Marswürfel

Sie sind unter uns! Nein, schlimmer: Sie kommen, um uns zu holen! Marsianer auf Entdeckungsmission stellen sich gegen die Menschen und ihre Panzer und deren Kühe und Hühner. Es gilt zu würfeln, was das Zeug hält, und einzusammeln, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.

von Lars Jeske

Die Marsbewohner schicken dich auf Mission. Sammle von der Erde Testmuster folgender drei Spezies ein, damit klar wird, wer den Planeten dominiert: Menschen, Hühner und Kühe. Pass jedoch auf die Panzer auf; mit deinen Todesstrahlen sollte das aber ein Klacks sein.

Scott Almes hat mit „Marswürfel“ eine bekannte Spielidee in ein kurzweiliges Würfelspiel gesteckt und mit einer passenden Geschichte versehen. Man nehme eine gut verfasste, kurze Spielanleitung, die einen das Spielprinzip in zwei Sätzen allumfassend weitergeben lässt. Dazu einen Würfelbecher (hier die Verpackung des Spieles, was sinnvoll, zweckdienlich, ökonomisch und sogar ökologisch ist) und eine Handvoll Würfel. Fertig ist ein unterhaltsamer Würfelspaß. Wenngleich jeder Spieler jeweils alleine vor sich hin würfelt und es ein reines Glücksspiel ist, kann man das Spiel auch gut mit ein paar Mitspielern spielen, da die Runden dennoch kurz sind und es bis zum Schluss spannend ist, wer der Sieger sein wird.

Gespielt wird ab zwei Spielern, und es geht einfach darum, zuerst die meisten Punkte zu holen. Mit kumulierten 25 hat man gewonnen. Dafür würfelt man anfänglich alle 13 Würfel und muss immer alle roten Panzer beiseite legen. Ab jetzt ist etwas Taktik gefragt. Pro Würfelwurf muss man nämlich alle geworfenen Würfel eine Sorte rauslegen, also Todesstrahlen, Menschen, Hühner oder Kühe. Die Schwierigkeit besteht darin, dass man außer bei den Todesstrahlen nichts erneut rauslegen darf, selbst wenn man später erneut davon etwas erwürfelt.

Pro „Beute“-Würfel gibt es im Idealfall einen Punkt. Jederzeit darf man aufhören erneut zu würfeln, Punkte gibt es allerdings nur, wenn man die irdischen Panzer zumindest neutralisieren kann und somit mit den Ansichtsexemplaren abhauen konnte. Für Zocker gibt es die Option auf den Bonus. Diesen erhält man, wenn man von allen drei Spezies Muster einsammeln konnte. Die Gefahr steigt allerdings, alles zu verlieren und gar nicht zu punkten. Durch diese Option, das eigene Würfelglück herauszufordern, kommen auch verschiedene Spielercharaktere zu ihrem Spielspaß.

Die Würfel sind gut verarbeitet und sehen zudem toll aus. Sowohl die kurze Erklärzeit, als auch die kurzen Spielrunden (und die kurze Downtime für die anderen, da diese dennoch mitfiebern) machen „Marswürfel“ zum perfekten Spiel für zwischendurch. Es ist dabei sowohl für Gelegenheitsspieler, als auch für Vielspieler unterhaltsam. Auf der Packung steht für Spieler ab 8 Jahren, vom Schwierigkeitsgrad her ist das aber schon hoch gegriffen. Somit ist es auch etwas für die ganze Familie, da zusätzlich auch der Frustfaktor relativ gering ist.

Fazit: „Marswürfel“ ist ein einfacher, aber dennoch spannender Zeitvertreib. Würfelfans kommen voll auf ihre Kosten, minimal kann man auch mit einer Strategie agieren. Nach max. 15 Minuten ist man in der Regel durch und bereit, erneut die Erde zu entvölkern. Durch die stimmige Aufmachung ist „Marswürfel“ ein überzeugendes Mitbringspiel oder wer noch kein ähnliches Spiel in seiner Sammlung hat, sollte hierfür Platz schaffen. Ich kann es nahezu uneingeschränkt empfehlen. Allein Würfelhasser können hiermit gar nichts anfangen. Aber solche Erdlinge gibt es ja gar nicht.


Marswürfel
Würfelspiel ab 2 Spieler ab 8 Jahren
Scott Almes
Pegasus Spiele 2013
EAN: 4250231704987
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 12,95

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