Was hat dieses „neue“ Haupt-Set nun zu bieten? Wirklich neues ist eben dann doch nicht zu erwarten. Wenn auch eine große Zahl der Bilder schon aus der Achten Edition oder den seitdem erschienenen Sets bekannt sind, so finden sich aber doch einige neue Illustrationen. Und die haben durch die Bank weg das von „Magic“ und den Wizards of the Coast gewohnte, hohe Niveau. Schade ist nur, dass wie für die Haupt-Sets üblich, die Karten über einen weißen Rand verfügen. Ein schwarzer Kartenrand sieht eben einfach besser aus und so hat man sich wenigstens für die Foils entschieden, den schwarzen Rand beizubehalten. Die sehen dann auch wirklich schön aus. Von großem Vorteil ist auch, dass die Foils im Booster einen regulären Kartenplatz entsprechend ihrer Seltenheit ausfüllen. Eine seltene Foil-Karte findet sich anstelle der seltenen Karte, eine häufige Foil anstelle einer häufigen.

Die Neunte Edition ist in dreierlei Form erhältlich. Da ist zum einen der kostenlose Schnelleinstieg. Dieser enthält neben zwei Anfänger-Decks zu je elf Karten, die aber zu nicht mehr als einem kurzen Testspiel taugen, auch eine CD mit einer Demonstration des Spiels. Von dieser finden sich zwei Versionen: In der Anfänger-Version besteht das Spiel nur aus Ländern, Kreaturen und Hexerein. In Stufe 2 kommen dann Artefakte und Spontanzauber hinzu. Jeder einzelne Schritt des Spielablaufs wird ausführlich erklärt und ist leicht nachvollziehbar, auch für den bisher unbeleckten „Magic“-Debütanten.

Bei den Themendecks wird es dann interessant. Derer gibt es insgesamt fünf, je eines passend zu den fünf Mana-Farben. Jedes dieser Themendecks präsentiert die jeweilige Farbe mit einer absolut typischen Strategie. Sie bestehen aus 40 Karten, lassen sich also sowohl als Grundstock für eine Erweiterung nach persönlichem Geschmack als auch zur Ausschlachtung und kompletten Neugestaltung verwenden. Dabei finden sich in jedem Deck 2 seltene, 14 häufige und 7 weniger häufige Karten sowie 17 Standardländer.

Das rote „Welt in Flammen“-Deck zerstört mittels „Steinhagel“ die gegnerischen Länder und mit „Vulkanhammer“ und „Lavaaxt“ gegnerische Kreaturen, um diesen dann mit „Hügelriesen“ und „Balduvianischen Barbaren“ zu überrennen. Als seltene Leckerbissen sind der „Machtmampfer“ und die Massenvernichtungswaffe „Verbrannte Steppe“ darunter gemischt.

„Luftige Höhen“, das blauen Themendeck, bietet eine breite Auswahl an fliegenden Kreaturen, angeführt vom mächtigen „Mahamoti-Dschinn“. Als weitere alte Bekannte finden sich unter anderen die „Diebische Elster“ und die „Sturmkrähe“. Den zweiten Rare-Slot füllt der „Archivar“ aus. Auf Seiten von Spontanzaubern und Hexerein finden sich erwartungsgemäß „Bumerang“, „Seelenvernichtung“ und „Manaleck“.

„Schon wieder tot“ ist das Motto des schwarzen Themendecks. Mit dem „Nachtmahr“ als prominentestem Kreaturenvertreter und dem „Unterweltstraum“ als Verzauberung finden sich zwei echte Albträume für das Opfer dieses tödlichen Reigens im Spiel. Verstärkt nicht nur durch den fliegenden „Ekelbold“, das wirklich lästige „Heer der geplagten Skelette“ und den „Straßenräuber“, wird das Deck abgerundet durch „Dunkle Verbannung“ und „Unheilige Stärke“. Damit dürften so die wichtigsten Aspekte des kleinen Einmaleins der Nekromantie abgedeckt sein.

Die grünen „Handgemachten Kreaturen“ vereinen schnelles Mana in Form der „Llanowarelfen“ mit fetten Kreaturen wie dem „Tatzelwurm“ oder dem „Kaiserkrokodil“. Als kleines Schmankerl findet sich dann noch die „Blütenzauberin“ darin, die von der großen Zahl an Verzauberungen im Deck profitiert. So findet sich neben Kreaturenverzauberungen wie „Bleichholzrüstung“ und „Spinnennetz“ auch die manaspendende Landverzauberung „Übermäßiges Wachstum“.

Die weiße „Armee der Gerechtigkeit“ wird durch eine Phalanx dreier „Engel der Gnade“ angeführt. Kleine und fliegende Kreaturen bilden das Schwergewicht, wobei auch der wachsame „Erfahrene Rittmeister“ und der heilende „Ehrwürdige Mönch“ ihre Nische finden. Als schweres Kaliber tritt der „Phyrexianische Moloch“ in Aktion. Als seltene Karten sind „Rechtschaffenheit“, das selbst den kleinsten Winzling schnell zum Super-Blocker werden lässt, und „Glorreiche Hymne“, die natürlich in keinem Weenie-Deck fehlen sollte, vorhanden. Und der Evergreen „Pazifismus“ muss natürlich auch nicht vermisst werden.

Doch für wen sind diese Themendecks interessant? Zunächst einmal für den Anfänger, der sich durch die Schnelleinstieg-CD gearbeitet hat und jetzt „richtig“ losspielen möchte, dazu aber noch ein paar Tipps zum Deckbau benötigt. Doch auch fortgeschrittene Spieler finden sicher Gefallen daran. Schneller lässt sich ein gewisser Grundstock an Karten einer Farbe, angereichert durch den einen oder anderen Leckerbissen, nicht bekommen.

Aber wirklich interessant wird das Spiel dann, wenn man zu den Boostern greift. Diese enthalten 15 Karten, davon eine seltene, ein Standardland, 10 häufige und 3 weniger häufige Karten. Und deren Sinn liegt bekanntermaßen in der Bereitstellung einer großen Auswahl an Karten für das kompetitive Spiel mit selbst konstruierten Decks.

Fazit: Also zugegriffen! Es ist noch nicht zu spät, in „Magic“ einzusteigen, den größten Klassiker, der sich auf dem Sammelkartenspiele-Markt befindet. Spieler jeglichen Niveaus werden hier einen hervorragenden Einstieg in eine neue Sammlung oder Erweiterung ihrer alten Sammlung finden. Vom Anfänger über den Fortgeschrittenen bis hin zum Profi bietet das Haupt-Set für jeden Geschmack das richtige Produkt. Und für eine Möglichkeit zum sofortigen Losspielen ist dank der ausgewogenen und interessanten Themendecks auch gesorgt.