André Wiesler hat sich der Aufgabe angenommen, verschiedene an sich nicht oder nur schwer zueinander passende Bereiche von "Shadowrun" miteinander zu kombinieren. Auf einer Seite stehen Metamenschheit und Magie sowie die Konzerne mit ihrem nur auf Erfolg und Gewinn ausgerichteten Weltbild; auf einer weiteren die Runner mit ihren illegalen Operationen und auf der dritten die katholische Kirche. Wie sich im Verlauf des Romans zeigt, ist ihm eine gute Lösung gelungen.

Von den knapp über 400 Seiten werden in der ersten Hälfte die Charaktere entwickelt und ihre Hintergrundgeschichten erzählt. Nachdem Quiz, die Hauptperson des Romans, bei der letzten Ölung ihrer Großmutter den angehenden Mönch Mark kennen gelernt hat, sieht sie ihn völlig unerwartet auf ihrem nächsten Run wieder. Nachdem in Marks Konvent einige Morde begangen wurden und er als Tatverdächtiger gesucht wird, wendet er sich an Quiz als seine letzte Hoffnung doch noch heil aus der Sache herauszukommen. Wie sich aber in der zweiten Hälfte zeigt, ist das längst nicht so einfach, wie die beiden es erwartet haben. Doch wie letztendlich alles ausgeht und welche Rolle der Auftragskiller Sokrates spielt, müsst ihr schon selber lesen.

Wie von André Wiesler nicht anders gewohnt, überzeugt der Schreibstil durch griffige Beschreibungen und Sprachwitz. Das Lektorat ist im Gegensatz zu anderen FanPro-Romanen erfreulicherweise fast fehlerfrei. Für diejenigen, die sich im "Shadowrun"-Universum nicht so gut auskennen, bietet das Glossar kurze Beschreibungen der wichtigsten Begriffe.

Fazit: Alles in allem ist "Im Namen des Herrn" äußerst lesenswert, vor allem weil es einen bisher nur spärlich dargestellten Bereich der "Shadowrun"-Welt ausgiebiger beleuchtet.

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