Schneewanderer

„Schneewanderer“ ist eine Trilogie von Catherine Fisher, die in einem Hardcoverband bei Heyne deutsch erstveröffentlicht wurde. Die Handlung spielt in einer verzauberten Eiswelt und erzählt von dem düsteren Geheimnis zweier junger Helden.

von Thomas König

 

Auf der anderen Seite der Berge gibt es nur Eis und das erstreckt sich bis an das Ende der Welt. – So zumindest ist die Annahme der meisten Bewohner der rauen Wildnislande, in denen Catherine Fishers „Schneewanderer“ spielt. In dieser kalten Region, so geht der Glaube weiter, leben die Titel gebenden Schneewanderer, von denen niemand etwas weiß, denen aber viele etwas Böses zutrauen. So sollen sie an die nördliche Grenze kommen und dort auf den Bauernhöfen Kinder holen.

Die beiden Hauptfiguren Jessa und Thorken wachsen im Schatten des düsteren Königshofes der bekannten Welt heran. Um ihn ranken sich viele dunkle Geheimnisse. So sagt man der Frau des Herrschers, von der niemand weiß, woher sie kommt, dunkle Kräfte nach. Und was hat es mit dem Seelendieb auf sich? Die beiden wollen Antworten und machen sich auf in die Gebiete des immer währenden Schnees, denn dorthin weisen alle Spuren. Dabei müssen sie einige Gefahren bestehen.

Wie schon erwähnt, handelt sich es bei dem Buch um einen Sammelband der drei einzelnen Erzählungen. Das ist gut, da die einzelnen Romane doch sehr dünn gewesen wären und somit das Preis-Leistungs-Verhältnis noch schlechter. Trotzdem ist der Roman nur 650 Seiten insgesamt stark, die Einzelromane waren also nicht sehr lang.

Die gesamte Handlung spielt vor dem nordischen Hintergrund, und immer wieder geht es gegen Gudrun, die Frau des Herrschers, die mithilfe ihrer Zauberkunst das mächtigste Wesen in dem Buch ist. Sie ist die wahre Herrscherin der zivilisierten Welt und regiert den Königshof. Bei der ganzen Handlung stehen allerdings weniger die Kämpfe im Vordergrund. Sie kommen zwar vor, nehmen aber nicht so den Platz. Auch wird die Mythologie nur leicht angerissen, und da vermisst man schon etwas.

Was bleibt ist eine nicht sonderlich intensive Handlung um zwischenmenschliche Beziehungen und der Einsatz von unterschiedlichen Story-Elementen, um die Spannung aufrechtzuerhalten. So ist „Schneewanderer“ leider nicht viel mehr als ein seichter Roman, der sich zwar gut lesen lässt, aber nicht in Erinnerung bleibt. Das Buch richtet sich eher an jüngere Leser. Die Fantasy-Leser älteren Semesters werden von dem Roman enttäuscht sein.

Fazit: Auf den so genannten „All Age“-Zug springen immer mehr Verlage auf und bringen dann doch nur Bücher aus der zweiten Reihe heraus. Genau so ein Fall ist „Schneewanderer“. Der Roman ist nicht schlecht, aber auch nicht sehr gut, sondern einfach nur mittelmäßig.


Schneewanderer
Fantasy-Roman
Catherine Fisher
Heyne 2007
ISBN: 978-3-453-52311-1
656 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 14,00

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