Mit „Archenemy“ bringt Wizards of the Coast eine weitere Multiplayer-Variante für das TCG „Magic the Gathering“ auf den Markt. Die vier vorsortierten Decks für den Spieler des sogenannten „Archenemy“ beinhalten jedoch nicht genügend Karten, um sofort spielen zu können. Jeder Gegenspieler benötigt zusätzlich ein eignes Deck.

Inhalt

Die vier „Archenemy“-Decks sind solide konzipiert und bestehen aus ca. 14-15 Commons, 13-14 Uncommons, 8 Rares und 24 Ländern. Zusätzlich sind pro Deck 20 Scheme-Cards (also Komplotts) enthalten, die eine Neuheit dieser Edition darstellen.

Die Decks enthalten viele gute Karten, die alleine schon ein Kaufgrund sein dürften. Aus diesem Grund eignet sich diese Edition hervorragend, um Sammlungen aufzustocken.

Die Scheme-Cards sind passend zu den Decks gestaltet und machen optisch viel her. Die großformatigen Karten sind wundervoll illustriert.

Spielprinzip

Bei „Archenemy“ spielt ein Spieler gegen die anderen Spieler. Die Regeln, nach denen gespielt wird, entsprechen in etwa der Multiplayer-Variante „Two-Headed-Giant“. Anders ist, dass auf der Seite des „Archenemy“ das Scheme-Deck den zweiten Spieler quasi ersetzt. Die Scheme-Cards können jede Runde kostenlos vom „Archenemy“ ausgespielt werden und beeinflussen durch globale Regeländerungen oder Effekte das Spiel. Für das Scheme-Deck gilt lediglich die Regel, dass es mindestens 20 Scheme-Cards enthalten muss und keine Karte mehr als zweimal vorhanden sein darf.

Ansonsten spielt der „Archenemey“ mit einem regulären „Magic“-Deck. Die Gegenspieler spielen ebenfalls mit regulären 60-Karten-Decks – wie den Decks aus den „Magic Intropacks“. (Auch wenn Wizards of the Coast hier anmerkt, dass auch mit den 40-Karten-Sealed-Decks oder auch 100-Karten-EDH-Decks gespielt werden kann.) Wie bei „Two-Headed-Giant“ starten die Gegner des „Archenemy“ mit je 20 Lebenspunkten, der „Archenemy“ selbst startet mit 40 Lebenspunkten. Das Ziel der Spieler ist es, die Lebenspunkte des Gegners oder der Gegner auf Null zu bringen.

Spielpraxis

Bei Testspielen zeigte sich, dass die Effekte der Scheme-Decks stellenweise kaum bemerkbar waren; in anderen Situationen schienen sie ziemlich übermächtig. Alles in allem war es oftmals sehr schwer, den „Archenemy“ zu besiegen.

Hat man alle vier Sets erworben, kann man sich aus den unterschiedlichen Scheme-Cards auch eigene Scheme-Decks bauen und mit einem selbst konstruierten Deck spielen. Dazu sollte man aber auf jeden Fall eine gewisse Spielerfahrung besitzen.

Laut Wizards of the Coast ist diese Multiplayervariante für ein Spiel „einer gegen viele“ geeignet. Ausgiebiges Spieltesten zeigte jedoch, dass die ideale Konstellation „einer gegen zwei“ ist.

Kurzübersicht über die Decks

Scorch The World With Dragonfire: Lasse mithilfe mächtiger Drachen Feuer und Tod vom Himmel regnen. Die Macht der Drachen wird andere Planeswalker nur hilflos zusehen lassen, während die Asche ihre zerschundenen Körper bedecken wird. – „Scorch The World With Dragonfire” ist ein rot-grünes Deck voller Feuermagie und Zerstörungszaubern. Mächtige Drachen geben dem angesengten Gegner den Rest. (Rares: Taurean Mauler, Chameleon Colossus, Ryusei, the Falling Star, Flameblast Dragon, Hellkite Charger, Two-Headed Dragon, Imperial Hellkite, Kilnmouth Dragon.)

Assemble the Doomsday Machine: Baue aus komplizierten Artefakten und überirdischer Maschinerie die Hölle für deine Gegner. Zerstöre Welten und die auf ihnen lebenden Planeswalker mit deiner „Doomsday Machine“. – „Assemble the Doomsday Machine“ ist ein blau-schwarz-weißes, auf Artefakt-Technologie basierendes Deck, das auf den Einsatz von Manipulation und mechanische Kriegern setzt. (Rares: Leonin Abunas, March of the Machines, Magister Sphinx, Memnarch, Sundering Titan, Lodestone Golem, Master Transmuter und Duplicant.)

Bring About the Undead Apocalypse: Reanimiere schreckliche Zombies und riesige Monster, um einen tödlichen Vorteil zu erringen. Vernichte die gegnerischen Planeswalker mit deiner Armee abtrünniger Untoter. – „Bring About the Undead Apocalypse“ ist ein rot-schwarzes Deck mit Zombies und nekromantischer Magie. (Rares: Cemetery Reaper, Avatar of Discord, Extractor Demon, Kaervek the Merciless, Avatar of Woe, Vampiric Dragon, Scion of Darkness, Beacon of Unrest.)

Trample Civilisation Underfoot: Wenn du ein Planeswalker bist, dessen Absicht die Zerstörung von Zivilisationen mithilfe der Macht der Naturgewalten ist, dann wird diese Schlacht in einem Massaker enden, aus dem gegnerische Planeswalker nicht entkommen können. – „Trample Civilisation Underfoot“ ist ein grün-weißes Deck, das neben mächtigen Kreaturen auf die Unterstützung durch die heilenden wie zerstörerischen Kräfte der Natur setzt. (Rares: Feral Hydra, Forgotten Ancient, Kamahl-Fist of Krosa, Molimo-Maro Sorcerer, Thelonite Hermit, Verdeloth the Ancient, Primal Command, Mosswort Bridge.)

Fazit: „Archenemy“ ist eine solide Ergänzung für Spieler, die nicht nur Turnier-„Magic“ spielen wollen. Für Sammler und Turnierspieler bietet dieses Set eine große Auswahl an guten Karten, die auf diese Weise günstig zu erstehen sind. Das Spielprinzip hinkt dagegen etwas und ist in meinen Augen nicht unbedingt ein Kaufgrund.