Magic: Planechase

Es ist soweit: Dein Funke ist erwacht und unzählige neue Welten erwarten dich. Stürz dich in den Kampf mit mächtigen Planeswalkern und lasst euch im Kampf um die Vorherrschaft im Multiversum von einer Welt zur nächsten tragen. Doch seid auf der Hut, denn das Chaos hat Einzug ins Multiversum gehalten, und seine Auswirkungen vermögen es Welten zu erschüttern …

von Nora Linse

 

Die Multiplayer-Variante, in der sich eine „Magic“-Partie durchs gesamte Multiversum ausbreitet, ist wieder da. Zusätzlich zu Altbekanntem, bringen neue „Phänomenkarten“ frischen Wind in ein bereits bekanntes Spielprinzip. Insgesamt bringt diese Edition 32 neue Weltenkarten, sowie 8 neue Phänomenkarten. Zudem beinhalten die Decks insgesamt 21 neue „Magic“-Karten, die exklusiv nur in den „Planechase“-Decks enthalten sind

Inhalt

Jede „Planechase“-Box ist mit einem spielfertigen Deck, einem Weltendeck sowie einem Weltenwürfel bestückt. Im Prinzip kann man mit der Box losspielen, vorausgesetzt der oder die Gegner hat/haben ebenfalls ein passendes „Magic“-Deck zur Hand.

Die Verpackung ist leider etwas unpraktisch, da sie sich nicht wirklich gut zur Aufbewahrung der Karten, insbesondere der Karten mit Übergröße, eignet. Die übergroßen Karten sind zudem von der Qualität her etwas dünn und „wabbelig“, leider kein Vergleich zu den sonst so robusten „Magic“-Karten. Optisch sind sie jedoch auf jeden Fall ein Hingucker. Die Illustrationen sind echte Leckerbissen!

Jedes Deck führt eine neue, exklusive Kartenfähigkeit ein, die das Spiel wirklich spannend machen können. Besonders für Spieler des „Commander“-Formats dürften die vielfarbigen Legendären Kreaturen ein interessanter Teilaspekt sein, da sie sich zum Teil wirklich gut für als „Commander“ eigenen.

Die Fähigkeit „Kaskade“ ermöglicht es nach dem Spielen der Karte, so lange Karten von der eigenen Bibliothek aufzudecken, bis eine Karte mit geringeren Manakosten aufgedeckt wird. Diese Karte kann dann kostenlos sofort gewirkt werden – eine chaotische, aber nicht zu unterschätzende Fähigkeit. Die nächste Fähigkeit ist „Ninjutsu“. Diese Fähigkeit erlaubt es dem Besitzer der Kreatur, sie gegen eine andere von der Hand auszutauschen, sofern diese als Angreifer deklariert wurde und es keine Blocker gibt. Diese Fähigkeit erwies sich als sehr stark und bietet interessante Deckideen. Die Fähigkeit „Verschlingen“ ermöglicht es dem Besitzer einer Kreatur, diese sehr mächtig zu machen, indem er sie mit anderen Kreaturen quasi füttert. Ebenfalls eine sehr starke, aber auch kostspielige Fähigkeit. Als letzte Fähigkeit kommt noch „Totembeistand“ hinzu, der Verzauberte Kreaturen vor dem sicheren Tod bewahrt, indem stattdessen die Verzauberung den Schaden abfängt. Die Verzauberung muss dann jedoch abgelegt werden. Auch „Totembeistand“ ist eine interessante Fähigkeit, die aber an Spielstärke den anderen ein wenig in den Testspielen hinterherhinkte … jedoch nicht dramatisch.

Spielprinzip

„Planechase“ funktioniert von den Regeln her quasi wie „Standard-Magic“ – natürlich mit einigen Ergänzungen. Das Wichtigste sind die übergroßen Weltenkarten, die das Weltendeck bilden. Darin befinden sich zu den 8 Weltenkarten auch noch zwei Phänomenkarten, ebenfalls natürlich in Übergröße, die das Weltendeck bilden. Von diesen Weltenkarten liegt immer genau eine Karte aufgedeckt auf dem Spielfeld, wobei, je nachdem welche Regeln verwendet werden, ein gemeinsames oder ein Weltendeck pro Spieler existiert. Die Karten aus den Weltendecks nehmen zusätzlich Einfluss auf das Spiel, indem sie global wirksame Effekte und nützliche Fähigkeiten, die mithilfe des Weltenwürfels ausgelöst werden können, ins Spiel bringen. Der Weltenwürfel ist eine weitere Besonderheit dieser Multiplayer-Variante, die übrigens zu zweit auch spielbar, aber mit mehreren deutlich interessanter ist! Der Weltenwürfel kann einmal pro Runde kostenlos geworfen werden, regeltechnisch wird seine Nutzung ähnlich wie eine Hexerei gehandhabt. Weitere Würfe sind möglich, jedoch müssen diese dann mit Mana gezahlt werden. Auch bei „Planechase“ hat jeder Spieler 20 Lebenspunkte und es geht darum, als Letzter siegreich aus diesem Duell im Multiversum hervorzugehen.

