Pandaemonia 3: Phoenixfeuer

Pünktlich zum letzten Band der „Pandaemonia“-Trilogie hat es die skrupellose Lady Sarka geschafft, Träume zu zerstören und Dämonen in die Welt bringen. Wenn es Jackon, Liam, Lucien und Vivian nicht gelingt, den Phönix aus Lady Sarka zu befreien, dann ist Bradost dem Untergang geweiht ...

von Yvonne Staller

 

 

Jackon, der seinen Freund Liam und dessen Gefährten verraten hat, bereut seine Tat mittlerweile zutiefst und macht sich bittere Vorwürfe. Er erkennt, dass Lady Sarka ihn und seine einzigartigen Kräfte ausgenutzt hat. Von Anfang an wollte sie nur Aziels Platz einnehmen und über die Träume herrschen. Er erkennt zudem, dass sie ihn von Anfang an beeinflusst und ihn mit Versprechungen, Lügen und Drohungen gefügig gemacht hat. Da er die Zeit nicht zurückdrehen kann, seinen Verrat aber wieder gut machen will, befreit er den Alben Lucien und seinen ehemals besten Freund Liam aus der Gefangenschaft und stellt sich so gegen die bösartige Lady.

Gemeinsam mit  Vivian schaffen sie es, sich vor den Spiegelmännern und den anderen Schergen von Lady Sarka in den Kanälen von Bradost zu verstecken. Leider hat von den Gefährten keiner mehr Vertrauen zu dem Verräter Jackon. Erst durch Vivians von ihrer Tante neu gewonnene Fähigkeiten können sie überzeugt werden, dass er nichts Böses im Schilde führt. Nun gilt es Lady Sarka zu stoppen. Doch niemand wird sie aufhalten können, solange der Phönix in ihr steckt. So beschließen sie die bleichen Männer aufzusuchen, um Rat zu holen. Jedoch haben diese ihren Preis, den Vivian zahlen muss … Gerade als sie erfahren haben, dass ihr Weg sie nach Yaro D’Ar führt, fängt die Erde an zu beben und die Gefährten müssen schnell verschwinden.

In der Stadt sehen sie, was das verehrende Erdbeben angerichtet hat: Ein gewaltiger Riss zieht sich durch die Stadt und aus ihm kommen Ungeheuer und Monster aus dem Pandaemonium herüber. Und die Zeit drängt. Schnell machen sich Liam, Jackon, Lucien und Vivian auf den Weg nach Yaro D’Ar, um einen 3000 Jahre alten Sterndeuter zu finden, der ihnen helfen kann, den Phönix aus Lady Sarka zu befreien. Doch ist dies nur eine alte Sage? Gibt es den alten Eremiten wirklich? Und schaffen sie es noch rechtzeitig bevor die Mauern des Pandaemoniums einbrechen und Dämonen die Welt überrennen?

Mit dem letzten Band „Phoenixfeuer“ der mitreißenden „Pandaemonia“-Trilogie ist dem Autor Christoph Lode ein großartiges Finale gelungen. „Phoenixfeuer“ beginnt mit einem Personenregister sämtlicher Charaktere, die in der Reihe bislang eine Rolle gespielt haben oder die nun in die letzte Schlacht ziehen. Ebenso gibt es einen Prolog mit einem kurzen Rückblick über die bisherigen Ereignissen der beiden Vorgängerbände. Das erleichtert den Einstieg in die vorliegende Geschichte.

Die Handlung selbst schließt nahtlos an den Vorgängerroman „Stadt der Seelen“ an, und schnell ist man wieder in den Geschehnissen von Bradost, bei Jackon, der seine Freunde verraten hat, und bei Liam, der mit seinen Verbündeten versucht, gegen die böse Lady Sarka zu kämpfen.

So hat auch der letzte Teil der Geschichte an Spannung nichts verloren, sondern entwickelt sich zu einem wahren Page-Turner, da mit jedem endenden und jedem neu beginnenden Kapitel die Spannung gesteigert wird. Lediglich in der Mitte, zwischen der Handlung mit den bleichen Männern und dem Ankommen in Yaro D’Ar,  zieht es sich etwas, da die Protagonisten von Ort zu Ort auf der Suche nach dem alten Sternendeuter über ein Hindernis nach dem anderen stolpern. Abgesehen von diesem Handlungsblock hält die Geschichte so einiges an Überraschungen bereit und es macht richtig Spaß, mit der rasanten Handlung durch die Geschichte zu jagen.

So trifft man auf liebgewonnene Charaktere und ihre Gegner, aber auch neue und aufregende Charaktere, die der Autor gekonnt in eine wunderbar ausgearbeitete Welt platziert hat. Die einzelnen Personen kann man sich sehr gut vorstellen. Sie wirken auf ihre jeweils eigene Art sympathisch. Sehr schön ist es zudem, der Weiterentwicklung der Charaktere zu folgen. Sei es der von Umbra, die in der gesamten Handlung auf der Seite der Bösen gestanden ist, oder der von Vivian, die auf traurige Weise die Fähigkeiten ihrer Tante übertragen bekommen hat. Mit von der Partie ist auch wieder der Lindwurm Ruarc, der nun mehr und mehr mit seiner heranwachsenden Größe überzeugt und so auch öfter zu einem Retter in der Not geworden ist.

Einzig und alleine eine Ungereimtheit ist mir im Handlungsstrang von Umbra aufgefallen. Sie musste für den Fortlauf der Geschichte irgendwie erfahren, was damals tatsächlich mit ihrer Familie geschehen ist. War Lady Sarka dabei tatsächlich so unschuldig wie sie immer behauptet? Das Ganze hat einen Haken: Mama Ogda hat durch eine Erinnerung dafür gesorgt, dass sich Umbra über die Geschehnisse um die Auslöschung ihrer Familie den Kopf zerbricht. Dennoch frage ich mich, wo bei der ganzen Sache die sogenannte eigene Rache sein soll? Leider wird dies nicht erklärt und ist sehr schade. Denn interessant wäre es schon, was Mama Ogda eigentlich für eine Rache verfolgt oder ob sie damals in irgendeiner Weise eine der betroffenen Personen war. Leider werden wir das aber nie erfahren.

Dennoch ist das Ende des Buchs ist sehr gut gelungen, da die gesamte Handlung kontinuierlich auf das Ziel hinsteuert Lady Sarka zu besiegen und auch inhaltlich sehr logisch aufgebaut ist.

Fazit: „Phoenixfeuer“ ist ein würdiger Abschluss der „Pandaemonia“-Trilogie, die eher einem umfangreichen Roman als einem Dreiteiler gleicht. Die Handlung hat trotz einer winzigen Schwäche einen schönen Geschichtsverlauf mit einem schlüssigen Ende. Freunde gut geschriebener Phantastik werden an dieser Reihe mit Sicherheit ihre Freude haben. Aus meinem Buchregal sind die Bücher gar nicht mehr wegzudenken. Die „Pandaemonia“-Trilogie ist eine absolute Empfehlung!


Pandaemonia 3 – Phoenixfeuer
Fantasy-Roman
Christoph Lode
Goldmann 2011
ISBN: 978-3-442-47175-1
480 S., broschiert, deutsch
Preis: EUR 12,00

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