Vor diesem Hintergrund erinnert Alderac Entertainment an den "Code of Bushido", die Krieger an ihre Werte, und bringt mit dieser Erweiterung des "Legend of the Five Rings"-Collectible Card Game (L5R CCG) neue Decks und neue Booster heraus. Ziel ist es, die interaktive Geschichte des asiatisch basierten, fiktiven Landes Rokugan weiter voranzubringen.

Dazu dienen den eifrigen Spielern des Sammelkartenspiels 84 Karten in den Themendecks und 11 Karten Booster-Packs. Die Booster enthalten 10 zufällige Karten und eine Rare. Die Themendecks sind in 6er Displays, die Booster in 48er Displays organisiert. Für Tunierspieler ist noch wesentlich (wenn auch kaum überraschend), dass die Erweiterung Diamond- und Lotus-Turnierkarten enthält.

Die Starter-Themendecks beschäftigen sich mit den Clans Crane, Lion und Scorpion. Betreffend der Verteilung 'rare', 'uncommon' oder 'common' zeigt sich wieder mal die langjährige Erfahrung der Alderac Entertainment Group mit diesem Thema, dem einen oder anderen Spieler mag der ’rare’ Anteil nicht gut gelungen sein, meiner Einschätzung nach hat der Produzent hierbei ein glückliches Händchen bewiesen.

Diamond Edition, Code of Bushido: Crane Deck

"I made Kurohito a promise long ago," Nakazo said to the Harrier, "Soon, we will fulfill it."

Ob der angesprochene Daidoji Nichiren helfen kann, das Versprechen zu halten, ist fraglich. Das Themendeck des Crane Clan erfordert durchaus einen erfahrenen Spieler. Gut, da haben wir Daidoji Uji und Doji Midoru, die durchaus auf dem Schlachtfeld agieren können. Aber Brutalität allein wird den Crane Clan mit diesem Deck nicht zum Sieg führen. Harriers sind nicht allzu schnell und haben auch relativ wenig Force. Doch Ehre wird man eine Menge horten können, wenn man es geschickt anstellt.

Als Festung steht den Crane Kyuden Otomo zur Verfügung. Die Otomo flohen in die offenen Arme der Cranes als der dunkle Lord Daigotsu ihr Heim verwüstete. Die Otomo brachten zum Dank ihre Kenntnisse den Cranes und somit ist der politischer Einfluss der Cranes am kaiserlichen Hof gestiegen.

Insgesamt ein ausgeglichenes Deck mit sehr vielen Möglichkeiten, die allerdings zu nutzen recht viel Erfahrung benötigt.

Diamond Edition, Code of Bushido: Lion Deck

"Emperor or Shogun? The Throne ort he Empire?“

Ikoma Itagi, der Philosoph des Lion Clan, stellt sich eine für die Zeit absolut angemessen Frage. Wie und wo wird sich der Lion Clan positionieren. Die Allianz mit den Cranes gerät immer mehr ins Wackeln. Matsu Nimoru, der zwischen den Cranes und den Lions diese Verbindung schuf, ist tot – von vielen Lions wird sie nicht höher bewertet als ein Waffenstillstand, der nun zu Ende gehen droht.

Der Lion Clan zeigt ein sehr vielseitiges Deck, in denen Karten wie Ikoma Chikao zwar erst als netter Gimmick angesehen werden können, dessen Wirkung sich aber im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt machen wird. Interessant ist auch der Taktiker Akodo Moromao mit seinen Möglichkeiten, Entfernungsangriffe entsprechend der Ehre der in seiner Armee zu erlauben. Die Lions werden ein echtes Taktikerdeck mit einer Festung Shiro no Yojin, die auf dem Spieltisch Wirkung zeigt.

Eine Menge dreht sich in dem Deck um Taktik und Gold und auch hier wird der Eindruck bestätigt, dass man den erfahrenen Spielern etwas in die Hand geben will, dass zwar krachen kann, aber auch viele Optionen bietet.

Diamond Edition, Code of Bushido: Scorpion Deck

"Even when the Scorpion lose, they win.“

Dass man mit dem Scorpion Deck verlieren wird, ist nicht unbedingt sicher. Das Deck ist vermutlich das stärkste in dem vorgestellten Dreiergespann der Code of Bushido. Auf den ersten Blick fällt beispielsweise Shosuro Hisashi ins Auge, die 4F/3C Scorpion Clan Ninja Samurai Personalities nach sich ziehen kann. Aber auch Shonsuro Kinji ist nicht übel, liefert er doch +1F für die weiteren Ninjas in der Armee.

Die Scorpions haftet der Ruf an, dass sie starke Decks erzeugen, das scheint sich auch hier nicht zu ändern. Man hat einige Asse im Ärmel und die Reaktionen sind auch nicht übel. Die Festung Shiro no Soshi hat auf jeden Fall Potential.

Fazit: Über die drei Decks betrachtet ist die "Code Of Bushido"-Edition eine lohnenswerte Sache. 38 Action cards, 12 Non-Actions Fate Cards (Followers, Items,…), 4 Strongholds ("The Obsidian Halls of the Lost" fehlt noch in meiner Aufzählung) und jede Menge netter Leute. Nicht nur amüsant, sondern eine echt ziemlich heftige Sache ist die Option, mit der "Crippled Bone Blade" einen Ratling zu einem Samurai zu küren.

Die Grafiken sind durchwachsen. Sind bei den Scorpions und den Shadowlands wirkliche Highlights zu vermerken, ist der Durchschnitt der Grafiken eher weniger berauschend.

Insgesamt ist der "Code of Boshido"ein weiterer Schritt in Richtung Powerplay für erfahrene Spieler. Es macht den Eindruck, als ob sich Alderac auf seine Fangemeinde fest verlässt und Experimente unterlässt.