„One of the Living“ ist ein Quellenbuch für das „Zombie Survival Horror“-Rollenspiel „All Flesh Must Be Eaten“ und randvoll mit Informationen zum Überleben in einer postapokalyptischen Welt, die von Zombies dominiert wird. Im Mittelpunkt stehen langfristige Kampagnen und die Auswirkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenbruchs auf die Welt.

Nach den einleitenden Worten werden im zweiten Kapitel optionale Regeln zur Charaktererschaffung, neue Fertigkeiten, Vorteile (mit einem „starken Magen“ lebt es sich nicht schlecht), Nachteile, Wunder und Archetypen vorgestellt.

Das nächste Kapitel widmet sich dem technologischen Niedergang. Die Überlebenden müssen aus den Hinterlassenschaften der Zivilisation das Beste machen. Detailliert wird beschrieben, wie man aus verschiedenen (Schrott-)Teilen dringend benötigte Ausrüstung baut. Es bleibt zu hoffen, dass die selbstgebauten Generatoren und Flammenwerfer im entscheidenden Moment auch funktionieren. Anschließend erfährt man einiges über die Bedeutung von Strom, Nahrung, Wasser, Licht, Funk, Fahrzeugen, die Reparatur von Waffen sowie die Herstellung von Munition und Sprengstoffen in einer postapokalyptischen Welt.

Das vierte Kapitel enthält von improvisierten Waffen, wie dem Druckluftnagler, über Bärenfallen, Landminen, Skateboards, Schneemobilen, Koffeintabletten, bis hin zum tragbaren Generator zahlreiche neue Ausrüstungsgegenstände für das (Über-)Leben in einer Welt am Rand des Abgrunds. Interessant sind einige Artefakte, die das Kapitel abrunden und für übernatürliche Kampagnen geeignet sind. Ein in Menschenhaut gebundenes Buch, das hier den schlichten Namen „Book of the Dead“ trägt, darf natürlich nicht fehlen.

Der Entwurf einer langfristigen Kampagne für „All Flesh Must Be Eaten“ wird im folgenden Kapitel beschrieben. Vorschläge zur Gestaltung umfassen beispielsweise Kampagnen, bei denen einzelne Abenteuer narrativ ineinander übergehen, oder Kampagnen, bei denen die einzelnen Abenteuer wie TV-Episoden eine abgeschlossene Handlung haben. Weitere wichtige Aspekte sind der Verlauf der Kampagne, der entweder von den Handlungen der Spieler oder von der Story des „Zombie Masters“ bestimmt wird, der paranatürliche (die Zombies sind das einzige außergewöhnliche Element) oder übernatürliche Hintergrund (von Voodoo bis Aliens), das Ausmaß des Angriffs der Zombies und die Bedürfnisse der Überlebenden. Außerdem werden Regeln für die Auswirkungen der Ereignisse auf den Verstand der Spielercharaktere vorgestellt.

Im sechsten Kapitel sind neue Möglichkeiten zur Ausgestaltung der Zombies aufgeführt, die neben unterschiedlichen Verwesungsgraden auch neue Aspekte umfassen. (Ein intelligenter „Lich Lord“, der Zombies befehligen kann, ist für die Spieler sicherlich eine besondere Überraschung.)

Mit „Sunset Falls“ wird ein interessanter Schauplatz vorgestellt. In einem ehemaligen Gefängnis haben Überlebende der Zombie-Katastrophe Zuflucht gefunden. Neben den wichtigsten Personen und Orten werden auch die Probleme dieser Gemeinschaft und die einzelnen Fraktionen beschrieben. Feindschaften oder Freundschaften bieten dem „Zombie Master“ die Möglichkeit, abseits der Bedrohung durch die Zombies die Spieler in neue Konflikte einzubinden.

Neben einigen Deadworlds, die im letzten Kapitel vorgestellt werden, runden zwei Appendizes, die Informationen zum Überleben eines Zombie-Angriffs und zur Erstellung von Stellungnahmen der Regierung beinhalten, das Quellenbuch ab.

Fazit: „One of the Living“ zeigt, dass man nicht nur einzelne Szenarien, sondern auch langfristige Kampagnen in der Welt von „All Flesh Must Be Eaten“ spielen kann. Detailliert wird beschrieben, wie man eine stimmungsvolle Kampagne entwirft und die Spieler spannende Abenteuer in einer postapokalyptischen Welt erleben lassen kann. Nicht nur die Zombies, sondern auch Krankheiten, Hunger und soziale Konflikte sind Herausforderungen, denen sich die Spieler stellen müssen. „One of the Living“ ist ein rundum gelungenes Quellenbuch und eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für alle „Zombie Master“.