Der von Feder&Schwert publizierte Roman ist der fünfte Teil der „Nightside“-Serie von Simon R. Green. Der Roman präsentiert sich als Taschenbuch mit insgesamt 282, in kleiner Schrift bedruckten Seiten und nightside-typischer Softcover-Aufmachung. Die Geschichte spielt in der Nightside, einem verborgenen Ort innerhalb Londons, in dem Götter, Monster, Geister und Dämonen, aber auch Menschen miteinander leben und ihren eigenen, oftmals düsteren und perversen Angelegenheiten nachgehen.

Es ist ein seltsamer Fall, den John Taylor bei einem seiner seltenen Bürobesuche erwartet. Eamonn Mitchell, Angestellter einer renommierten Londoner Firma, landet ohne ersichtlichen Grund in der Nightside und trifft dort auf lauter Abbilder seiner Selbst, die ihm allesamt ans Leder wollen. Und weil John Taylor zwischen Eamonn und seinen vielen Abbildern steht, wird auch er Zielscheibe ihrer wilden und ungezügelten Magieattacken. Die Suche nach den Drahtziehern dieser „Menage á Tausend“ wird nicht nur für John sondern auch für Tommy Oblivion und Suzie Shooter der Auftakt zu einer wilden und gefährlichen Odyssee durch die Zeit. Eine Odyssee, bei der sie nicht nur in eine blutige Auseinandersetzung mit Merlin Satansbrut und der Hexe Nimue geraten, sondern auch ein heißes Bad mit Poseidon nehmen und eine blutige Jagd mit Herne dem Jäger überstehen müssen. Aber kann sich John dann auch noch dem Zorn Liliths, seiner eigenen Mutter stellen?

„Spur in die Vergangenheit“ besteht aus einer Reihe von Episoden, die in unterschiedlichen Zeitaltern der Nightside spielen und immer wieder Orte, Personen und Mythen der altbekannten Nightside aufgreifen und zeigen, wie sich diese dank der Handlungen von John, Tommy und Suzie so entwickelt haben, wie sie sind. Der Roman lässt sich flüssig lesen und schafft es, dass man am Ende eines Kapitels gleich auch das nächste Kapitel lesen möchte. So unterhaltsam wie diese Entstehungsgeschichte auf der einen Seite erzählt wird, so krampfhaft wird auf der anderen Seite versucht, Spannung um einen möglichen Tod John Taylors oder der anderen Protagonisten aufzubauen. Es funktioniert einfach nicht, vor allem auch darum, weil dies in den anderen „Nightside“-Romanen auch nicht funktioniert hat. Man weiß einfach, dass John auch die schlimmsten Situationen mit einem zumeist sehr einfachen Trick meistert, auch wenn er noch so viele Verletzungen erleidet und nach den vielen miesen Dämonen nochmals ein deutlich mieserer Dämon auftaucht.

Fazit: Den Freunden spannender und gruseliger Geschichten ist „Spur in die Vergangenheit“ definitiv nicht zu empfehlen. Wer aber einen kurzweiligen Roman sucht, um ein paar Abende damit zu füllen, der kann bei „Spur in die Vergangenheit“ getrost zugreifen. Dass es sich bereits um den fünften Teil der Serie handelt, stört dabei wenig.