Runebound: Weapons of Legend

Neue Waffen und Verbündete verspricht „Weapons of Legend” für die nächsten „Runebound“-Spielrunden. Mit den „Equipping Allies“ gibt es sogar eine kleine Neuerung. Nun ist man noch mehr gewillt, Herausforderungen anzunehmen, um sich das tolle neue Equipment auch leisten zu können.

von Lars Jeske

Klassifiziert wird „Weapons of Legend“ als eine typische „Item & Ally Card Expansion“, das heißt die Karten können einfach in jeglicher Kombination mit anderen dieser Sets in den Marktstapel des Grundspiels gemischt werden. Für diese Erweiterung aus der „Adventure Packs III“-Serie haben sich die Macher von „Runebound“ jedoch etwas Neues einfallen lassen, denn es gibt erneut einen neuen Kartentyp.

Die 30 Karten beinhalten nämlich neben je 12 neuen und selbstverständlich verschiedenen Verbündeten und Waffen auch den neuen Typ der so genannten „Equipping Allies“. Dieses sind schon aus anderen Spielsystemen (etwa dem Sammelkartenspiel „Magic“) bekannte Splitcards. In der Welt von „Runebound“ heißt dies, dass man die 6 neuen Karten im Moment, in dem man sie bekommt, entweder als Verbündeten ohne Spezialfähigkeiten oder als Gegenstand mit der aufgedruckten Eigenschaft einsetzen kann; je nachdem, was man gerade dringender benötigt.

Obwohl es bisher eben nur 6 verschiedene dieser Karten gibt, bringen sie eine angenehme Flexibilität mit sich. Dieser Vorteil an Entscheidungsvielfalt hat natürlich seinen Preis, was sich hier eben wirklich im Preis niederschlägt. Im Gegensatz zu normalen Verbündeten sind sie somit zwar etwas teurer, aber man wird sie vermutlich sowieso primär als Gegenstand einsetzen, wenn man nicht gerade händeringend nach Mitstreitern sucht.

Die preiswerteste Karte hat lediglich einen Abwerfeffekt, während die anderen fünf die Objektklassen Artefakt, Waffe (2x), Rüstung sowie Rune bedienen und pro Spielzug einmal aktiviert werden können. Dabei handelt es sich zum Teil sogar um sehr spielstarke Ausrüstungsgegenstände, denn einer Rüstung, die 3 Treffer verhindern kann, einem Bogen, der bei einem erfolgreichen Fernkampf 2 zusätzliche Treffer verursacht, oder einer Rune, die bei einem erfolgreichen Magieangriff 3 zusätzliche Schäden austeilt, wird kein Spieler gegenüber abgeneigt sein.

Die „Equipping Allies“ sind somit eine überraschend schöne Spielbereicherung. Hoffentlich gibt es demnächst noch mehr Karten dieses Typs.

Die regulären 12 Verbündeten dieser Erweiterung sind wie immer eine gute Mischung und machen selbst optisch etwas her, denn wie schon bei den „Equipping Allies“ passen auch hier Name und Bild perfekt zusammen. Angefangen beim preiswertesten „Knave of Knives“ für 1 Goldstück, der lediglich als Kanonenfutter dienen kann, kostet jeder Verbündete ein Goldstück mehr, bis hin zu den „Heroes of Holdfast“, die sich einem für 12 Goldstücke anschließen. Da es sich bei letztgenannter Karte um eine fast „untötbare“ Kampfmaschine handelt, ist der hohe Preis jedoch gerechtfertigt.

Die 12 Waffen sind eine solide Ergänzung des bisherigen Arsenals und für 4 bis 15 Goldmünzen zu erwerben. Erstmalig sah ich einen Gegenstand („Razor Shield“), welcher sowohl als Waffe, als auch als Rüstung zählt. Ansonsten ist nichts Superspektakuläres mit dabei, wenngleich ein paar interessante Waffen mit schönen Namen dabei sind, die somit den Settitel „Weapons of Legend“ rechtfertigen.

Für 15 ist das teuerste Objekt die Keule „Bone Crusher“, welche im Nahkampf einen +3-Bonus auf den Angriffswurf gibt und 3 zusätzliche Schäden verursacht. Da wächst dann wirklich kein Gras mehr. Eine schöne Idee finde ich das Schwert „Soul Eater“ mit den Kosten von 11. Für jeden besiegten Gegner kommt ein Counter auf das Schwert, wobei man dann in einer späteren, beliebigen Kampfphase nach einem erfolgeichen Angriff eine beliebige Anzahl von Countern entfernen kann, um jeweils einen zusätzlichen Treffer zu erzielen. Das Bild der Verpackung ist das Artefakt „Eagle’s Cry“. Dieser Stab (8 Gold) verursacht beim Benutzer 4 Erschöpfungen und 2 Treffer vor dem magischen Angriff, der bei Erfolg jedoch das Doppelte des normalen Schadens (inklusive Modifikationen durch Gegenstände und Fähigkeiten) anrichtet. Ein teuer erkaufter Endschlag.

Fazit: Erneut eine schöne Expansion, die als Neuheit die „Equipping Allies“ hat. Die Spielbarkeit ist nur recht subjektiv zu bewerten. Da der Marktstapel mit jeder „Item & Ally“-Expansion immer größer wird, kann es passieren, dass nur die teuren Ausrüstungsgegenstände ausliegen, die man sich gerade am Anfang nicht leisten kann. Aber das ist nicht dieser Expansion geschuldet, sondern den vielen anderen bisher erschienenen schönen Karten, die man auch nicht missen möchte. Alle Spieler, die mehr Abwechslung bezüglich Verbündeter und Waffen haben wollen, können mit dieser Erweiterung nichts falsch machen, da sich keine absoluten Schrottkarten herauskristallisiert haben.


Weapons of Legend
Erweiterungsset
Robert Vaughn
Fantasy Flight Games / Heidelberger Spieleverlag 2007
ISBN: 978-1-58994-346-5
1 Faltblatt mit Regeln, 30 Spielkarten, englisch
Preis: $ 7,95

bei amazon.de bestellen