Auf den ersten 50 Seiten erfährt der Leser zunächst allerhand Wissenswertes über Magierakademien im Allgemeinen. Hier werden vor allem die wesentlichen Punkte angesprochen, die alle Akademien gemeinsam haben; beispielsweise die Stellung einer Akademie in der Gesellschaft, die Organisation und ihre Tätigkeit als Lehranstalt. Nützlich ist zudem das Kapitel über die Dienstleistungen einer Akademie, die für teure Münzen erkauft werden können. Insgesamt erinnern die Akademien stark an die irdischen Universitäten. Dies sieht man ad exemplum auch an dem Lowanger Wochenplan, in dem der Unterricht „Krankenstation (Praxis)“ nicht etwa nach dem „Arbeitszirkel: Stabkampf“ gelegt wurde, sondern (un-)sinniger Weise ganz wann anders...

Anschließend werden im restlichen Teil des Buches 15 Magierakademien aus ganz Aventurien vorgestellt. Darunter befinden sich sowohl seriöse wie die Akademie von Schwer und Stab zu Gareth, welche streng militärisch organisiert wird, als auch „freidenkende“ wie die Halle der Geister zu Brabak, welche in der Entfaltung der Magie das höchste Gut sieht und keine moralischen Einschränkungen akzeptiert. Die Darstellung folgt aber stets demselben Muster: Zunächst wird die (meist bewegte) Geschichte der Akademie erzählt, dann das Leben an der Akademie geschildert, wobei die wichtigsten Personen vor Ort miteinbezogen werden. Weiterhin werden die Örtlichkeiten beschrieben, wobei positiv hervorzuheben ist, dass zu jeder Akademie eigene Pläne existieren, die vereinzelt sogar originell ausgefallen sind. Sodann wird konkret darauf eingegangen, welche Dienstleistung die Helden von der jeweiligen Akademie beanspruchen können. Zum Abschluss gibt es einige Abenteuervorschläge.

Obwohl vorliegend 15 vergleichbare Schauplätze beschrieben werden, hat jede Akademie für sich genommen ihren eigenen Reiz. Sei es auf Grund der Geschichte, der vertretenen Ansichten oder der exotischen Gebäuden. Die Schauplätze sind facettenreich und wissen zu gefallen. Mit den dargebotenen Informationen können die Magierakademien lebendig und individuell dargestellt werden.

Das Werk erscheint in der Reihe der „DSA“-Quellenbücher, das heißt es hat einen blauen Seitenrücken. Es ist 224 Seiten dick und kostet 30,- Euro. Die Aufmachung erfolgte im gewohnten „DSA“-Stil. Die Gliederung ist klar und übersichtlich. Die Bilder wissen zu gefallen und passen gut zum Inhalt beziehungsweise zum Flair des Buches. Karten liegen keine bei, dafür beinhaltet das Buch aber zahlreiche schwarzweiße Bodenpläne von den Akademien. Diese sind aber teilweise etwas klein, so dass zu hoffen bleibt, dass der Verlag die Pläne bald in vernünftiger Größe zum Download auf der Verlagshomepage zur Verfügung stellt. Erwähnt werden soll noch, dass es sich bei „Hallen arkaner Macht“ um den ersten von zwei Bänden handelt. Im zweiten Band „Horte magischen Wissens“ werden die restlichen Akademien beschrieben. Wer nur gezielt Information zu einer ganz bestimmten Magierakademie sucht, sollte sich vorher vergewissern, im welchen Band seine Akademie beinhaltet ist.

Gesamteindruck

Hallen arkaner Macht ist ein spezielles Buch für spezielle Leute. Es ist speziell, weil es sich nur einem speziellen Thema widmet: den Magierakademien. Es ist nur für spezielle Leute interessant, die dieses spezielle Thema interessant finden. Das dürften wohl nur Spieler sein, die mehr über die Herkunft ihres Magiers wissen wollen, und Spielleiter, die ein Abenteuer in einer Magierakademie planen und dabei gerne auf einen ausgearbeiteten Hintergrund zurückgreifen. Für alle andere ist es entbehrlich. Denn obwohl es sehr informativ und in sich stimmig ist, dürfte es nicht jedermanns Sache sein, seitenlang die Beschreibung von Akademien zu lesen.

Fazit: „Hallen arkaner Macht“ hält das, was der (Unter-)Titel verspricht. Es ist ein informatives Werk über die Magierakademien Aventuriens. Wer so was sucht, hat es hier gefunden! Es kann aber auch Magieliebhabern anderer Systeme empfohlen werden, denn ein Großteil der Informationen ist problemlos übertragbar.