Magic: Verräter von Kamigawa

Der Krieg mit den Geistern von Kamigawa geht weiter. Man fürchtet um den Verstand des großen Daimyo Konda. Der einsame Samurai Toshiro Umezawa versucht seinen Verfolgern zu entgehen, während sein Weg ihn auf ein Zusammentreffen mit der Tochter des Daimyo hinführt. Und dann erscheint ein unvorstellbar mächtiger Geist, der droht, ganz Kamigawa zu verschlingen.

von Michael Wilhelm

 

Mit „Verräter von Kamigawa“ wird konsequent der wirklich überzeugende Kamigawa-Block fortgesetzt. Nicht nur die Geschichte geht weiter, sondern auch das Spiel. Neue Spielmechanismen wie die Ninja-Klasse oder die Patron-Kami erweitern die Palette an verfügbaren Spielstrategien.

Die Optik des neuen, 165 Karten starken Sets ist vollauf vergleichbar mit dem ersten Set des Kamigawa-Blocks. Es besteht aus je 55 seltenen, weniger häufigen und häufigen Karten. „Verräter von Kamigawa“ steht „Meister von Kamigawa“ in Sachen Druckqualität in nichts nach. Die Karten sind, wie es sich für den Marktführer auf dem Gebiet der Sammelkartenspiele gehört, jede für sich ein kleines Meisterwerk.

Doch was gibt es wirklich neues? Zum einen wäre da Ninjutsu zu nennen. Diese Kreaturenfähigkeit, die sich vor allem unter den fiesen schwarzen Nezumi-Ratten findet, erhöht deutlich die Unvorhersehbarkeit angreifender Kreaturen und die unangenehmen Konsequenzen für den Verteidiger. So kann ein Ninja für einen kleinen Mana-Obulus eine ungeblockte angreifende Kreatur aus der Hand des Spielers ersetzen, um dann mittels seines Spieltextes eine zusätzliche Gemeinheit zu verursachen. So zerstört der „Kehlenschlitzer“ eine Kreatur, wann immer er einem Spieler Kampfschaden zu fügt. Die „Shinobi der Okiba-Bande“ lassen den Schaden erleidenden Spieler zwei Karten aus der Hand abwerfen.

Neu sind auch die Patron-Kami. Jedes der bereits aus „Meister von Kamigawa“ bekannten Völker verfügt über einen Schutzgeist, der durch das Opfer eines Vertreters dieses Volkes als Spontanzauber ins Spiel gebracht werden kann. Dafür muss lediglich die Differenz der Mana-Kosten gezahlt werden und man erhält einen lebensfrischen Geist, der den eigenen Kreaturen zur Seite steht.

Ähnlich zur Einführung des „Wachsamkeit“-Schlüsselworts, das den Satz „Diese Kreatur tappt nicht, wenn sie angreift“ ersetzte, tragen nun alle Mauern das Schlüsselwort „Verteidiger“. Ein Verteidiger kann nicht angreifen. Das heißt aber nicht, dass nur Mauern diese Fähigkeit besitzen können. So ist der „Wurzelfallen-Kami“ beispielsweise zwar ein Geist, da er aber über die Fähigkeit „Verteidiger“ verfügt, bleibt ihm der Angriff verwehrt.

Ansonsten gibt es jede Menge Geister, neue arkane Sprüche, legendäre Kreaturen, drehbare Heldenkreaturen und neue Vertreter der im letzten Set eingeführten Völker, den Goblins vom Akki-Stamm, den Nezumi-Ratten, vom Mondvolk, Schlangenmenschen, Füchsen und Samurai.

Die vorgefertigten Starter sind wirklich zu empfehlen. Neben einer Menge Karten aus dem neuen Set finden sich zwar darin auch viele Bekannte aus dem Grundset des Blocks, dafür wird als kleiner Leckerbissen ein Foil-Standardland mitgeliefert. Auch von den übrigen Karten des Sets gibt es Foil-Versionen, die sich zufällig verteilt in etwa jedem dritten oder vierten Booster finden. Und die sind ja bekanntlicherweise eine Augenweide nicht nur für Sammler.

Fazit: Alles in allem ist „Verräter von Kamigawa“ ein würdiger Nachfolger für „Meister von Kamigawa“. Ein paar neue Mechanismen und eine Menge Material, das die im Grundset eingeführten Strategien unterstützt und ausbaut – mehr kann man sich von diesem Set nicht wünschen. Man kann also nur auf den letzten Teil der „Kamigawa“-Trilogie gespannt sein.


Verräter von Kamigawa
Sammelkarten-Erweiterungsset
Richard Garfield
WotC / Amigo 2005
ASIN: B0009JK7Y6 (Themenstarter) / B0007Y66DO (Booster)
165 Karten, deutsch
Preis: EUR 15,99 (Themenstarter) / 3,49 (Booster)

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