Pfade des Lichts

Mit „Pfade des Lichts“ setzt Terry McGarry ihr Epos um das Inselreich Eiden Myr fort. Bereits in „ Zauberin des Lichts“ hat sie den Leser in die Inselwelt geführt, und auch diesmal spielt dort die Handlung, doch einige Jahre später.

von Thomas König

 

Vor einigen Jahren noch wurde der Kontinent Eiden Myr durch einen magischen Schild vor allen äußeren Einflüssen geschützt. Er wurde von den Ennead aufrechterhalten. Sie waren die stärksten der Magier und die Nachkommen der Erschaffenen. So wurden sie zu den Herrschern des Landes, denen die Menschen gehorchen mussten.

Aber irgendwann kam es zum Missbrauch der Macht. Die Kräfte gerieten außer Kontrolle, und das Schild brach zusammen. Nun gibt es Naturkatastrophen. Dürre und Hunger bedrohen die Menschen, und immer wieder gibt es Unwetter. Die Ennead verschwanden, und die Menschen mussten allein mit der neuen Situation fertig werden.

Doch nun geht ein Gerücht um. Eine Magierin der Ennead soll überlebt haben. Lerissa, so ihr Name, soll den Herrscher von Khine unter ihren Bann gebracht haben. Dieser macht nun alles, was sie ihm aufträgt. Um nun die Magier endgültig zu vernichten, bricht eine Armee unter dem Befehl der ehemaligen Rebellin Verlein zum Kriegszug nach Khine auf.

In der verarmten Handelstadt leben unterdessen drei Kinder. Sie haben besondere Fähigkeiten und schützen das Vermächtnis ihrer Mutter. Sie könnten das Land wieder zu neuem Glanz führen, doch das will Lerissa verhindern, und so lässt sie die drei Mädchen entführen.

Eine besondere Rolle in der Geschichte nimmt der Wanderer Louarn ein. Er ist die treibende Kraft in diesem Roman. Auf seinen Wanderungen durch die Welt trifft er immer wieder auf seltsame Ereignisse und bildet so die Verknüpfung zwischen den Dingen, die geschehen.

„Pfade des Lichts“ schließt nicht direkt an den Vorgängerroman „Zauberin des Lichts“ an. Aber er spielt in derselben Welt, und allein um diese zu verstehen, sollte man schon den ersten Band gelesen haben.

Leider plätschert dieser Roman mehr oder weniger so vor sich hin. Das liegt zum größten Teil daran, dass die Autorin keinen Spannungsbogen aufbaut. Man spürt nie irgendwelche Gefahr, und überraschende Wendungen bleiben auch aus. Die Protagonisten geraten nicht in brenzliche Situationen, aus denen es kein Entkommen gibt. Beim Lesen weiß man, dass sie es schaffen werden.

Positiv sind die Charakterzeichnungen der drei Mädchen und insbesondere die von Louarn. Er ist die zentrale Figur und sorgt dafür, dass der Roman lesenswert bleibt.

Fazit: Wie schon sein Vorgänger hat mich auch „Pfade des Lichts“  noch nicht richtig überzeugt. Zwar gibt es eine interessante Welt, aber 800 Seiten sind doch relativ lang ohne den Aufbau besonderer Spannung. So kann man nur noch hoffen, dass es im letzten Band endlich dramatisch wird.


Pfade des Lichts
Fantasy-Roman
Terry McGarry
Heyne 2007
ISBN: 978-3-453-52310-4
800 S., broschiert, deutsch
Preis: EUR 14,00

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