Gizeh

Pyramidenbau als Zeitvertreib. In „Gizeh“, einem kleinen, schnellen und einfachen Brettspiel aus dem Hause Pegasus, treten bis zu sechs Pyramidenbauer gegeneinander an und versuchen die höchsten, besten und am meisten mit Schätzen beladenen Pyramiden zu bauen. Dafür gibt es Punkte und wer am Ende einer 10- bis 30-minütigen Runde die meisten davon besitzt, hat gewonnen.

von amel

 

 

Jeder Spieler erhält ein eigenes Spielbrett, auf dem Platz ist für drei Pyramidenhäufchen, einem Sphinxhaufen und einer Auflistung aller Spielmarken einschließlich ihrer Häufigkeit. Es gibt Steinmarken für den Pyramidenbau mit positivem oder negativem Wert, je nachdem ob die verwendeten Steine hoch- oder minderwertig sind (also bei sich eingebaut oder den Gegnern untergeschummelt werden sollten), und Schatzmarken, ebenfalls mit verschiedenen Punktewerten. Diese Marken müssen auf die eigenen oder gegnerischen Pyramidenfelder in einer bestimmten Reihenfolge gestapelt werden.

Andere Marken zerstören eine „gebaute“ Stein- oder Schatzmarke, hemmen den Weiterbau oder bauen die Sphinx, die auch Punkte bringt.

Damit ist eigentlich auch schon das Meiste gesagt. Man hat immer vier Marken auf der Hand und legt sie bei sich oder anderen auf den Plan, bis entweder jemand drei Pyramiden fertig gebaut hat oder die Spielmarken leer sind. Dann werden die Punkte gezählt und der Spieler mit der höchsten Anzahl gewinnt.

Die Anleitung auf starkem Papier ist ausgezeichnet geschrieben und nur acht Seiten lang, obwohl sie mit vielen Beispielen versehen ist, große Schrift und viele Bilder verwendet. Einem schnellen Losspielen steht also nichts im Weg. Auch das Spiel selbst geht schnell. Nur 10 bis 30 Minuten dauert eine Runde.

Die Ausstattung ist mit diversen Spielmarken aus Pappe, sechs Spielplänen und einem Stoffbeutel für die Marken nicht üppig, lässt aber praktisch keine Wünsche offen. Die Verarbeitung ist gut (so gut es bei Pappmarken eben möglich ist) und die optische Gestaltung ist liebevoll gemacht und unterstreicht das Thema des Spiels mit brauner Farbgebung.

Allerdings muss man ständig mit vier Marken hantieren, die die Gegner nicht sehen dürfen. Die Marken sind zu klein für einen Fächer, wie man ihn mit Karten machen würde und nicht dick genug, um hingestellt zu werden. Ein Ständer für jeden Spieler wäre wirklich wünschenswert gewesen.

Das Spiel macht Spaß und ist kurzweilig. Im Großen und Ganzen ist es wohl hauptsächlich ein Glücksspiel, denn mit vier Marken auf der Hand kann man nur schlecht längerfristige Pläne machen. Mit mehr als zwei Spielern ergibt sich allerdings die Möglichkeit, sich mit Mitspielern abzusprechen und sich gegen andere zu verbünden. Man bekommt so zwar schnell auch mal einen auf die Mütze, ohne zu wissen warum, doch fördert das die Kommunikation und die Dynamik.

Fazit: Mir hat „Gizeh“ gefallen. Mit wenig Aufwand wurde hier ein nettes, kleines Spiel entwickelt, das man „mal zwischendurch“ spielen kann. Man sitzt wegen seiner relativen Schnelligkeit während des Spielverlaufs nur wenig herum (sprich: man ist schnell wieder dran) und kann andere Leute ärgern, indem man ihnen Skarabäen auf die Baustelle schmuggelt oder ihnen schlechte Steine unterjubelt. Was will man mehr...


Gizeh
Brettspiel
Nikki Lim
Pegasus 2006
ISBN: 3937826815
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 14,95

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