Mr. Jack

London 1888. Der Nebel kriecht durch die Strassen des heruntergekommenen Stadtteils Whitechapel. Jack the Ripper ist unterwegs und acht Detektive versuchen ihn zu fassen. Doch hinter einem von ihnen verbirgt sich der Verbrecher selbst. Im Laufe der Nacht verlöschen die Gaslaternen. Kann der Inspektor „Mr. Jack“ bis zum Morgengrauen enttarnen oder kann Jack durch eine der vier Gassen Whitechapel für immer verlassen und unentdeckt verschwinden?

von Kai Milke

 

 

Es ist wahrhaft stimmungsvoll, dieses kleine, aber feine Zwei-Personen-Spiel von Bruno Cathala & Ludovic Maublanc. Auf dem Spielplan tummeln sich illustre Gestalten wie Inspector Lestarde, Sherlock Holmes, Sergeant Goodley, die geheimnisvolle Miss Stealthy oder der gute Mr. Watson. Zudem liegen Gaslaternen aus, die die umgebenden Felder beleuchten. Ein Spieler spielt Mr. Jack, der andere den Inspektor. Zu Beginn zieht Jack eine Alibikarte, die seine Identität bestimmt. Mr. Jack gewinnt, wenn er nach acht Runden nicht enttarnt ist oder mit der passenden Figur unerkannt durch einen der vier Ausgänge das Spielfeld verlassen kann. Der Inspektor gewinnt, wenn er Jack enttarnen kann und mit einer der anderen Figuren den Verbrecher verhaften kann.

Pro Runde kommen vier der acht Personen ins Spiel. Um die Gerechtigkeit zu gewährleisten, wählt in den ungeraden Runden der Inspektor die erste und die letzte Person aus, in den geraden Runden hat Jack den ersten und den letzten Zug. Wer am Zug ist, wählt sich aus den offen liegenden Personenkarten eine aus, zieht mindestens ein Feld und aktiviert dann die Zusatzfunktion der entsprechenden Person. So hat Watson beispielsweise eine Taschenlampe, mit der er die dunklen Gassen beleuchtet, Sergeant Goodley kann mit seiner Trillerpfeife bis zu drei andere Figuren in die eigene Richtung ziehen oder der Reporter Jeremy Bert kann Kanaldeckel öffnen und schließen, durch die die Figuren gegebenenfalls abkürzen können.

Wie kann der Inspektor den Täterkreis eingrenzen? Nach jeder Runde (also wenn jeder Spieler zweimal an der Reihe war), muss Jack zugeben, ob er sich im Schatten oder im Licht, befindet, das heißt direkt neben einer anderen Figur, direkt neben einer Laterne oder im Lichtkegel von Watsons Taschenlampe steht. Figuren, die dadurch als unschuldig erkannt sind, dreht man auf ihre unschuldige Seite und es beginnt die neue Runde.

Fazit: Mr. Jack gehört für mich zu den besten 2-Personen-Spielen, die ich in den letzten Jahren gespielt habe. Es stimmt einfach alles: Die Grafik gefällt (bis auf die komischen Kanaldeckel), alle Elemente greifen stimmig das „Jack the Ripper“-Thema auf und passen zueinander, das Spiel ist spannend bis zum Schluss und nach einer gewissen Trainingszeit, wenn man die Charaktereigenschaften besser kennt, haben auch beide Spieler die gleiche Chance, sonst könnte man den Eindruck haben, dass es Mr. Jack etwas schwerer hätte. Ich kann es nur jedem Spieler empfehlen!

P. S.: In der Spielbox 04/07 gibt es für Fans die Erweiterung „Die Kutsche“ mit der Charaktere weiter transportiert werden können.


Mr. Jack
Brettspiel für 2 Spieler ab 9 Jahren
Bruno Cathala & Ludovic Maublanc
Hurrican/Heidelberger Spiele 2007
ISBN: n. a.
Sprache: deutsch
Preis: ca. EUR 29,95

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