Das Set „Morgenluft“ besteht aus 150 Karten, darunter 50 seltene, 40 ungewöhnliche und 60 häufige. Wie von „Magic“ nicht anders zu erwarten, erlebt man im Bereich der Kartenqualität keine bösen Überraschungen. Druck und Kartenmaterial sind tadellos. Das Layout und Design der Karten ist ebenfalls bereits bekannt. Die Illustrationen des vorliegenden Sets reihen sich nahtlos an den Vorgänger des Blocks an und setzen somit konsequent den Stil und die Atmosphäre des bedrohten Feenreichs Lorwyn um.

Jedem 62 Karten starken Themendeck ist ein Faltblatt beigefügt, das neben einem Abriss der Hintergrundgeschichte und einer kurzen Erläuterung der neuen Fähigkeiten auch eine Übersicht über die vier erhältlichen Themendecks, jeweils mit Kartenliste und Strategie-Tipps, enthält. 37 der Karten in jedem Themendeck sind Zaubersprüche, 23 Länder, ein Foil-Standardland und eine Pro-Tour-Player-Karte (wer die brauchen soll, hab ich immer noch nicht verstanden). Außerdem gibt es noch 16 Karten starke Booster, darin jeweils eine seltene Karte, drei ungewöhnliche, elf häufige und eine von elf Token-Karten (aus dem „Lorwyn“-Set).

Zu den Themendecks: Das weiß-blaue „Bataillon“ stützt sich auf die Macht der Soldaten in Gestalt einer Kithkin- und Meervolk-Armee, unterstützt durch ein paar Elementar- und Feenwesen, und ist definitiv ein schnelles und stark auf kleine bis mittlere Kreaturen konzentriertes Deck. Bodenkampf und Flieger sind gleichermaßen seine Stärken. „Kodex der Krieger“, das rot-grüne Themendeck, verlässt sich auf eher große, dafür natürlich auch langsamere Kreaturen. Eine Menge Riesen zeigen sich in ihren Reihen, sodass erbarmungslose Kraft und Gewalt eher die Stärken dieses Decks darstellen. Dazu finden sich Kreaturenbooster in Form von Spontanzaubern und Ausrüstung, sodass es zwar dauern mag, bis dieses Deck in Fahrt kommt, jeder Gegner, der seine Verteidigung aber noch nicht aufgebaut hat, in ernste Schwierigkeiten kommen dürfte.

Das „Spitzbuben“-Deck, ein reines schwarzes Deck, ist eine Schar Goblins und Feenwesen, deren Stärke der Guerilla-Kampf ist. Die Fähigkeit „Beutezug“ spielt logischerweise eine wesentliche Rolle darin: Fügt eine Kreatur mit der Klasse Räuber einem Gegner Kampfschaden zu, können für den Rest des Zuges Karten mit „Beutezug“-Fähigkeit zu reduzierten Manakosten gespielt werden oder geben einen zusätzlichen Effekt. So summieren sich die kleinen Effekte der Beutezüge zu einem wesentlichen Vorteil für die Räuber-Truppe. Das schwarz-weiß-grüne Themendeck „Schamanismus“ nutzt vor allem die Klasse der Schamanen. Dieses nutzt besonders die neue Fähigkeit „Verwandtschaft“, um Kartenvorteile und Kombinationen herauszuspielen. Besitzt man eine Karte mit „Verwandtschaft“, darf man zu Beginn des Versorgungssegmentes die oberste Karte der Bibliothek ansehen. Teilt die aufgedeckte mit der „Verwandtschaft“-Karte zumindest einen Kreaturentyp, bekommt man einen positiven Effekt, zum Beispiel eine +1/+1-Marke auf die Kreatur.

Als dritte neue Fähigkeit finden wir noch „Unterstützung“. Karten mit dieser Fähigkeit können jederzeit, wenn ein Spontanzauber gespielt werden könnte, abgeworfen werden, um für einen kleinen Mana-Obolus eine bestimmte Zahl +1/+1-Marken auf eine bereits im Spiel befindliche Kreatur zu legen. Diese Fähigkeit wird auf besonders stimmige Weise im schon oben erwähnten „Bataillon“-Themendeck eingeführt.

„Morgenluft“ bietet mit seinen 150 Karten mal wieder eine ausgewogene und abwechslungsreiche Auswahl an Material, das Spieler und Sammler tiefer in die faszinierende Hintergrundwelt Lorwyn eintauchen lässt. Nur schade, dass die Wizards sich entschlossen haben, den Block auf zwei Sets zu beschränken.

Fazit: Man braucht in Bezug auf eine Empfehlung nicht viele Worte verlieren: Hochwertiges Kartenmaterial, eine faszinierende Hintergrundwelt, schöne Illustrationen und einige spannende Spielmechanismen sprechen bei „Morgenluft“ eine für alle „Magic“-Fans deutliche Sprache.