Lancea Sancta

Die düsteren Machenschaften der so genannten Heiligen bleiben nun endgültig nicht mehr im Dunkel der Nacht verborgen. Politik, Geschichte und Philosophie der Nachkommen des Lanzenträgers Longinus, heilige Paladine, monströse Prediger und fromme Raubtiere sind Gegenstand des gleichnamigen Bandes.

von Michael Wilhelm

 

Alles Wissenswerte (und auch einiges weniger Wissenswerte) über, von und mit den Verdammten der Heiligen Lanze findet sich im vorliegenden "Lancea Sancta". Wie üblich bildet ein kurzer Prosa-Prolog den Einstieg in die Welt der Dunkelheit, sodass der Leser sich gleich in die zwielichtigen Machenschaften der vampirischen Heiligen einfühlen kann.

Nach einer kurzen Einführung in Gliederung und Inhalt des Buches geht es auch gleich los mit der langen und wechselvollen Geschichte des Bundes. Angefangen vom schicksalsreichen Lanzenstoß in die Seite des gekreuzigten Jesu Christi bis zum heutigen Tage werden Auf und Ab des Bundes während den Tagen der Antike über Mittelalter und Inquisition bis in die Neuzeit und Moderne, sowie die Auswirkungen der Geschichte auf die heutige Verbreitung der Vertreter des Bundes, geschildert.

Kapitel Zwei widmet sich dann dem Unleben in der Lancea Sancta, ihren theologischen Prinzipien, dem Blutkatechismus und den verschiedenen Konfessionen und Sekten innerhalb des Bundes. Spieltechnisch relevant ist auch die Darstellung von Status und Ämtern im Bund. Natürlich wird auch die Rolle der fünf Clans im Bunde beschrieben, sowie die Riten und Zeremonien der Heiligen.

Im dritten Kapitel werden dann die Aufgaben von Neugeborenen, Ancillae und Ahnen im Bund sowie dessen allgemeine Stellung im Danse Macabre und der gesamten Welt der Dunkelheit, somit auch ihren anderen Bewohnern, geschildert.

Fraktionen und Blutlinien innerhalb des Bundes sind Gegenstand des vierten Kapitels. Unter den Fraktionen finden sich dabei die jeweils recht inhomogenen und meist unter lokal sehr unterschiedlichen Namen agierenden Neoreformisten, Erzkonservative und Vereiniger, aber auch kleinere Gruppierungen wie der Bettelorden Nepheshim oder die missionarisch aktiven Bekehrer. Danach finden sich so illustre Blutlinien wie die sich stets selbst mit Peitschen oder anderem Werkzeug geißelnden Flagellanten, die von den Ventrue stammenden Ikarier oder die auf den Tod und seine Manifestation in Form bleicher Knochen fixierten Ositen.

Deren Blutlinien-spezifische Disziplinen "Geißelung", "Konstanz" und "Memento Mori" werden im folgenden Kapitel inklusive aller Spielwerte beschrieben, gefolgt von einer großen Zahl an Ritualen der Thebanischen Mirakel, inklusive relevanter spieltechnischer Informationen.

Einen abschließenden Anhang bilden Kurzbeschreibungen von als Verbündete oder Antagonisten dienenden Beispielcharakteren mit Spielwerten.

Fazit: "Lancea Sancta" ist eine geballte Ladung spielrelevanter aber auch lediglich als Hintergrundmaterial dienender Information. Es wird kaum möglich sein, alles in einer laufenden Kampagne einzubauen, dafür ist die Fülle an Informationen einfach zu groß. Dessen ungeachtet bildet der vorliegende Band einen reichhaltigen Fundus an Ideen und Anregungen für alles, was mit den Heiligen und ihrem Bunde zu tun hat. Besonders Spieler und Erzähler, deren Welt sich also um die Lancea Sancta dreht, werden immer wieder auf den Band zurückgreifen.


Lancea Sancta
Quellenbuch
Alan Alexander, Kraig Blackwell, Will Hindmarch u. a.
Feder&Schwert 2005
ISBN: 3-937255-50-8
207 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 34,95

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