„Söldner, Skalden, Steppenelfen“ ist der dritte Band mit Meisterpersonen, der für die vierte Edition von „DSA“ mit dem Purpurrand erschienen ist. Nachdem sich Band eins mit den Einwohnern des Mittelreichs und Band zwei mit denen des Südens Aventuriens beschäftigt hatte, kommen nun endlich auch die Einwohner aus den nördlichen Landen zum Zuge.

Insgesamt 64 Meisterpersonen – vom Engasaler Pikenier, über den Rattenfänger, bis hin zum Schattenlandbürger oder Sumupriester – werden in diesem Buch vorgestellt. Während man es aus Publikationen ähnlicher Art von anderen Rollenspielen kennt, werden hier aber keine spezifischen, namentlich festgelegten Personen vorgestellt, sondern man lernt hier mehr über spezielle Personengruppen, und zumeist handelt es sich dabei um Gruppen, die normalerweise nur nebenbei erwähnt werden und hier mal ins Rampenlicht treten dürfen.

Der Aufbau ist für alle 64 Meisterpersonen gleich. Am Beginn steht eine kurze Erzählung, die einen speziellen Aspekt der jeweiligen Person in den Vordergrund rückt. Als nächstes folgen ein paar Namensvorschläge sowohl für männliche als auch weibliche Repräsentanten der Gruppe. Im Bereich „Konfliktverhalten“ wird beschrieben, wie sich diese Meisterperson verhalten würde, wenn es denn zu einer kämpferischen Auseinandersetzung kommen würde.

Im Bereich „Darstellung“ bekommt der Meister einige Hinweise, wie er eine solche Person in seinem Abenteuer einsetzen kann. Unter „Begegnungen“ werden mögliche Orte und Situationen erwähnt, wann die Spieler auf solche Charaktere treffen können. Bei „Lebensunterhalt“ wird beschrieben, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen (wer hätte das gedacht) und unter „Varianten“ werden Qlternativen aufgezeigt, die es in dieser Gruppe gibt. Mit „Darstellungshinweise“ wird dem Meister auch eine kurze Anweisung gegeben, wie er solch einen Charakter darstellen kann.

Des Weiteren gibt es für jede Meisterperson zwei Vorschläge für Abenteuer, bei denen man sie einbauen kann. In zwei Kästchen findet man obendrein einmal die Dienste, die die besagte Meisterperson anbieten, und zu welchem Preis sie es tun, während man zum Zweiten eine spezielle Information über eine Klasse oder Region bekommt, die zu der Meisterperson passt.

Zum Abschluss gibt es natürlich noch die Werte für die Personen in ihrer Standardversion, aber es gibt auch Wertänderungen für erfahrene Personen und Veteranen der Kategorie.
 
„Söldner, Skalden, Steppenelfen“ ist ein wirklich schönes Buch. Die Kurzgeschichten sind meist recht unterhaltsam und bieten einen lebendigen Einblick in die nördlichen Lande. Interessiert man sich, wie das Leben dort ist, kann man dieses Buch echt empfehlen. Sehr schön ist auch, dass einige Personen in den Geschichten der anderen erscheinen, was dem Ganzen einen geschlossenen Gesamteindruck gibt. Die Zeichnungen – wie das ganze Buch in Vollfarbe – sind wirklich beeindruckend und machen die Meisterpersonen erst richtig lebendig. Zu den Abenteuervorschlägen muss allerdings gesagt sein, dass die Qualität stark variiert, aber so ist das nun mal bei solch einer Menge und wenn man jede Idee nur mit ein paar Sätzen ausformulieren kann.   

Fazit: „Söldner, Skalden, Steppenelfen“ haucht dem Nordland abseits gängiger Abenteuerhandlungen Leben ein, denn auch ein Schweinehirte hat es verdient, ausgearbeitet zu werden, sodass er im Gedächtnis der Spieler bleiben kann. Der Band ist jetzt kein Muss für eine Spielrunde und man kommt auch ohne aus, aber genau wie eine kleine Prise Salz in einem Gericht sorgt er für genau die richtige Würze in einer Geschichte.