Der von Feder&Schwert publizierte Roman ist der sechste Teil der „Nightside“-Serie von Simon R. Green. Der Roman präsentiert sich als Taschenbuch mit insgesamt 271, in kleiner Schrift bedruckten Seiten und nightside-typischer Softcover-Aufmachung. Die Geschichte spielt in der Nightside, einem verborgenen Ort innerhalb Londons, in dem Götter, Monster, Geister und Dämonen, aber auch Menschen miteinander leben und ihren eigenen, oftmals düsteren und perversen Angelegenheiten nachgehen.

Kaum aus der Vergangenheit ins Strangefellows – die älteste Kneipe der Nightside – zurückgekehrt, einmal kurz aufs Klo gegangen und schon hängt der erste Kopfgeldjäger im Nacken von John Taylor. Dann ruft auch noch Walker, der Handlager der Nightside-Autoritäten an, um mitzuteilen dass Cathy, Johns minderjährige Sekretärin, von ihm entführt wurde. Es bleibt also nach der aufregenden und anstrengenden Reise in die Vergangenheit (siehe Band 5) kaum Zeit zum Ausruhen für John. Und weil Zeit ein wichtiger Faktor bei der Verhinderung der Zerstörung der Nightside ist, macht sich John auch umgehend auf, um seine besten Freunde zu ein Himmelfahrtskommando gegen Lilith zusammenzutrommeln. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Lilith hat bereits begonnen, die Straßen der Nightside zu säubern ... auf ihre eigene, blutige Art.

„Schärfer als der Schlange Zahn“ ist ein einziger großer Showdown, der bereits früh damit beginnt, den Leser auf das Ende der Nightside einzustimmen. John lässt dabei nichts unversucht, das Ende zu verhindern. Er unternimmt sogar wieder eine Zeitreise, die ihn dieses Mal in die nahezu zerstörte Nightside der Zukunft führt, um festzustellen, welche Fehler er bei der Rettung der Nightside begangen hat. Bei allen Rettungsversuchen trifft John auf alte Bekannte, die man in den ersten fünf Bänden kennen und vielleicht auch schätzen gelernt hat. Die Geschichte knüpft direkt an den fünften Band der „Nightside“-Saga an, und es empfiehlt sich, auch den vierten Band zu lesen, um den gesamten Zyklus um das Ende der Nightside vollständig zu erfassen.

Der Roman lässt sich flüssig lesen und schafft es, dass man am Ende eines Kapitels gleich auch das nächste Kapitel lesen möchte. Das liegt aber vor allem daran, dass man wissen möchte, welche Figuren aus den ersten „Nightside“-Bänden denn noch auftauchen werden und was mit ihnen passiert. Dass die Nightside nicht untergehen wird, ist für den Leser im Jahr 2011 eigentlich von vorn herein klar, da zwischenzeitlich einige weitere „Nightside“-Bände erschienen sind. Das nimmt leider die Spannung aus dem Buch heraus und verdirbt etwas die Endzeitstimmung.

Fazit: Den Freunden richtig gruseliger Geschichten ist „Spur in die Vergangenheit“ definitiv nicht zu empfehlen. Wer aber einen kurzweiligen Roman sucht, um ein paar Abende damit zu füllen, der kann bei „Schärfer als der Schlange Zahn“ getrost zugreifen. Man sollte aber schon mit den ersten Bänden anfangen, um diesen Band genießen zu können.