Gildenbrief #50

Nach nun 19 Jahren ist es vollbracht: Die 50. Ausgabe des "Gildenbriefs" ist fertig. Nicht vielen Magazinen ist es vergönnt, diese Ausgabenzahl zu erreichen, daher auch vom Ringboten einen herzlichen Glückwunsch.

von Thomas König

 

Nach einer kurzen Rezension von "Feenmond" folgt gleich einer der Hauptartikel: Die Dracotari-Schule wird beschrieben. Dabei handelt es sich um eine Schule der Schwertmeister, deren Waffe ein Schwert mit dem Bild eines Drachenkopfes auf der Klinge ist. Nach einem geschichtlichen Rückblick, in dem auch eine der Hauptaufgabe eines jeden Mitgliedes der Schule, nämlich die Suche nach einem der verschollenen Schwerter, erklärt wird, folgt eine Beschreibung des Aufbau des Schule. Der Rat der Drei steht ihr vor und im Gegensatz zu den meisten anderen Einrichtungen ist es kein Ältestenrat, sondern es sind die Mitglieder, die am längsten eine Dracotari-Klinge tragen. Die Finanzierung, Ausbildung und die Schule werden ebenso erklärt, wie die Grundsätze - es gibt fünf Stück. Zum Abschluss wird die Dracotari-Klinge und der Rat der Drei ausführlich mitsamt allen regeltechnischen Werten vorgestellt. Leider fehlt eine Karte mit dem Grundriss von der Schule bei dem Artikel.

"Vier letzte Lieder" ist ein Detektivabenteuer, das in Erainn spielt. Da es relativ gewaltfrei ist, können es auch höherstufige Charaktere bewältigen. Die Gruppe trifft auf vier Barden bzw. Minnesänger, die zu einem Sängerwettbewerb wollen. Zwischen den Mitgliedern der Reisegruppe ist es zu Spannungen gekommen und die Gruppe soll nun für ein sicheres Geleit sorgen. Am Ziel angekommen gibt es ein rauschendes Fest, doch am nächsten Morgen ist ein Barde tot und eine wichtige Botschaft für den Herrscher verschwunden. Nun müssen die Helden ihren Spürsinn einsetzen. Das Abenteuer gefällt mir sehr gut. Eine Karte von den Begebenheiten wird mitgeliefert und der Autor hat sogar Lieder und Gedichte eingefügt. Zum Abschluss gibt es "Die Gaffelskjegg Sage", die während des Wettstreits vorgetragen wird.

"Palabrische Mietshäuser" stellt den Aufbau der Wohnungen des einfachen Volkes in der Stadt der Düfte vor. Zunächst wird dieser grob vorgestellt. Die Architektur, die Mieter und die Kanalisation werden beschrieben. Anschließend folgt ein gelungenes Beispiel mit Bodenplan. Die Händlerfamilie Nikomedes lebt ebenfalls in Palabrion. Ein Fluch lastet auf dem Händlerhaus, der Ausgang für Abenteuer sein könnte. Zum Abschluss des Ausfluges in die Stadt der Düfte gibt es noch einen Überblick über die Politik.

In der Rubirk "Merkwürdig magisch" werden in dieser Ausgabe drei magische Gegenstände (Krummsäbel Kettenbeißer, Anaikos Trinkhorn und Streitkoblen des Todes) vorgestellt. Lakon, der Halb-Ork, wird mitsamt seinen Werten in der Rubrik "Rang & Namen" beschrieben.

In dem Artikel "Auf dem Sabil unterwegs" wird in Etappen die Tausend Kilometer lange Reise flussaufwärts beschrieben. Zunächst wird erklärt, warum man eigentlich die Reise auf dem Fluss untenrimmt und nicht auf dem Landweg reist. Nachdem das geklärt ist, stellt sich die Frage, wie man eine Barke erhält. Diese wird beschrieben und ein Beispiel wird geliefert. Es folgt die Beschreibung der Reise mit touristischen Hinweisen und drei Begegnungen, die eingebaut werden können. Der Artikel ist für jeden Eshar-Spieler ein Muss.

Zum Abschluss dieser Ausgabe gibt es eine Beschreibung der "Sklaverei in Aran." Welche Aufgaben sie haben, die rechtliche Stellung und die Besonderheit der Tempelsklaven wird erklärt.

Fazit: Nach 50 Ausgaben braucht man nicht mehr groß auf Grafik und Illustrationen eingehen, diese stimmen in der Regel. Diese Ausgabe ist gelungen und liefert für den "Midgard"-Spieler viele Anregungen. Somit bleibt nur noch zu sagen: Auf die nächsten 50.


Gildenbrief #50
Offizielles Midgard-Magazin
Alexander Huiskes, Stefan Peschl u. a.
Pegasus Press 2003
64 S., geheftet, deutsch
Preis: EUR 3,60

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