„The Cataclysm“ ist eine weitere kleine Abenteuervariante für die beliebte 2. Edition des Fantasybrettspiels „Runebound“. Wie die Einleitung bereits angedeutet hat, wurden einige Städte des Landes zerstört, andere dagegen fielen seltsamen Flüchen zum Opfer. „The Cataclysm“ spielt dabei als Variante, wie üblich, auf dem Basisbrett und benutzt auch alle Basiskomponenten. Das Spiel wird aber um acht neue Marker erweitert, welche die drei zerstörten Städte und die fünf verschiedenen Flucharten repräsentieren. Außerdem werden dem Spiel 30 neue Karten hinzugefügt (jeweils sechs Karten pro Fluch). Es erübrigt sich mittlerweile zu sagen, dass alle Karten wieder gut bis sehr gut illustriert sind und gewohnte „Runebound“-Qualität bieten.

Zu Beginn des Spieles werden alle acht Marker verdeckt gemischt, danach wird auf jede Stadt verdeckt einer dieser Marker gelegt. Anschließend offenbart das gleichzeitige Aufdecken der Marker, welche Stadt verflucht und welche komplett zerstört wurde. Die Städte, auf denen ein Fluch liegt, haben im Spiel einige Sonderregeln und bieten keine Marktphasen. Helden können stattdessen einige ihrer Bewegungswürfel in einen Bewegungspool einfließen lassen und in der Wildnis des Landes „kleine Marktphasen“ mit Hilfe von (imaginären) Karawanen durchführen. Für jeden Würfel im Pool darf sich ein Held dann eine Marktkarte ziehen und bei Bedarf käuflich erwerben. Auch Verkäufe zum üblichen halben Preis sind natürlich möglich.

Statt der Marktphasen in den verfluchten Städten darf ein Held aber versuchen, den Fluch von der Stadt zu nehmen. Jeder dieser Flüche hat seinen eigenen Hintergrund und seine eigenen Herausforderungskarten. Der „Curse of the Winter Lord“ fängt beispielsweise beim Bezwingen des Gletschers vor der Stadt an (gelbe Herausforderung) und endet beim Kampf gegen den mächtigen Winterlord selbst (rote Herausforderung). Der „Curse of the Savage Brood“ beginnt beim Bekämpfen junger Drachenscouts und endet im epischen Kampf gegen den mächtigen Drachenzerstörer.

Viele der Herausforderungskarten darf man nach deren Bezwingen behalten und profitiert von ihnen unter anderem in Form von Siegpunkten. Nachdem schließlich die letzte (rote) Herausforderung eines Fluches niedergerungen wurde, ist die Stadt vom Fluch befreit. Sie bietet wieder normale Marktphasen an und einen verlockenden Rabatt für alle Helden, die in dieser Stadt Fluchkarten gesammelt haben. Da wird das Kaufen zur Freude...

Das Spiel gewinnt schließlich der Held, der als erster mindestens eine Stadt von einem Fluch befreit hat und 15 minus Spieleranzahl Siegpunkte vorweisen kann.

Fazit: Im Gegensatz zu den Erweiterungssets der Herausforderungen, Gegenstände und Verbündeten war ich bisher nicht mit jeder Abenteuervariante zufrieden. Einige von ihnen spielten sich weniger spannend oder flüssig, als es der Anleitung und Beschreibung nach von uns erwartet wurde. „The Cataclysm“ gehört aber eindeutig zu den besseren Varianten und ist ebenso interessant wie durchdacht. Die Hintergründe der Flüche sind abwechselungsreich, die Strategien für das Bezwingen der Flüche angenehm unterschiedlich, sodass sowohl für den Magier als auch für den Kämpfer genügend geboten wird. „The Cataclysm“ wandert also nicht nach dem ersten Durchspielen in die unterste Ecke des Kartons und ward nie wieder gesehen, sondern wird sich nach einhelliger Meinung meiner Mitspieler des einen oder anderen Wiederspielens erfreuen dürfen.