Spielpraxis

Bei Testspielen kam der Verdacht auf, dass die Decks leider recht unterschiedlich stark sind. Insbesondere einige der Weltenkarten-Effekte schienen nahezu übermächtig, während sich bei anderen der Sinn nicht sofort erschloss. Alles in allem sind die Weltendecks jedoch hervorragend auf die dazugehörenden Decks abgestimmt und bieten so jedem Spieler, trotz einiger Differenzen, eine Chance zu gewinnen. Der Spielspass dieser interessanten „Magic“-Variante bleibt jedenfalls auf keinen Fall auf der Strecke!

Kurzübersicht über die Decks

Chaosherrschaft: Ein fünffarbiges Deck, das seinem Namen alle Ehre macht. Chaos ist hier Programm, was insbesondere durch die unberechenbare „Kaskade“-Fähigkeit noch verstärkt wird. Das Weltendeck zielt viel auf Managewinnung und die Fünffarbigkeit seines Decks ab. Doch auch das Spielen von Karten des Gegners ist durch dieses Deck nicht unmöglich. Es kann deine Strategie mit wertvollen Karten unterstützen und noch mehr Chaos sähen!

Nacht der Ninjas: Bei Testspielen das stärkste der vier „Planechase“-Decks. Ein blau-schwarzes Deck, das vollgepackt mit Ninjas und Menschen dem Gegner das Leben schwer macht. Die „Ninjutsu“-Fähigkeit lässt die Karten in diesem Deck aus den Schatten angreifen, wie es sich für Ninjas gehört. Das Weltendeck unterstützt diese Strategie auf vielfältige Art und lässt einen noch mehr aus den eigenen Kreaturen herausholen, indem sie etwa zusätzlich verstärkt werden.

Uralter Hunger: In diesem rot-grünen Deck geht es primär darum, viele kleine Kreaturen und Spielsteine zu erschaffen, um sie später an die mächtigen „Brocken“, die, allesamt mit der Fähigkeit „Verschlingen“ ausgestattet, vom Tod der kleinere profitieren, zu verfüttern. Das Weltendeck unterstützt zum Beispiel die Produktion von Spielsteinen oder +1/+1 Marken, die die Kreaturen noch stärker machen, und passt sich so dem Deck perfekt an.

Wilde Auren: In diesem weiß-grünen Deck dreht sich alles um Verzauberungen! Nicht verwunderlich, da die Fähigkeit „Totembeistand“, die mit diesem Deck eingeführt wird, genau von eben jenen profitiert. Mithilfe von Verzauberungen und schwer zu blockenden Kreaturen versucht man sich eine „ultimative Kreatur“ heranzuziehen und den Gegner damit zu vernichten. Das Weltendeck unterstützt einen dabei, indem es Verzauberungen noch stärker macht oder gegnerische Kreaturen aus dem Weg räumt.

Fazit: „Planechase“ ist eine wirklich interessante Variante des bekannten Sammelkartenspiels und macht wirklich viel Spaß. Das Weltendeck mit seinen unzähligen Fähigkeiten lässt keine Partie gleich aussehen und bietet auch für erfahrene Spieler eine neue Herausforderung. Die Decks laden dazu ein, sie durch eigene Karten zu ergänzen. In meinen Augen ist diese Variante auf jeden Fall kaufenswert, insbesondere auch für Turnierspieler, die sich in anderen Formaten als „Standard“ bewegen (Also „Vintage“ und „Legacy“), da die Karten aus den Decks dort turnierlegal sind.


Magic: The Gathering – Planechase
Sammelkarten: Multiplayer-Set
Richard Garfield u.a.
Wizards of the Coast 2012
EAN: 5010994626808 4x70 Karten, Würfel, Infoblatt, deutsch
Preis: ca. EUR 75,80 (Display mit 4 Decks)

bei amazon.de bestellen (Planechase Display mit allen 4 Sets / dt.)