Das Titelbild ist eine gelungene Variation des Covers des ersten Bandes. Die schwarz-weißen Innenillustrationen sind von unterschiedlicher Qualität. Eindrucksvolle, düstere Zeichnungen stehen in einem starken Kontrast zu den unterdurchschnittlichen Porträts der Personen. Die Handouts, Grundrisse und Karten sind hingegen ansprechend gestaltet. Das Layout ist schlicht, aber übersichtlich. Insgesamt entspricht der äußere Eindruck annähernd der gewohnt hohen Qualität der Pegasus-Press-Publikationen.

Im ersten Band wurde die Handlung der Kampagne vorgestellt. In drei Abenteuern haben die Spielercharaktere nach und nach Informationen über die nahende Katastrophe erhalten. Der zweite Band besteht aus neun Abschnitten, die zusammengenommen auf das große Finale vorbereiten. Die Abschnitte bauen nicht alle aufeinander auf. Einige Elemente sind für den gesamten Verlauf von Bedeutung, wie die Verfolgung der Spielercharaktere durch das FBI. Die Spielercharaktere wissen von dem Planeten SH-01, der von den Shk’ryth, nicht-irdischen Mächten, gelenkt Richtung Erde rast. Diese Mächte haben Verbindungen zu staatlichen Institutionen und lassen nun Jagd auf die Spielercharaktere machen, die von ihren Plänen wissen.

Die Handlung in Kürze: Das Flugzeug, mit dem die Spielercharaktere unterwegs sind, wird sabotiert. Nach der Notlandung müssen sie ihren Verfolgern entkommen und treffen auf einen neuen Verbündeten, einem Mitglied der Gruppierung „New Moon Temple“, der ihnen falsche Papiere besorgt. Im Gegenzug sollen die Spielercharaktere einen Mann finden. Dessen Bruder könnte ihnen weiterhelfen, allerdings befindet er sich in einem Sanatorium. Dort hat der große Widersacher TemCo bereits die nächste Falle vorbereitet. Die Spielercharaktere folgen weiteren Hinweisen, bis sie den gesuchten Mann schließlich finden, der einen Angriff auf eine Festung der Shk’ryth vorbereitet. Erneut schlägt TemCo zu, betäubt die Spielercharaktere und verschleppt sie auf eine Ölplattform. Die Ereignisse überschlagen sich und verlangen Spielern und dem Spielleiter einiges ab, aber Spannung ist garantiert.

Fazit: Im zweiten Band gewinnt die „Nocturnum“-Kampagne an Fahrt. Die Handlung ist linear und lässt den Spielern wenig Freiraum zur Umsetzung eigener Ideen. Allerdings fällt dies kaum ins Gewicht, da die Spielercharaktere ständig auf Trab gehalten und von Agenten und cthuloiden Wesenheiten verfolgt werden. Der Spielleiter hat alle Hände voll zu tun, da er den Überblick über die komplexen Verschwörungen und unterschiedlichen Gruppierungen und Personen behalten muss. Nicht jeder Abschnitt überzeugt im Hinblick auf die Bedeutung für den Verlauf der Kampagne. Hier und dort sollte der Spielleiter selbst den Stift ansetzen. Die übergeordnete Handlung ist spannend und bereitet auf das große Finale vor.