Star Trek: Countdown

„Star Trek XI“ entführt die Kinobesucher in die Zeit vor der legendären Originalserie rund um Captain Kirk, den Vulkanier Spock und den Schiffsarzt „Pille“ McCoy. Aber die auf der Leinwand präsentierte Geschichte beginnt in der Zukunft, und der vorliegende Comic setzt die Ereignisse, die vor dem Film stattfanden, gelungen und packend in Szene.

von Andreas Loos

In diesen Tagen und von der Fangemeinde mit Spannung und auch mit einiger Skepsis erwartet, startet das elfte Kinoabenteuer des „Star Trek“-Franchises. Ich selbst habe den Film – von den Trailern abgesehen – noch nicht gesehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass der Cross Cult Verlag die Vorgeschichte zu den Ereignissen des Films in Comic-Form präsentiert und so die Hintergründe etwas näher beleuchtet.

Handwerklich sind die Zeichnungen durchweg gut gelungen. Coole neue Uniformen für die Sternenflotte und eine Menge düsterer und imposanter Kulissen bilden eine gelungene Komposition.

Die Geschichte des Comics beginnt in der Zukunft zu Beginn des 25. Jahrhunderts: Seit gut vierzig Jahren lebt Spock nun auf Romulus und arbeitet daran, Romulaner und Vulkanier zusammenzubringen. Während er einige diplomatische Erfolge verbuchen kann, bereitet ihm ein kosmisches Ereignis gewaltige Kopfschmerzen. Der Stern Hobus ist dabei zur Supernova zu werden, ein Vorgang, der nach Spocks Ansicht das Potenzial hat, die Existenz des gesamten Universums zu bedrohen. Da der Romulanische Senat seine Unterstützung verweigert, macht Spock sich mit Nero, dem Captain eines Minenschiffes, auf, um mithilfe der Vulkanier die Katastrophe abzuwenden.

Unterwegs werden die Reisenden von einer Gruppe Remaner angegriffen, doch die U.S.S. Enterprise – unter dem Kommando eines unerwarteten alten Bekannten, greift in den Kampf ein und löst den Konflikt. Nachdem dieses überstanden ist, reist man gemeinsam nach Vulkan, wo Spock und seine Gefährten ein unterkühlter Empfang bereitet weird. Lediglich dank des Einsatzes von Picard, der nun Föderationsbotschafter auf Vulkan ist, darf Spock sein Anliegen vortragen. Die Vulkanier sind nicht bereit Spock und den Romulanern zu helfen. Ein enttäuschter Nero kehrt zurück nach Romulus, gerade rechtzeitig, um Zeuge der Zerstörung seines Heimatplaneten zu werden. Nach dem Tod seiner Familie (besonders seiner Frau und seines ungeborenen Sohnes) bleibt Nero und seiner Besatzung nichts mehr von ihrem bisherigen Leben.

Was kommen wird, ist klar: Nero sinnt auf Rache! Und während Spock gemeinsam mit der Crew der Enterprise versucht, weiteres Unheil von der Galaxis abzuwenden, begibt sich der vom Schmerz in den Wahnsinn getriebene Romulaner auf einen geheimen Feldzug, der nur zwei Ziele kennt: die Förderation für ihre Taten (oder vielmehr ihre Untätigkeit) büßen zu lassen und dem Romulanischen Reich zu neuem Glanz zu verhelfen. Das Ende der Geschichte ist dabei der Anfang des Films.

Fazit: Der „Countdown“ zum elften Kinoabenteuer des „Star Trek“-Universums hat es in sich. Es ist ein Comic, der „Star Trek“ pur bietet und dem Franchise voll und ganz gerecht wird. Die Geschichte auf der Leinwand wird dabei um viele Hintergründe und Details ergänzt, und schon deshalb bietet sich der Comic zum Kauf an. Aber auch für sich allein bietet der Comic schon ein mächtiges Bild, das den etablierten Kanon in seinen Grundfesten erschüttert – wann werden schon ganze Heimatwelten von Hauptrassen wie den Romulanern zerstört? Wenn ich mir den Comic ansehe, beschleicht mich das wehmütige Gefühl, lieber den Comic als elften Film im Kino sehen zu wollen und dafür den aktuellen Streifen auf Platz zwölf zu sehen. In jedem Fall ist „Star Trek: Countdown” ein Muss für jeden Fan.


Star Trek: Countdown
Comic
David Messina, Tim Jones, Mike Johnson u. a.
Cross Cult 2009
ISBN: 978-3-941248-06-9
98 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 14,80

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