Magic: 2015 Hauptset

Am 18.07.2014 erschien die derzeit aktuelle Hauptedition für „Magic“, genannt „Magic: 2015“. Damit ist sie die 16. Edition eines Hauptsets, seit 1993 „Alpha“ erschien. Doch nach allem, was man so im Internet hörte, ging diese Ära zu Ende, denn „Magic: 2015“ sollte die letzte Hauptedition werden. Mittlerweile ist aber eine weitere, doch diesmal wirklich letzte Hauptedition angekündigt.

von Adaon

In diesem Artikel geht es um das „2015 Hauptset“ für das Sammelkartenspiel „Magic“. Wenn jemand nach grundsätzlichen Informationen zu „Magic“ sucht, empfehle ich den folgenden Link:

de.wikipedia.org/wiki/Magic:_The_Gathering

Die Haupteditionen von „Magic“ könnte man als die Grundlage bezeichnen, auf der das Spiel, wie man es heute kennt, aufgebaut ist. Seit die ersten Editionen „Alpha“ und „Beta“ die Nachfrage nicht bedienen konnten, und „Unlimited“ eingeführt wurde, gab es regelmäßig einen Nachdruck von Karten, um die Nachfrage zu bedienen. Erst alle zwei Jahre mit bekannten Karten, ab 2009 gab es dann auch im Hauptset eine ganze Reihe neuer Karten, um nicht nur Einsteiger, sondern auch fortgeschrittene Spieler anzusprechen.

Das „2015 Hauptset“ bietet mit insgesamt 269 Karten, die sich in 101 Common, 80 Uncommon, 53 Rare und 15 Mythic Rare aufteilen, eine ordentliche Basis an Karten. Da 142 dieser Karten komplette Neuerscheinungen sind, findet sich manch interessante neue Kombination. Mit Spannung erwartet wurden dabei 14 Karten, die von berühmten Spieledesigern der Computerbranche und einem Magic Pro Tour Gewinner statt von Wizard’s Design Team entworfen wurden. Eine der vermutlich beliebtesten Karten von diesen dürfte die „Heiße Suppe“ sein, eine Ausrüstung, die eine Kreatur unblockbar macht (wer möchte schon von heißer Suppe getroffen werden?), aber auch diese Kreatur tötet, wenn sie Schaden bekommt – eine heiße Suppe fallen zu lassen, ist nun einmal eine schlechte Idee. Eine weitere Karte konnte von der Gemeinschaft der „Magic“-Spieler als Ganzes designt und gewählt werden.

Natürlich gibt es wieder einige Themen, die sich durch „Magic 2015“ ziehen. Mit die interessanteste Thematik dürfte die der „Seelen“ sein, mächtige Kreaturen, die die Seele einer Welt darstellen, zu der es eine „Magic“-Edition gab: Theros (Weiß), Ravnica (Blau), Innistrad (Schwarz), Shandalar (Rot), Zendikar (Grün) und New Phyrexia (Artefakt). Jede Seele hat Stärke / Widerstandskraft 6 / 6 und eine zur Farbe passende Fähigkeit. Wir werden sehen, ob es in zukünftigen Erweiterungen auch weitere Seelen geben wird – die Idee ist auf jeden Fall interessant.

Die Mechanik in „Magic 2015“ ist „Einberufen“ (Convoke), zuletzt in „Ravnica“ und „Future Sight“ gesichtet. Wenn eine Karte diese Fähigkeit hat, können statt oder zusammen mit ihren Manakosten Kreaturen getappt werden, wobei jede Kreatur die Kosten entweder um ein generisches Mana oder ein Mana in den Farben der Kreatur verringert. Eine Möglichkeit, rasch an stärkere Karten zu kommen, mit dem Nachteil, die eigenen Kreaturen tappen zu müssen – eine wunderbar taktische Mechanik.

Eine weitere Änderung ist die Einführung eines kleinen Hologramms auf allen Rare- und Mythic-Rare-Karten. Dies macht die wertvollen (oder zumindest seltenen) Karten noch leichter unterscheidbar, und erschwert illegale Kopien.

Als Booster Draft lässt sich „Magic 2015“ recht angenehm spielen, es gibt ausreichend Kreaturen in allen Manakosten und gute Ergänzungskarten. Bemerkenswert ist allerdings der Mangel an Direktschadenszaubern und Kreaturen-Entfernungskarten, was zum Aufbau von Armeen und längeren Spielen führt – nichts schlechtes, wie ich finde.

Natürlich werden wieder Intro Packs für „Magic 2015“ angeboten, mit jeweils einer Primär- und einer Sekundärfarbe. Am stärksten wirkt das weiße Deck mit schwarz als Sekundärbarbe und der Thematik, Lebenspunkte zu bekommen und Leben und Kreaturen zu schützen. Am schwächsten ist wohl das rot-blaue Deck, das langsam ist und sein eigenes Artefakt-Thema kaum unterstützt. Dieses Deck lässt sich auch am schlechtesten ausbauen. Die übrigen Decks dürften dagegen interessante Ideen liefern und sind auf jeden Fall für ein paar entspannte Spiele unter Freunden gut geeignet. Dagegen dürften sie (mit eventuell der Ausnahme eines leicht modifizierten weiß-schwarzen) kaum für eine Friday-Night-Runde ausreichen – doch dafür sind ja auch die in anderen Editionen kaufbaren Event-Decks gedacht.

Eine Neuheit ist das „Clash Pack“, eine Packung mit zwei Decks, die für den einfachen Einstieg gedacht sind und sich gut gegeneinander spielen lassen. Beide Decks sollen sich auch zu einem stärkeren Deck für Friday Night Magic kombinieren lassen. Leider stand mir dieses Deck bisher nicht zur Verfügung.

Fazit: „Magic 2015“ ist ein solides Hauptset. Viele Karten, die sich gut verwenden lassen, interessante Ausrüstungen, die Mechanik „Convoke“ kehrt zurück; auf der anderen Seite gibt es einige Mauern und Karten, die sich ausschließlich auf Mauern beziehen, was in einem Standard-Deck eher selten sinnvoll ist. Manche geliebte Standard-Karte fehlte (Warum kein „Riesenwuchs“?), doch alles in allem kann man mit „Magic 2015“ nicht viel falsch machen, ob nun als Gelegenheits- oder Vielspieler. Vor allem die interessanten Zyklen und neuen Planeswalker laden zum Sammeln und Einbauen ein.


Magic: 2015 Hauptset
Sammelkarten Basisedition
Richard Garfield u.a.
Wizards of the Coast 2014
269 Karten, deutsch/englisch
Preis: EUR 12,99 (Intro-Pack) / EUR 3,80 (Booster)

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