Gildenbrief #51

Den Auftakt des "Gildenbrief #51" macht ein Artikel von Jochen Magel, der sich mit "Ausdauer bei nichtmenschlichen Rassen" beschäftigt. Statt gradabhängiger fixer Abzüge werden prozentuale Abzüge bei den Ausdauerpunkten vorgeschlagen.

von Markus Kolbeck

 

In "Heißes Land Buluga" führt Peter Kathe in Land und Bevölkerung von Buluga ein. Die Landschaft wie der Große Graben werden kurz angerissen. Außerdem werden vier Völker vorgestellt: die steinzeitlichen Ekh'o Ekh'o, das Volk der Waldgnome Tz'iu, die kriegerischen abaBuluga und das Jäger- und Sammlervölk der Abaori. Abschnitte zu Sprache und Tabu fehlen auch nicht. Die vier Völker können leider nur kurz vorgestellt werden; zu mehr reicht der Platz nicht.

"Für eine Handvoll Kakaobohnen" ist ein 17-seitiges Abenteuer in Nahuatlan für Spielerfiguren der Grade 2-5 von Christopher Bünte. Dem Abenteuer sind vier landestypische Charaktere beigefügt, die man verwenden kann. Es ist wichtig, dass jemand "Bannen von Gift" und die nahuatlantische Bilderschrift beherrscht. Die Charaktere haben den Auftrag, den Goldschmiedelehrling Chamatli zu begleiten. Techaca, giftige Riesenspinnen mit hoher Intelligenz, entführen diesen und die Charaktere müssen ihn aus dem Nest der Riesenspinnen befreien. Gefallen hat mir an dem Abenteuer, dass das Gift der Riesenspinnen beim ersten Injizieren eine spirituelle Erfahrung hervorruft, deren Ausgang in Zukunft die Giftresistenz des betroffenen Charakters beeinflusst.

"Albische Scharfrichter - Lyssa und der dunkle Mann" von Bethina Maier schildert in Form einer Kurzgeschichte den gemiedenen Stand des Scharfrichters in Alba. Man erfährt viel Wissenswertes.

In der Rubrik "Merkwürdig magisch" werden Aeolas Windharfe, die Trommel Donnergrollen, Ilfredos Schilfflöte und Amartus Doppelaulos mitsamt Beschreibung, Hintergrund und Wirkung vorgestellt.

In dem Artikel "Uchana" von Arne Steinforth wird die gleichnamige Karawanenstadt in der tegarischen Steppe näher beleuchtet. Umgebung, Bevölkerung, Sprache, Geschichte und Gegenwart kommen zu Wort. Außerdem Religion, Wirtschaft und Gesetz. Ein Stadtplan rundet den Artikel ab.

In der Rubrik "Rang & Namen" werden der Gaukler Jaccomolo und der Dschupan Sigjomun Iswazdorm aufgeführt.

"Spielerfiguren einmal anders" von Fabian Wagner behandelt die Metaebene des Rollenspiels und ist somit nicht nur für Midgard-Spielleiter interessant. Thema ist die Verwandlung des Datenblatts in einen lebendigen Charakter. Dazu sollte man sich über kulturellen Hintergrund, Werdegang, Persönlichkeit der Spielerfigur, usw. Gedanken machen. Ich persönlich finde Artikel dieser Art interessant.

Ferner zieren noch der Comic "Magische Helden" und Sangeskunst den "Gildenbrief #51".

Fazit: Mit den Buluga- und Uchana-Artikeln liegen Kulturinformationen vor, die man ins Spiel einfügen kann. Jedoch ist mir der Artikel über Buluga zu oberflächlich, was die Völkerbeschreibungen angeht. Das Abenteuer weiß durch seinen spirituellen Aspekt zu Gefallen, ist aber im Grunde genommen nur eine Rettungsmission. Wünschenswert wäre des Öfteren ein Metaartikel wie "Spielerfiguren einmal anders". Insgesamt gesehen konnte "Gildenbrief #51" nicht so sehr überzeugen wie die beiden vorherigen Ausgaben, ist aber immer noch allemal lesenswert.


Gildenbrief #51
Offizielles Midgard-Magazin
Alexander Huiskes, Peter Kathe u. a.
Pegasus Press 2003
64 S., geheftet, deutsch
Preis: EUR 3,95

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