Klappentext: „Eine brutale Verbrechensserie im Großraum Stuttgart versetzt die Bevölkerung in helle Aufregung. Poolitzer wittert eine sensationelle Story, denn der Täter imitiert die Verbrechen von Jack the Ripper und anderen legendären Kriminellen. Zusammen mit seinem Ork-Freund Ultra, der in seine Fußstapfen als Reporter treten will, stellt er eigene Nachforschungen an und stößt auf den Hypnotiseur Ranjit, dessen Auftritt in einem Ludwigsburger Nachtclub in einem Debakel endete. Mitten in einer Hypnose-Vorführung stürmten jugendliche Rabauken um den reichen Schnösel Johann von Boesche die Bühne und richteten ein Chaos ein, woraufhin einer der Hypnotisierten spurlos verschwand. Jetzt gilt es, de Unbekannten zu finden und aus seiner Trance zu erwecken, um das Morden zu beenden Poolitzer wähnt sich fast am Ziel, da stellt sich heraus, dass Ranjiit gar nicht der ist, der er zu sein scheint ...“

„05:58“ ist ein weiterer Roman zum Rollenspiel „Shadowrun“. Der Autor Markus Heitz dürfte der Shadowrun-Fangemeinde kein Unbekannter sein. Von ihm stammen auch die Romane „TAKC 3000“, „Gottes Engel“, „Aeternitas“ und „Sturmvogel“. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Markus Heitz auf den Reporter Poolitzer und die Runner Ultra, Xavier und Cauldron zurückgreift. Da diese aber schon in anderen Geschichten aufgetreten sind, fehlt dem unbedarften Leser der entsprechende Hintergrund und die Charakterentwicklung innerhalb des Romans wird etwas vernachlässigt. Aber das kann die Handlung mehr als ausgleichen.

„05:58“ besteht aus mehreren Handlungssträngen. Neben den Nachforschungen von Poolitzer und Ultra entwickelt sich auch eine Geschichte um die hermetische Magierin Cauldron sowie ein Runnerteam, welches nach Rache für einen Verrat sinnt. Markus Heitz vermag es vortrefflich, diese scheinbar unabhängigen Stränge zusammenzuführen und in einem großartigen Finale enden zu lassen. Dabei greift er auf alle typischen Elemente der „Shadowrun“-Welt zurück. Ein ganz spezielles Thema bildet dabei die Hypnose in „Shadowrun“. Was vermag sie alles zu leisten bzw. anzurichten? Interessant ist auch die Frage, ob ein Magier in der „Shadowrun“-Welt, der seinen Körper verloren hat, zu einer Art Reinkarnation oder Seelenwanderung fähig ist. Entsprechende Antworten gibt der Autor in seiner Erzählung. Was es mit dem Titel auf sich hat, kann der Leser ebenfalls im Roman finden.

„05:58“ bietet dem Leser zwar einen sehr guten Einblick in die Welt von „Shadowrun“, aber vermag zusätzlich mit einer hervorragenden Geschichte zu begeistern (um die Spannung nicht zu verderben, halte ich mich mit weiteren inhaltlichen Details lieber etwas zurück). Die Charaktere sind teilweise richtige Originale, insbesondere Kriminalhauptkommissar Spengler kann hier überzeugen. Markus Heitz schafft es, die spannende Handlung durch beispielsweise eine sehr amüsante Namensgebung aufzulockern, aber dabei nicht ins Lächerliche zu ziehen. Wer Romane (insbesondere in der Welt von „Shadowrun“) mit Überraschungseffekt mag, wird „05:58“ zu schätzen wissen.

Fazit: Markus Heitz präsentiert mit „05:58“ einen äußerst gelungenen „Shadowrun“-Roman. Der gesamte Roman kann sich in seiner Qualität von den üblichen Romanen rund um „Shadowrun“ deutlich abheben. Mich hat die Story gefesselt und das überraschende Ende begeistert. „05:58“ kann ich – nicht nur „Shadowrun“-Fans – uneingeschränkt empfehlen. Die Investition lohnt sich wirklich.