Herbst: Beginn

David Moody startet mit „Herbst: Beginn“ einen neuen apokalyptischen Zyklus. Ein Virus greift um sich und binnen 24 Stunden löscht er den größten Teil der Menschheit aus. Nur wenige können überleben. Ihr Schicksal wird in dem Buch erzählt.

von Thomas König

 

Der Tod kommt plötzlich und unerwartet. Ein unbekannter Virus schlägt zu, und der Tod ereilt die Opfer nach der Ansteckung sofort und qualvoll. Nur eine Hand voll Überlebender bleibt übrig, und die flüchten in ein Gemeinschaftshaus am Rande der Großstadt. Schon ziemlich schnell wird klar, dass ihre neues Heim sich in ein Gefängnis verwandelt. Aus Angst, sich hinauszuwagen und sich so eventuell auch anzustecken, verschanzen sich die Menschen. Dabei müssen sie das Erlebte noch verarbeiten und kämpfen gleichzeitig mit den Versorgungsproblemen. Sie haben keinen Strom und kein Wasser, und auch die Lebensmittel gehen zur Neige.

So vegetieren die Überlebenden dahin, und nur eine kleine Gruppe von drei Personen wagt den Ausbruch. Michael, Emma und Carl wollen die Stadt verlassen, da die ehemaligen Toten nun wieder auferstehen und zunächst planlos durch die Gegend laufen. In der Hoffnung, dass auf dem Land weniger Leichen unterwegs sind, ist ihr Ziel ein verlassener Bauernhof. Doch die Untoten entwickeln eine Art Instinkt, und langsam wird es klar, dass sie sich in Zombies verwandelt haben, die nach Menschenfleisch gieren. Und kein Ort scheint vor ihnen sicher zu sein.

„Herbst: Beginn“ ist der Auftakt zu einem Zyklus von David Moody, der bisher aber nur im englischen Original erschienen ist. Der Otherworld Verlag hat nun den ersten Teil der Reihe in deutscher Sprache herausgebracht. Der Autor führt darin seine drei Hauptfiguren sehr gut ein. Sie haben eine gewisse Tiefe und werden näher mit ihrem persönlichen Schicksal geschildert.

Leider bietet der Plot nicht viel Neues und wurde schon in unzähligen anderen Zombiegeschichten erzählt. Neu ist lediglich, dass die Untoten erst langsam zu einem eigenen Bewusstsein kommen, und somit den Überlebenden vor dem eigentlichen Angriff noch eine Verschnaufpause gönnen. Moody schildert in dieser Zeit der Einfindung in die neue Situation die Konflikte, die innerhalb der Gruppe entstehen, und zeigt menschliche Schwächen auf, die das Problem noch verschärfen.

Leider gelingt es dem Autor nicht, einen echten Höhepunkt in den Roman einzubauen. Zwar gibt es viele einzelne mehr oder weniger wichtige Ereignisse, aber ein richtiges Finale fehlt. So hat man am Ende das Gefühl, dass etwas fehlt, und man überlegt sich, wie es weiter geht.

Gänzlich unbekannt bleibt die Ursache für den Virus. An keiner Stelle gibt es einen Hinweis auf das Wer und das Warum.

Fazit: Ich habe eines gespaltenes Gefühl bei dem Buch. Am Ende bleiben mir zu viele Fragezeichen über, und die Handlung ist dazu auch noch relativ austauschbar. Trotzdem interessiert mich, wie es weiter geht, und so hoffe ich, dass auch der nächste Teil übersetzt wird.


Herbst: Beginn
Horror/Mystery-Roman
David Moody
Otherworld Verlag 2007
ISBN: 3-9502185-7-2
312 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 9,95

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