Heißes Land Buluga

Einer der südlichsten Bereiche der bekannten Midgard-Welt ist Thema dieses Quellenbands. In dem Hardcoverband werden auf 96 Seiten im Schwarz-Weiß-Druck die unterschiedlichen Völker vorgestellt.

von Thomas König

 

Der Band von Peter Kathe ist in sieben Kapitel und einen Anhang unterteilt. Auf vier Seiten wird zunächst die Landschaft Bulugas beschrieben. Dabei werden die Sehenswürdigkeiten und die Bodenschätze aufgeführt. Auf einer Seite befindet sich eine schwarz-weiße Regionalkarte, die es dem Leser erleichtert, die angesprochenen Orte wiederzufinden.

Im zweiten Kapitel „Die Völker Bulugas“ gehen wir nun endlich hinein in das Land. In Buluga kann man vier unterschiedliche Völker antreffen. So gibt es die steinzeitlichen Ekh’o Ekh’o, die mit ihrem Vieh als Nomaden durch die Wüste ziehen. Die kleinen Waldgnome Tz’iu leben in den Regenwäldern der Dogon-Berge. Im Südosten lebt das Sammler- und Jägervolk der Abaori. Doch das Hauptvolk sind die abaBuluga, die ein kriegerisches Volk ähnlich den Zulus sind.

Diese werden auch zunächst recht ausführlich beschrieben. Es gibt insgesamt vier Städte, die auch vier einzelne Stämme darstellen. Unter dem Anführer Mpoto gelang es, diese vier Stämme zu vereinen und eine militärische Macht aufzubauen. Doch die Herrschaft Mpotos währte nicht lange und nun stehen die vereinigten Stämme wieder vor dem Zerfall. So ist es wenig verwunderlich, dass die Krieger eine wichtige Rolle in der Sozialstruktur der abaBuluga spielen.

Die Beschreibung der drei anderen Völker wird recht kurz gehalten. So erfährt man von den Abaori, dass sie in familiären Gruppen von 20 bis 50 Menschen leben und keine aktive Landwirtschaft betreiben, sondern lediglich vom Sammeln und Jagen leben. Eine besondere Gruppe der Abaori stellen die Durrong dar. Sie sind Reiter, denen es gelungen ist, die Moas (ihre Tiere) für ihre Jagd zu benutzen.

Die vormals friedlichen Tz’iu haben im Kampf gegen die abaBuluga den Guerillia Krieg gelernt. An der Spitze von jedem der drei Stämme steht ein Häuptling.

Die steinzeitlich lebende Ekh’o Ekh’o kennen keinen Ackerbau und und keine Metallgewinnung, sondern leben von der Viehzucht.

Das dritte Kapitel „Sitten und Gebräuche“ umreißt zunächst das Verhältnis von Buluga zum restlichen Midgard. Anschließend werden die unterschiedlichen Sprachen erklärt. Die Tabus und bösen Zauber stellen die Regeln vor, nach denen die Bewohner Bulugas leben. Dabei spielen die Götter, Ahnen und Kobong weitere, wichtige Rollen. Zum Abschluss werden noch die Metallgewinnung, die Währung und Preise, sowie die bulugischen Eigenarten beschrieben.

Mit dem vierten Kapitel „Bulugische Abenteurer“, verlassen wir nun den Bereich des Quellenbuches und werden mehr zum Regelbuch, denn in diesem Kapitel werden drei neue Abenteurertypen vorgestellt, der Medizinmann, der Naturhexer und der Abenteurer aus Buluga. Sehr interessant fand ich die Erläuterungen zu den besonderen Figurentypen, die es dem Spielleiter erleichtern, auf einfache Art und Weise Einwohner Bulugas als Nichtspielercharaktere herzustellen. Weiterhin werden neue Fertigkeiten, Waffenfertigkeiten und neue Waffen beschrieben. Mit Pembas Gaben werden sogar göttliche Hilfen vorgestellt.

In „Magie in Buluga“ werden zunächst 26 neue bzw. veränderte Zaubersprüche aufgeführt. Eine Besonderheit der Buluga sind die Zaubertänze und die Traumzauber.

In „Das bulugische Thaumaturgium“ werden die unterschiedlichen magischen Gegenstände präsentiert. So gibt es Glücksbringer, Talismane und Amulette. Interessant sind die magischen Wirkungen durch Tätowierungen und Kriegsbemalung. Zaubermittel und magische Waffen runden das Kapitel ab.

Im letzten Kapitel „Bestiarium“ werden nun die Besonderheiten der Tier- und Monsterwelt dargeboten. Der Anhang liefert noch eine Tabelle zum Allgemeinwissen, ungewöhnliche Fähigkeiten und Berufe. Ein Index komplettiert den Band.

Die Illustrationen und Grafiken passen zu dem Text und sind recht ansehnlich. Der Text ist gut zu lesen und vernünftig strukturiert. Das Titelbild zeigt mehrere abaBuluga auf rotem Grund. Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ist die Beschriftung des Buchrückens. Die Schrift ist zu klein und das Buch kann im Regal nicht so leicht gefunden werden.

Fazit: "Heißes Land Buluga" liefert keine umfassende Beschreibung des Landstriches, sondern lässt noch viel Raum für die Kreativität, des Spielleiters. Einige statistische Angaben, z.B. die Größe der Stämme und Städte, hätte ich mir aber doch gewünscht. Im Großen und Ganzen allerdings ist es ein gelungenes Buch.


Heißes Land Buluga
Quellenbuch
Peter Kathe
Pegasus Spiele / VF&SF 2003
ISBN 3-930635-75-5
96 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 15,95

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