Thessaly ist eine alte Hexe aus Thessalien, die schon mehrere Tausend Jahre auf dem Buckel hat. Doch sie hat den Körper einer jungen Studentin. Im Grunde deutet nichts darauf hin, dass sie eine mächtige Hexe ist. Auch sie selber möchte eigentlich nur in Ruhe gelassen werden und ein unauffälliges Leben zu führen, welches aus einem Studium (tatsächlich an einer Universität), guten Büchern und delikaten Kräuteraufgüssen besteht. Doch natürlich kommt es anders.

Während ein verliebter Kommilitone noch eine harmlose Störung darstellt, kann man dies von einem Auftragkiller nicht behaupten. Jemand hat es auf Thessaly abgesehen und schickt sogleich den Auftragskiller und ein Rudel Höllenhunde (unangemeldet) zu ihr nach Hause. Die Hunde verwüsten zwar ihre Wohnung und zerstückeln den unglücklichen, nun jungfräulich sterbenden Kommilitonen, gegen Thessaly kommen sie aber nicht an und müssen ihre Schwänze einziehen. Den Auftragskiller kann sie hingegen nicht besiegen, was aber nicht so schlimm ist, denn Fetch (der Killer war so höflich, sich vorzustellen) ist ein Geist und kann weder Thessaly angreifen noch von ihr angegriffen werden.

Da er scheinbar eigene Ziele, losgelöst von den Interessen seiner Auftraggeber, verfolgt (denen er im Übrigen auch nur so weit gehorcht, so weit er an sie durch eine Art Ehrenkodex gebunden ist) und zudem ein angenehmer Zeitgenosse ist, schließen sie eine Art Zweckbündnis für die anschließenden Suche Thessalys nach den Auftraggebern. Auf der Suche müssen beide zahlreiche sonderbare Orte aufsuchen und so manches gefährliche Abenteuer bestehen, ehe sie endlich den Auftraggebern gegenüber stehen...

Die Abenteuer von Thessaly werden auf geistreiche und charmante Art in einem lockern Plauderton mit viel Ironie, etwas Sarkasmus und jeder Menge Heiterkeit erzählt. Die Probleme, vor denen die Protagonisten gestellt werden, werden meist auf ungewöhnliche Art und Weise gelöst. Viele Ereignisse haben zudem einen mystischen Bezug, der auf amüsante Art und Weise parodiert wird. Auch das sonderbare Pärchen, Hexe und Geist, kann das ein oder andere Mal für ein Schmunzeln beim Leser sorgen. Für Lesevergnügen ist also gesorgt.

Die Zeichnungen sind solide und erfüllen ihren Zweck. Als angenehm empfand ich die optische Umsetzung von Thessaly. Diese wird wirklich als unauffällige Studentin dargestellt und nicht wie bei so vielen „billigen“ Konkurrenzprodukten als freizügiges Playmate.

Fazit: Der vorliegende Comic ist ein erfreulich geistreiches, fast schon tiefsinniges Werk, welches sich wohlwollend von vielen anderen Comics seiner Machart abhebt. Er bietet gute Unterhaltung und kann durch seine humorvolle Art überzeugen.