Lovecraft-Bibliothek 17: Der kosmische Schrecken

Howard Phillips Lovecraft zählt zu den großen Klassikern der düsteren, fantastischen Literatur und hat das Genre geprägt und beeinflusst wie kaum ein anderer. Berühmt wurde er mit seinem Mythos um die Großen Alten, die vor vielen Jahrhunderten von der Erde vertrieben wurden und immer wieder versuchen, ihre Schreckensherrschaft zurückzuerlangen.

von Oliver Adam

 

Der 320 Seiten dicke Band „Der kosmische Schrecken“ bildet Publikation 17 in der Reihe „H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“ und besticht zuerst durch seine Aufmachung. Ein Hardcover-Einband, das reduzierte und dadurch sehr stimmungsvolle Titelbild (das aus einem Schriftzug auf schwarzem Grund besteht) sowie ein schwarzes Lesebändchen erzeugen ein sehr rundes Gesamtbild und lassen das Buch optisch als edles Sammler-Referenzwerk zu H. P. Lovecraft wirken. Der Rücktitel verspricht hinsichtlich des Inhalts die besten Geschichten des Altmeisters des Horrors.

Das sind im einzelnen die folgenden Erzählungen:
- Die Ratten im Gemäuer
- Das Ding auf der Schwelle
- Dagon
- Der Flüsterer im Dunkeln
- Der Außenseiter
- Der Schatten über Innsmouth.
Letztere wurde dabei um Lovecrafts eigene Notizen sowie eine verworfene Fassung ergänzt.

Auf den Inhalt der einzelnen Geschichten soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden, um nicht im Voraus schon zu viel aufzudecken. Sammlern werden die Geschichten bereits bekannt sein, und wer zum ersten Mal Lovecraft liest, sollte sich überraschen lassen. Die Sammlung bietet hervorragende Horrorgeschichten und einen stimmigen Einblick in das Schaffen dieses selbst Jahrzehnte später noch außerordentlich einflussreichen Schriftstellers.

Während einige der Geschichten, wie „Der Schatten über Innsmouth“ oder „Das Ding auf der Schwelle“ unzweifelhaft zur Spitze von Lovecrafts Gesamtwerk zählen, vermisst man bei einer Zusammenstellung seiner besten Geschichten einige weitere Titel wie zum Beispiel „Die Berge des Wahnsinns“ oder „Der Schatten aus der Zeit“. Der Verlag hat sich diese sicherlich als Highlight für die weiteren, in Vorbereitung befindlichen Nachfolgebände aufgespart. Bereits angekündigt ist eine Publikation mit dem Titel „Namenlose Kulte“.

Besonders interessant ist, dass sämtliche Erzählungen neu übersetzt wurden, schließlich wurde ja die Qualität der bisherigen Suhrkamp-Versionen immer wieder bemängelt. Der Vergleich beider Versionen zeigt, dass es sich dabei um kleine Korrekturen und Glättungen des Stils handelt, wodurch die neuen Übersetzungen den Originalen etwas besser gerecht werden und an einigen Stellen runder wirken.

Fazit: Endlich gibt es die Geschichten Lovecrafts in einer Aufmachung, die ihnen wirklich gerecht wird. „Der kosmische Schrecken“ bietet eine hervorragende Verpackung für einige seiner besten Geschichten, die mit der optimierten Übersetzung sogar noch etwas hinzugewinnen. Für Sammler und Liebhaber sind die 24 Euro Kaufpreis sicherlich eine lohnenswerte Investition. Neulinge, die erst einmal in die Welt des Mythos hineinschnuppern wollen und sich vom recht hohen Preis abschrecken lassen, können nach wie vor auf die günstigeren Suhrkamp-Ausgaben zurückgreifen.


Der kosmische Schrecken (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens #17)
Horror/Mystery-Roman
H. P. Lovecraft
Festa-Verlag 2005
ISBN: 3-935822-68-5
320 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 24,00

bei amazon.de bestellen