Kyon und seine Co-Runner, Marie (Straßenhexe), Klemme (Rigger), Plural (Straßensamurai) und KI (Decker), bekommen von einer Schmidt den Auftrag, aus einem bewachten Sicherheitsgebäude Daten zu entwenden. Das Gebäude hat einen Elektrozaun mit Monofilamentspitze, Schreckhähne, Wachen, Kameras und mehr. Die Runner müssen sich etwas einfallen lassen, soll der Run gelingen. Aber da wird die Gruppe verraten und ein Runner kommt um.

Der Titel des Romans, „Feuerzauber“ scheint anfänglich mit dem häufigen Einsatz von Schusswaffen und Zaubern bei diesem actionreichen Spektakel in Verbindung zu stehen. Doch entpuppen sich die entwendeten Datenchips als große Sache. Sie enthalten nämlich Daten über das Projekt „Feuerzauber“, ein militärisches Großprojekt. Und die Schmidt will sich diese Daten zunutze machen. So schließt sich – um das zu verhindern – für die überlebenden Runner ein Run nach dem Run an, der in eine Sonderrechtszone führt und zum Einsatz einer ganz besonderen Datenverbindung führt. Hier wird noch einmal in die Vollen gegriffen und ein Actionfeuerwerk abgebrannt.

Der Roman ist hauptsächlich die Geschichte von Kyon; die anderen Runner sind mehr oder weniger schmückendes Beiwerk, was man dem Autor verzeihen mag. So ist der Roman auch die Geschichte von Kyons Charakterentwicklung. Der Misanthrop entdeckt nämlich am Ende andere Seiten seines Charakters.

Fazit: Ob man den Roman mag, hängt nicht zuletzt davon ab, ob man sich mit dem fast allgegenwärtigen Zynismus Kyons, der aber durchaus in die Erwachte Welt von „Shadowrun“ hinpasst, anfreunden kann. Ansonsten ist der Roman eher etwas für Action-Freunde, die dann aber auch voll auf ihre Kosten kommen. Große erzählerische Innovationen darf man nicht erwarten, aber solide und spannende Unterhaltung.