Inhalt

Während Kira und die neue Sicherheitschefin Ro Laren darum bemüht sind, den Mord an der bajoranischen Wissenschaftlerin Istani Reyla aufzuklären, stellt sich heraus, dass die bajoranische Vedek-Versammlung etwas mit dem Verbrechen zu tun hat. Die konservativen Priester vertuschen seit Jahrhunderten unangenehme Prophezeiungen, wie auch Istani eine in den Ruinen von B’hala gefunden hat.

Diese Prophezeiung hat einen konkreten Bezug zum ehemaligen Captain der Station Benjamin Sisko, der von den Bajoranern als „Abgesandter“ der gottgleichen „Propheten“ angesehen wird, und seiner schwangeren Frau Kasidy Yates. Demnach soll das gemeinsame Kind eine wichtige Rolle in der spirituellen Zukunft Bajors einnehmen. Ebenfalls aufgrund dieser Prophezeiung bricht Jake Sisko zum Wurmloch auf, um seinen Vater zurückzuholen.

Kurz darauf trifft die Enterprise bei Deep Space Nine ein. Captain Jean-Luc Picard und Commander Elias Vaughn, Sonderbeauftragter der Sternenflotte, haben Bajor ein wertvolles Geschenk mitgebracht, das sie in den Badlands entdeckt haben. Doch bevor dieses formell übergeben werden kann, bricht auf der Station das Chaos aus: Der angeblich von Odo gesandte Jem’Hadar-Überläufer Kitana’Klan entkommt aus seiner Zelle und versucht die Station zu vernichten.

Spannende Fortführung

Die mit „Offenbarung 1“ begonnene neue Romanreihe zu „Star Trek – Deep Space Nine“ wird mit „Offenbarung 2“ fulminant fortgeführt, eine Kenntnis des ersten Bandes ist daher unabdingbar, um den zweiten verstehen zu können. Wie schon beim Auftakt begeistern die gekonnte Verquickung von bereits etablierten Handlungssträngen und dem „DS9“-Metaplot aus der TV-Serie sowie die Mischung aus alten und neuen Figuren.

Mit vielen wechselnden Perspektiven wird immer wieder das Innenleben der Charaktere beleuchtet, seien es Kira, Jake, Julian, Nog oder der neu auf die Station gekommene Andorianer Shar. Durch den häufigen Wechsel kann bei der TV-Serie unkundigen Lesern hier und da etwas Verwirrung entstehen, und die kurzen Spotlights auf Will Riker oder Admiral Ross sind zwar nett gemeint, aber aufgrund mangelnder Vertiefung und Relevanz dieser Figuren für die Handlung doch etwas zu viel des Guten.

Als tatsächliche Hauptfiguren kann man am ehesten Kira und Ro Laren, die neue Sicherheitschefin der Station, herausstellen. Die beiden Bajoranerinnen spielen demnach auch die zentrale Rolle in den Ereignissen rund um die Prophezeiung, den Jem’Hadar-Terroristen und die neue Konstellation im Führungsstab der Station. Die Autorin schafft es dabei, die beiden starken Persönlichkeiten durch alle Widrigkeiten und Animositäten glaubwürdig einander näherzubringen. Zudem löst sie ein offenes Ende aus „Star Trek – The Next Generation“ auf, als sich Picard und die ehemals abtrünnige Ro wieder begegnen.

Zur Ausstattung

Wie von Cross Cult gewöhnt, kommt auch der zweite Band der neuen „DS9“-Romanreihe in optisch äußerst ansprechender Aufmachung daher und zeigt auf dem Titelbild ein gelungen gestaltetes Arrangement von bekannten und neuen Illustrationen. Im Anhang findet sich als besonderes Extra ein Interview mit der Autorin Stephani Danelle Perry. Dennoch ist der Preis für ein rund 240-seitiges Taschenbuch mit 11,80 Euro recht hoch gegriffen.

Fazit: Die Auftaktgeschichte der neuen Reihe wird mit dem zweiten „Offenbarung“-Band zu einem spannenden und kurzweiligen Finale geführt, in dem die Karten rund um die Station am Rande des Wurmlochs neu gemischt werden. Für alle „Star Trek“-Fans ist die neue Reihe absolut empfehlenswert, und auch allgemein SF-Interessierte dürften auf ihre Kosten kommen. Man darf gespannt sein, wie die Romanreihe zukünftig fortgesetzt wird. Ich persönlich freue mich jedenfalls darauf!