King of Tokyo

Die Straßen erzittern unter den mächtigen Pranken der Kontrahenten. Hochhäuser werden zermalmt und Autos fliegen durch die Luft, bevor sie an einer Fassade zerschellen. Der Kampf tobt weiter, obgleich die ersten Monster fluchtartig den Stadtkern verlassen – es kann nur einen „King of Tokyo“ geben!

von Nora Linse

 

 

Habt ihr schon immer eher mit den Monstern als mit den Helden in den großen Actionstreifen sympathisiert? Wolltet ihr immer schon King Kong gegen Gozilla in den Kampf führen – zu einem titanischen Kräftemessen?

Dann habe ich hier genau das Richtige für euch: „King of Tokyo“. Ein kleines aber feines und extrem kurzweiliges (und gemeines) Spiel, für das man weder viele Regeln braucht noch ein taktisches Genie sein muss. Das Spielmaterial ist optisch ansprechend gestaltet und die verschiedenen Interpretationen bekannter (und weniger bekannter) Supermonster regen zum Schmunzeln an. Die Regeln sind schnell erklärt und nach wenigen Minuten kann die Klopperei losgehen!

Zu Beginn des Spiels wählt jeder Spieler ein Monster aus, welches er im folgenden Kampf in die Stadt Tokyo führen wird. Zwar sind die Monster alle gleichstark – aber jeder hat so seine Vorlieben und wird das „Cyberbunny“ vielleicht dem „MekaDragon“ vorziehen.  Ein Monster wird ausgewählt, welches zuerst den Kampf in Tokyo beginnen darf. Ziel des Spiels ist es, möglichst lange die Innenstadt (bei mehr Spielern auch die Randbezirke) Tokyos zu terrorisieren, denn fast nur dadurch kann man wertvolle Siegpunkte erlangen – und den anderen Monstern mit etwas Glück ordentlich auf die Mütze geben. Derweil versuchen die anderen Monster natürlich ihren Rivalen durch massives Sperrfeuer oder andere mehr oder weniger effektive Attacken aus der Stadt zu verjagen.

„King of Tokyo“ ist im Prinzip ein Würfelspiel. Die speziellen, geprägten Würfel erfüllen verschiedene Funktionen. Zum einen erlauben sie einem verletzten Monster, sich zu heilen, zum anderen generieren sie aber auch Energiesteine oder mit etwas Glück auch Siegpunkte. Zu guter Letzt sind sie auch noch Waffen, mit denen andere Monster verhauen werden können.

Da ein simpler Schlagabtausch auf die Dauer jedoch etwas eintönig wäre – und wir wissen alle, dass die Wissenschaft nie genug bekommt – gibt es zudem noch „Mutationen“ für die Monster. An dieser Stelle kommen die Energiesteine ins Spiel. Mit dieser Währung können in der eigenen Runde Karten erworben werden, die das eigene Monster stärken oder gegebenenfalls sogar gegnerische Monster schwächen können. Da gibt es Säurespucke, Feueratem oder auch einen Luftangriffsbefehl.

Gespielt wird nach dem „Last Monster Standing“ Prinzip – wer alle anderen Monster eliminiert (oder die meisten Siegpunkte erreicht hat), gewinnt das Spiel und wird der „King of Tokyo“!

Fazit: „King of Tokyo“ ist fies und gemein, das Glück spielt eine nicht unwesentliche Rolle und eines macht es ganz besonders: verdammt viel Spaß! Interaktiv und einfach zugleich, ist es ein Spiel für zwischendurch, zum Mitnehmen in die Kneipe (selber ausprobiert – das zieht Leute an!) und einfach nur zum sinnlosen, aber spaßigen Kloppen. Ich kann nur sagen – UNBEDINGT kaufen!


King of Tokyo
Brettspiel für 2 bis 6 Spieler
Richard Garfield
Heidelberger Spieleverlag 2011
EAN: 4015566030817
Sprache: Deutsch
Preis: ca. 29,95

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