Relictum

Eine Söldnergruppe, die mit den modernsten Hightech-Geräten ausgerüstet ist, stürmt den Felsdom in Jerusalem. Sie dringt ein und sprengt eine Wand. Hinter ihr finden die Männer ein wertvolles Artefakt, das sie entwenden. Durch die Explosion angelockt, stürmen Polizei und Militär die Szenerie und die Männer müssen sich den Weg freischießen. Die Jagd hat begonnen.

von Thomas König

 

So beginnt das Erstlingswerk von Michael Byrnes. Die Söldnergruppe um Salvatore Conte wurde vom römischen Kardinal Santelli angeheuert und hatte den Auftrag, aus einer verborgenen Grabkammer eine antike Reliquie, ein Ossarium, das die Gebeine eines unbekannten Toten enthält, zu stehlen.

Dem Kardinal nämlich ist ein geheimnisumwittertes Manuskript aus dem ersten Jahrhundert nach Christi in die Hände gefallen. In ihm finden sich Hinweise, dass in der Grabkiste die sterblichen Überreste Jesu Christi sein könnten. Santelli will nun verhindern, dass die heilige Lehre von der Auferstehung Christi in Frage gestellt oder gar widerlegt wird. Denn das wäre das mögliche Ende des Christentums.

Die Kiste gelangt bald darauf in den Vatikan und eine amerikanische Genforscherin macht sich an die Untersuchung des Inhalts. Auch Conte ist dabei und hat in Auge auf die hübsche Forscherin geworfen. In Jerusalem beginnt unterdessen auf arabischer Seite die Aufklärung. Dabei erhalten die Ermittler unerwartete und eigentlich auch unerwünschte Hilfe durch einen englischen Archäologen.

So erfährt der Leser nach und nach die ganze Geschichte. Dabei wechselt der Autor sehr häufig die Schauplätze und die einzelnen Kapitel sind sehr kurz. Schließlich hat das Buch annährend achtzig Kapitel und so kommt der Wechsel alle sechs bis sieben Seiten. Dadurch gelingt es dem Autor, ein ordentliches Tempo in den Roman zu bringen.

Die verschiedenen Hauptfiguren sind aber recht stereotyp. Da gibt es den Söldner mit seiner wilden Vergangenheit, die schöne Forscherin, den englischen Archäologen und den diplomatischen Araber. Alle haben ihre erwarteten Eigenheiten und so gibt es wenige Überraschungen.

Der Roman insgesamt ist spannend geschrieben und man möchte wissen, ob es wirklich die Gebeine Jesu Christi sind, die hier gefunden wurden. Deshalb liest man auf jeden Fall weiter.

Fazit: Mit „Relictum“ ist wieder ist ein Roman um den Vatikan und seine vermeintlich dunklen Machenschaften erschienen. Nach dem Erfolg der Dan-Brown-Bücher kommen immer neue Romane mit noch wilderen Geschichten auf den Markt. Dies ist einer davon – und als gläubiger Christ habe ich gerade damit irgendwie schon ein Problem. Wer das nicht hat, kann aber einer spannenden und ungewöhnlichen Geschichte folgen.


Relictum
Horror/Mystery-Roman
Michael Byrnes
Knaur 2007
ISBN: 978-3-426-63705-0
512 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 8,95

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