In einem Quarantänebereich um die US-amerikanische Ortschaft Wausau und deren nähere Umgebung müssen Lebende und lebende Tote Wege finden, miteinander auszukommen. Denn das Unglaubliche ist geschehen: Verstorbene sind auferstanden. Doch damit nicht genug des Rätselhaften und Unheimlichen. Morde geschehen, und Menschen verschwinden. Für die Polizei gibt es viel zu tun, viel aufzuklären. Und gleichzeitig müssen die Beamten um Polizeichef Cypress dafür sorgen, dass die Bevölkerung Ruhe bewahrt und das Vertrauen behält, dass sich alles irgendwann in Wohlgefallen auflösen wird.

Dieses Vertrauen hat Dana, die Tochter des obersten Polizisten vor Ort, längst verloren. Wie sie auch ihre Schwester Martha, „Em“ genannt, verloren hat, an den Tod, wenngleich Em wieder auf Erden wandelt, ist doch auch sie eine der sogenannten „Erweckten“. Die genauen Umstände von Ems Tod sind ungeklärt. Doch Dana ist dabei, dieses Rätsel zu lösen. Immer mehr Spuren scheinen sie auf die richtige Fährte zu führen, zu der Person, die ihre Schwester auf dem Gewissen hat. Doch ist es wirklich derjenige, den sie in Verdacht hat? Und was waren die Gründe für den Mord an Em?

Die wiedergekehrte Em versucht derweil, einer anderen Sache auf den Grund zu gehen: der Ursache unheimlicher Erscheinungen in den verschneiten Wäldern ringsum. Ein seltsames Geisterwesen macht Jagd auf die kleine Untote Jordan. Doch Em glaubt zu wissen, wie man dem Angreifer zu begegnen hat.

Reporterin May Tao, die auf der Einbandrückseite fälschlicherweise auch mal Amy Tao genannt wird, ist weiterhin dabei, die Hintergründe aufzudecken, die ihr am Ende zur großen Erfolgs-Story verhelfen sollen. Auf den Spuren der plötzlich verschwundenen Check-Brüder entdeckt sie Hinweise auf Mord, Vertuschung und Polizeiverschwörung. Und einiges mehr an schockierenden Erkenntnissen.

Im dritten deutschen Band der faszinierenden Mystery-Serie „Revival“ von Autor Tim Seeley und Zeichner Mike Norton werden tatsächlich einige wichtige Fragen beantwortet. In anderen Zusammenhängen verdichten sich Hinweise. Gleichzeitig kommen neue Figuren ins Spiel. Es bleibt spannend und komplex, das Mitraten und Mitfiebern macht weiterhin großen Spaß.

Für empfindliche Mägen gibt es weitere Herausforderungen. Besondere Augen-Blicke bieten da vor allem Em und Jordan.

Grafisch bleibt die Serie auf hohem Niveau. Und auch dem Verlag gebührt höchstes Lob für Druck und Verarbeitung. In den Texten finden sich allerdings wieder einige Fehler. Da wird aus May wie erwähnt schon einmal Amy und aus einer Getreidemühle plötzlich wieder die originalenglische „Grist Mill“. Irritierend ist auch folgender Dialog zwischen dem Polizeichef und „Ibrahaim“ (sic!) Ramin: „RAMIN, SIE SIND EIN KLUGER KOPF. […] WAS DENKEN SIE WEGEN DES TIMINGS DIESER RADIOAKTIVEN KÜHE?“ - „TIMING?“ - „ICH KENNE KEN DILLISCH SEIT VIELEN JAHREN. UND SCHON BEVOR ER POLITIKER WURDE, WAR ER EIER, WISSEN SIE?“ Na, da hat Ken Dillisch aber Karriere gemacht, alle Achtung! Was ein einzelner fehlender Buchstabe ausmachen kann.

Als spärliches Extra gibt es dieses Mal zwei hübsche Pin-Up-Bilder von Em. Besser als nix.

Fazit: Auch der dritte Band „Ein ferner Ort“ der Reihe „Revival“ überzeugt mit einem spannenden wie originellen Handlungsverlauf und tollen Bildern, in qualitätvoller Verarbeitung. Das Lektorat könnte noch etwas besser sein.