Etwas verwirrt kann man schon sein, dass das Hauptset nun „Magic 2010“ heißt. Immerhin erscheint es im Jahr 2009 und das letzte Hauptset hieß 10. Edition. Die Philosophie dahinter ist aber folgende: Ab sofort wird es jedes Jahr ein Hauptset geben. Benannt wird es immer nach dem Folgejahr, in dem die Karten aus dem Hauptset das Turnierspiel (Format: Standard) bestimmen. Im nächsten Jahr dürfen wir uns dementsprechend über „Magic 2011“ freuen usw.

Bisher waren die Karten aus dem Hauptset immer aus älteren Erweiterungen entnommen und wieder neu aufgelegt worden. Doch um es attraktiver für Turnierspieler zu machen, haben sich die Entwickler überlegt, die Hälfte der Karten wie üblich aus älteren Editionen zu nehmen und die andere Hälfte mit neuen Karten zu füllen. Heraus kam ein sehr attraktives Hauptset.

Mit „Magic 2010“ wurden auch erhebliche Regeländerungen eingeführt. Motivation der Entwickler war es, das Spiel einfacher und für Anfänger leichter verständlich zu machen.

Hier die wichtigsten Regeländerungen:
1. Zaubersprüche werden nun nicht mehr „gesprochen“ sondern „gewirkt“.
2. Es gibt in der Kampfphase keinen Schadensstapel mehr. Alle Effekte und Zaubersprüche müssen nun vor der Schadensverteilung aktiviert / gewirkt werden. Dann wird nur noch der Schaden verteilt.
3. Es gibt keinen Manabrand mehr.

(Mehr Informationen gibt es auf der offizielle Seite von Wizards of the Coast: Regeländerungen Magic 2010 Zusammenfassung (PDF))

Wie bei den letzten Editionen, gibt es auch zum Hauptset „Magic 2010“ wieder fünf Intro-Packs. Diese beinhalten eine Foil-Rare-Card und ein vorkonstruiertes 40-Karten-Deck mit einer zweiten Rare-Card. Die 40 Karten bestehen aus einer Grundfarbe und einer Zweitfarbe mit nur drei Karten. Weiterhin ist in dem Intro-Pack ein normales Booster mit 15 zufälligen Karten. Alle Karten sind aus „Magic 2010“. Für „Magic“-Anfänger ist auch eine Anleitung beigelegt. Diese beinhaltet eine Einleitung und alle wichtigsten Regeln. Leider fehlt die Regel für das Wirken von Sprüchen beziehungsweise Aktivieren von Eigenschaften während der Kampfphase. Diese ist schon sehr wichtig für das Spiel und sollte dringend in Zukunft in dem Regelheft erscheinen.

Im Folgenden werde ich nun alle fünf Intro-Packs vorstellen.

„Wir sind Legionen“: Weiß und rot sind in diesem Deck die Spielfarben. Das Deck besteht aus vielen kleinen weißen Kreaturen, die schnell verstärkt werden sollen. Zum einen durch die Verzauberung „Ehre der Reinen“, die allen weißen Kreaturen, die man kontrolliert, +1/+1 gibt und zum anderen durch die Verzauberung „Gepanzerter Höhenpflug“, die der verzauberten Kreatur +1/+1 für jede Ebene, die man kontrolliert, gibt. Um gegnerische Kreaturen zu entfernen, wurden noch einige rote Zaubersprüche mit Direktschaden dem Deck beigefügt.

„Geistesgegenwart“: Die Spielfarben sind in diesen Deck blau und schwarz. Mit dem Deck gewinnt man durch viel Kontrolle über das Spiel. Es beinhaltet Zaubersprüche, die gegnerische Zauber neutralisieren sowie gegnerische Kreaturen übernehmen, und Karten, die bewirken, dass der Gegner Handkarten abwerfen muss. Viel Spielspaß bringen die zwei Rare-Cards, die in diesem Deck Kreaturen sind. Das ist zum einen der „Dschinn der Wünsche“, der es ermöglich, dreimal für vier Mana die oberste Karte der Bibliothek kostenlos auszuspielen, und zum anderen der „Klon“, der als eine Kopie einer anderen Kreatur ins Spiel kommt.

„Feuerteufel“: In diesen Deck sind die Karten rot und blau. Das Ziel dieses Deckes ist es, schnell alle kleinen Kreaturen aus dem Schlachtfeld zu entfernen und dann mit dem mächtigen Shivan-Drachen (5/5 fliegend) oder dem Blitzelementar (4/1 Eile) anzugreifen. Falls das nicht gelingen sollte, kann man auch direkt Schadenzaubersprüche auf den Gegner spielen und so das Spiel beenden.

„Diener des Todes“: Schwarze und grüne Karten bestimmen dieses Deck. In diesem Deck beherrscht man eine Armee aus untoten und unnatürlichen Kreaturen. Viele Kreaturen können regeneriert werden. Ziel ist es, das Spiel in die Länge zu ziehen und mit den zwei Hauptkreaturen zu gewinnen. Das ist zum einen der fliegende „Nachtmahr“, der so groß wie die Anzahl der Sümpfe ist, die man kontrolliert, und zum anderen der „Diener des Todes“, der allen Zombies +1/+1 gibt und für Tappen eine Kreatur aus dem Friedhof entfernt und einen 2/2 Zombie-Spielstein ins Spiel bringt.

„Zorn der Natur“: Das Deck besteht aus grünen und weißen Karten. Die Stärke dieses Decks ist es, schnell sehr große Kreaturen auszuspielen. Dafür gibt es zwei wichtige Kreaturen. Die „Llanowarelfen“, die man tappen kann, um grünes Mana zu produzieren, und der „Grenzwaldläufer“, mit dem man aus der Bibliothek ein Land raussuchen kann. Sollte man genug Kreaturen ausgespielt haben, kann man auch mit der Karte „Überrennen“ gewinnen. Sie bewirkt, dass alle Kreaturen, die man kontrolliert, +3/+3 und die Eigenschaft „Trampeln“ bekommen.

Fazit: Die fünf Intro-Packs aus dem Hauptset „Magic 2010“ sind wieder gut ausgeglichen. Jedes Deck beinhaltet eine Hauptfarbe und Zaubersprüche mit dessen typischen Eigenschaften. Das macht es Einsteigern sehr leicht, die Stärken der Farben zu entdecken. Wie auch in den letzten Editionen gibt es wieder ein Intro-Pack, das eine sehr spielstarke und gleichzeitig wertvolle Karte beinhaltet. In diesen Fall ist es das weiße Deck mit der Karte „Ehre der Reinen“. Für Gelegenheitsspieler sind alle Decks empfehlenswert.