem Retortenvirus durchzuführen. Riker schließt sich der Mission des Maquis mit Billigung der Sternenflotte an. Die Cardassianer dagegen haben den Ausbruch der Seuche in Band 2 nicht vergessen und bereiten die Vernichtung des Planeten vor. Riker, Chakotay und die anderen Maquismitglieder, wie Tuvok und B’elanna Torres, bereiten sich darauf vor, die Seuche auf Helena zu untersuchen und die Schuldigen zu jagen.

Die Geschichte ist schön stimmig geschrieben, und besonders Thomas Riker darf seinen Charakter entwickeln. Natürlich weiß man auch hier, dass den Hauptprotagonisten keine bleibenden Schäden drohen, schließlich benötigt man sie ja auch noch für „DS9“ beziehungsweise „Voyager“.

Fazit: „Doppelhelix 4: Quarantäne“ ist um Längen besser, als der Vorgängerband. John Vornholt setzt hier die Geschichte gekonnt in Szene und schließt im gleichen Atemzug eine kleine Lücke in der Geschichte des Franchise. Nun weiß der Leser, weshalb sich Thomas Riker dem Maquis anschloss und in der „DS9“-Episode „Defiant“ versuchte, das kampfstarke Raumschiff von der Station zu stehlen. Von allen Bänden der Reihe hat mir dieser bisher am besten gefallen.


Star Trek – Doppelhelix 4: Quarantäne
Film/Serien-Roman
John Vornholt
Cross Cult 2012
ISBN: 978-3864250149
267 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 12,80

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