Magic: Das neue Phyrexia

Der Krieg ist vorbei. Mirrodin wurde korrumpiert und in eine von Seuchen und giftigen Kreaturen geplagte Ödnis verwandelt. Phyrexia besitzt nun alle Manaquellen und setzt zum finalen Schlag an. Doch in den vergessenen Ecken dieser neu geformten Welt kämpft der mirranische Widerstand weiter. Willkommen im neuen Phyrexia!

von Nora Linse

 

Mit „Das neue Phyrexia“ findet der „Narben von Mirrodin“-Block seinen Abschluss. Dieses Set bedient, wie der Name bereits vermuten lässt, vor allem die Fraktion „Phyrexianer“ mit zahlreichen neuen Karten. Die neuen 175 Karten setzen sich aus 60 Commons, 60 Uncommons, 35 Rares, 10 Mythic Rares und 10 Basisländern zusammen.

Wie alle vorangegangenen Editionen bringt auch „Das neue Phyrexia“ neue Spielmechaniken und besondere Kartenthemen mit sich.

Die wohl wichtigste Änderung ist eine neue Spielmechanik, das sogenannte „Phyrexianische Mana“. Diese Alternative zum klassischen Mana wird durch neue Manasymbole repräsentiert. Regeltechnisch können die Manakosten auf zwei Arten bezahlt werden. Zum einen durch reguläre Manaquellen, zum anderen mit den eigenen Lebenspunkten. Jedes Phyrexia-Manasymbol kostet zwei Lebenspunkte. Die Manakosten können in beliebiger Kombination bezahlt werden. Fakt ist, dass diese neue Spielmechanik die Lebenspunkte der Spieler noch stärker ins Spielgeschehen einbindet und diese zu einer wertvollen und flexiblen Ressource macht.

Farbige Artefakte, die in der Edition „Alaras Wiedergeburt“ eingeführt wurden, finden in „Das neue Phyrexia“ erneut Verwendung. Neue Kreaturgruppen wie die „Spleißer“ (diese Kreaturen bringen zusätzlich einen 3/3 Golem-Spielstein ins Spiel) ermöglichen interessante Deckbau-Strategien. Mit einem „Kanzler“ auf der Starthand kann man bereits vor Spielbeginn einen Effekt auslösen, während „Exarchen“ dem Spieler beim Ausspielen jeweils die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Effekten lassen.

Als neuer Planeswalker erscheint „Karn der Befreite“, eine neue Version von „Karn dem Silbergolem“, den langjährige Spieler aus den früheren Editionen um die Wetterlicht und ihre Besatzung kennen. Das Besondere an ihm ist, dass er im Gegensatz zu allen bisher erschienenen Planeswalkern farblos ist.

Zudem werden in dieser Edition altbekannte Mechanismen wie „Metallkunst“ oder „Wucherung“ wieder aufgegriffen. Interessant ist die Verbreitung von „Infizieren“. War diese Fähigkeit zuvor insbesondere bei den grünen und schwarzen Karten zu finden, gibt es nun auch weiße oder rote Kreaturen mit „Infizieren“. Ebenso verhält es sich mit der Fähigkeit „Wucherung“, die nun zum Beispiel auch auf roten Karten zu finden ist.

Der bösartige Einfluss Phyrexias ist zudem in Form eines „Blutzolls“ sichtbar. Diese Kartenfähigkeit stiehlt dem Gegner Lebenspunkte.

Die Intro-Decks

Auch in der Edition „Das neue Phyrexia“ sind wieder 5 Intro-Decks erschienen. Diese Decks richten sich besonders an unerfahrene „Magic“-Spieler und bieten eine Möglichkeit, schnell und unkompliziert in das Spiel einzusteigen. Darin enthalten sind ein vorkonstruiertes Deck aus 60 Karten, davon 24 Länder, 2 Rares (inklusive einer Foil-Karte), 12 Uncommons, 32 Commons, ein Booster sowie eine Einstiegshilfe für das „Magic“-Spiel und eine Übersicht über die einzelnen Intro-Decks.

Kunst der Zerstörung: Dieses weiß-grüne Deck ist auf die neue Kreaturengruppe „Spleißer“ spezialisiert. Durch die „Spleißer“ werden die Golems immer mächtiger und überrennen dann mit ihrer geballten Macht den Gegner. Ein interessantes Deckkonzept mit Potenzial. In meinen Augen ist „Kunst der Zerstörung“ ein vielversprechendes Deck.

Verschlingender Himmel: „Verschlingender Himmel“ ist ein blau-schwarzes Deck, das auf fliegende Kreaturen setzt. Beginnend mit kleinen Flugtierchen steigert sich das Deck zu mächtigen Fliegern. Dabei ermöglichen Zauber und Artefakte eine gewisse Kontrolle des Gegners.

Fleischfest: Dieses rot-schwarze Deck setzt auf direkte Zerstörung! Sowohl die Kreaturen dieses Decks als auch seine Zauber haben nur die Vernichtung gegnerischer Kreaturen als Ziel. Doch auch die eigenen Kreaturen sind nicht sicher, da ihr Tod oft einen nützlichen Effekt hat. Ein etwas einseitiges, aber dennoch durchsetzungsfähiges Deck – solange es gegen Kreaturen gerichtet ist.

Um Leben und Tod: Dieses rot-weiße Deck geht an die Essenz, und zwar an die eigene. Das Deck ist vollgepackt mit Karten, die das neue „Phyrexianische Mana“ nutzen. Durch diese Manavariante kommt Geschwindigkeit ins Spiel, und ehe sich der Gegner versieht, wird er vom Schlachtfeld getilgt. Dennoch fordert das „Phyrexianische Mana“ einen hohen Preis. Ein schnelles Deck mit Potenzial. Es dürfte wohl das spielstärkste der 5 Introdecks sein – aber auch das Riskanteste.

Verwüstender Schwarm: Der „Verwüstende Schwarm“ bringt mit grünen und schwarzen hochinfektiösen Kreaturen die Seuche Phyrexias über die Gegner. Mit schnellen Kreaturen setzt man einen ersten Stich, der sich zu einer tödlichen Seuche ausbreitet und den Gegner mit Gift tötet. Mein persönlicher Favorit unter den Intro-Decks, da es die Eigenheiten Phyrexias in einem Deck stimmungsvoll und zugleich spielstark vereint.

Fazit: Eine interessante Edition, die sicher nicht zu den spielstärksten gehört, aber in meinen Augen interessante Möglichkeiten bietet. Die Welle der Bösartigkeit, die über das „Magic“-Multiversum geschwappt ist, lässt die kommenden Edition voller Spannung erwarten! Bis dahin kann man die neuen und alten Fähigkeiten des Blocks, der mit dieser Edition seinen Abschluss gefunden hat, nun voll auskosten.


Magic: Narben von Mirrodin – Das neue Phyrexia
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