Munchkin Memo

Über „Munchkin“ muss man wohl inzwischen nicht mehr viele einleitende Worte verlieren. Es gibt neben den populären Kartenspielen, die in den verschiedensten Genres angesiedelt sind, ein Rollenspiel, ein Brettspiel, Tassen, T-Shirts, Lesezeichen und was weiß ich noch alles. Warum also nicht auch ein „Memory“-Spiel?

von Michael Wilhelm

 

Genau. Warum eigentlich nicht? Naja, man könnte argumentieren, „Memory“ sei ein Kinderspiel. Wenn man aber sieht, mit welchem Eifer alljährlich in Essen auf der SPIEL die deutschen „Memory“-Meisterschaften ausgetragen werden, dann wundert man sich, warum keiner früher auf diese Idee gekommen ist. Was läge denn nämlich näher, als eines der populärsten Spielkonzepte aller Zeiten („Memory“) mit einer der populärsten Produktlinien im Fantasy-Genre („Munchkin“) zu kombinieren? Komisch nur, dass da erst Pegasus drauf kommen musste. Ein englisches „Munchkin Memo“ beim Mutterverlag Steve Jackson Games gibt es nämlich (bisher) nicht.

Über das Spielprinzip muss man ja sicher nicht mehr viel erzählen, auch wenn für die meisten Leser die letzte „Memory“-Runde schon einige Jahre (oder gar Jahrzehnte) her sein dürfte. 32 Bilderpaare mit gleicher Rückseite werden verdeckt ausgelegt und gemischt. Ein Spieler deckt immer zwei Karten auf. Zeigen sie das gleiche Motiv, so dürfen die beiden Karten als Trophäe eingesackt werden. Das geht solange weiter, bis kein gleiches Pärchen mehr aufgedeckt wird. Dann werden die Karten wieder verdeckt hingelegt und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Kein Wunder also, dass für viele Kinder „Memory“ einer der ersten Berührungspunkte mit Brett- und Kartenspielen gewesen sein dürfte. Bei Brett-, Karten- und Rollenspielern dürfte das nicht viel anders gewesen sein, nur mit dem Unterschied, dass sie von den bunt bedruckten Karten, Heftchen und Pappfiguren nicht mehr losgekommen sind. Und so hat man 32 der populärsten Illustrationen aus allen „Munchkin“-Editionen hier versammelt und kann sich auf die Suche nach dem „Singing and Dancing Sword“, dem „Super Munchkin“ oder der „Flaming Armor“ machen. Und wer sich durch 32 Pärchen nicht ausreichend gefordert sieht, kann sich noch als Erweiterung die anderen „Memory“-Spiele aus dem Hause Pegasus holen und eine Super-Munchkin-Memory-Runde spielen, denn da die Rückseiten alle mit dem Pegasus und dem Firmenschriftzug von Pegasus Spiele versehen sind, sind sie vollständig kompatibel.

Fazit: Das „Munchkin Memo“ ist sicher mehr als nur eine nette Idee, Fantasy-Genre und Kinder- und Familienspiele zu vereinen. „Munchkin“-Fans sollten die Gelegenheit nutzen, Neulinge für die fantastischen Illustrationen von John Kovalic zu begeistern. Und vielleicht schaffen sie es so auch eine Brücke zur nachwachsenden Generation von potenziellen Spielern in Gestalt von Kindern, Neffen und Nichten zu schlagen.


Munchkin Memo
Memoryspiel
John Kovalic
Pegasus 2007
ISBN: 9783939794394
64 Karten, deutsch
Preis: EUR 12,95

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