Munchkin Freibeuter

Fünf Jahre nach dem ersten Piraten-Hype in der Heckwelle von „Fluch der Karibik“ und ein Jahr nach dem unrühmlichen letzten Teil dieser Trilogie folgt jetzt „Munchkin Freibeuter“. Eines der wenigen Genres, die von diesem Spiel noch nicht bearbeitet wurde – außer vielleicht „Munchkin Talkshow – Alte zisch’ ab!“ oder „Munchkin Entsorgungsfachkraft – Wilde Mülltonnen“

von Kai Milke

 

 

Wer „Munchkin“ immer noch nicht kennt, muss erst einmal nachsitzen und die entsprechenden Regeln in unseren bisherigen Rezensionen nachlesen, denn die Regeln von „Munchkin Freibeuter“ sind die gleichen wie immer.

Der Autor des Spiels – Steve Jackson – wollte eigentlich schon länger ein „Munchkin“ im Piratenoutfit entwickeln, gibt aber in einer kleinen Anmerkung in den Regeln zu, dass ihm die Ideen zu den verschiedenen Klassen gefehlt hätten. Jetzt, da dieses Problem gelöst ist: Es gibt nicht nur Freibeuter, sondern auch Kauffahrer und Teerjacken.

Die Anleitung hat sich wesentlich verbessert, denn erstmals gibt es außer Illustrationen aus dem Spiel Abbildungen der Karten, die es Anfängern endlich erleichtert, sich in das Spiel hineinzufinden.

Dass Steve Jackson schon länger das Piratenszenario entwerfen wollte und John Kovalic viele ausgezeichnete Zeichnungen beisteuern konnte, merkt man an fast jeder Karte, denn selten in der letzten Zeit war Munchkin so lustig und unterhaltsam, sei es der „Rumwedelhut“, das „Quietscheentchen“, das „Krähennest“ oder der „Boogie-Wal“ sind. Lediglich die Schiffe, welche die Rösser aus „Munchkin 4“ ersetzen, hätte man sich lustiger vorgestellt. Auch bei der „neunschwänzigen Katze“ erwartet der „Munchkin“-Fan nicht die Abbildung einer Peitsche…

Auch die Portierung des „Munchkin“-Prinzips auf das Piratengenre hätte etwas mehr Liebe zum Detail verdient, ist die Bezeichnung „Türkarte“ zwar über alle „Munchkins“ bekannt, für das Szenario allerdings unpassend. „Sieben Weltmeere“-Karte oder „Schiff ahoi“ oder ähnliches wäre doch passender gewesen.

Fazit: Trotz der kleineren Meckereien in Bezug auf die Umsetzung ins Piratengenre, hat mir schon lange kein „Munchkin“-Spiel mehr so viel Freude bereitet wie „Munchkin Freibeuter“. Hier sitzt der Humor mal wieder! Piraten-Fans oder Fans der „Munchkin“-Reihe kann man das Spiel daher empfehlen. Auch „Munchkin“-Newbies sollten angesichts der optimierten Anleitung einen Blick darauf werfen. Für Kartennachschub wird wohl gesorgt werden: „Munchkin Booty 2 – Jump the Shark“ ist schon im englischen Original erhältlich.


Munchkin Freibeuter
Kartenspiel für 3 bis 6 Spieler
Steve Jackson (Design), John Kovalic (Illustrationen)
Pegasus Spiele 2008
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 14,95

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