Beim „Warhammer Fantasy Rollenspiel“ verhält sich das genauso. Der Spielleiterschirm besteht aus vier zusammenhängenden DIN-A4 Pappen (Innenseite schwarz-weiß, Außenseite farbig), die jedoch im Gegensatz zu den üblichen Sichtschirmen quer bedruckt sind. Dies hat zwar den Vorteil, dass man einen größeren Bereich vor den Spielern auf dem Tisch verdecken kann, aber beim Nachschauen sich etwas weiter herunterbücken muss, wenn der Tisch nicht gerade zu den höchsten zählt. Die Schrift fällt auch etwas klein aus, damit mehr Informationen darauf passen konnten, aber lesefreundlicher ist es dadurch nicht geworden.

Was für Informationen kann man den nun finden? Ganz links findet man die Tabellen für die Chaosmanifestationen und den Zorn Gottes, wenn der Magier oder Priester also seine Paschs beim Zaubern würfelt. Die zweite Seite beinhaltet Waffen, Rüstungen und Skills. Während die Skills nur eine Auflistung der vorhanden Grund- und Ausbaufertigkeiten und den dazugehörigen Attributen ist, kann man bei den Waffen und der Rüstung schon ein paar Informationen erfahren. Es handelt sich aber auch hier nur um die Tabellen, die schon im Grundregelwerk veröffentlicht wurden.

Die dritte Seite wird zum Großteil von den kritischen Treffer eingenommen. Noch klein unten eingeschoben gibt es den Ablauf des Kampfes, den man aber eigentlich nach der zweiten Schlacht intus hat und deswegen nicht mehr auf dem Schirm bräuchte, sowie die Tabelle mit den Trefferzonen. Die letzte Seite beinhaltet nun noch die Tabellen für Kampfmodifikatoren, Testschwierigkeiten bei den Fertigkeiten, den Schaden, den man durch Sturz erhält, Lichtverhältnisse, Bewegungen und die möglichen Aktionen, die man im Kampf durchführen kann. Die letztere Tabelle gibt es sogar zweimal, einmal aufgeteilt in Einfache und Komplexe Aktionen, das zweite Mal in Aktionen nach Zeitaufwand (also halbe oder volle Aktion). Was diese Aktion dann bewirkt, ist leider nicht aufgeführt.

Das 32-seitige Begleitheft beginnt mit einem Kurzabenteuer von Alfred Nuñez Jr., der so manch einem ein Begriff sein dürfte. So war er der Autor des Zwergenhandbuchs zur ersten Edition bei Hogshead „Dwarfs Stone and Steel“ oder schrieb auch mehrere Artikel für das „Warpstone Magazine“. Außerdem wurde erst vor kurzem seine Überarbeitung zum Ende der „Inneren Feind“-Kampagne fertig, die man kostenlos im Internet herunterladen kann. Das hier abgedruckte Abenteuer gehört zwar nicht zu den Highlights, funktioniert aber sehr gut als Einführungsabenteuer. Es sind auch vier vorgefertigte Charaktere vorhanden, damit man gleich ins Spiel einsteigen kann.

Damit ist dann auch schon die erste Hälfte des Heftes verbraucht. Die nächsten fünf Seiten beinhalten die Pläne und Beschreibungen von typischen Gebäuden, einer Siedlung im Reikland und einer Farm. Dies sind die Pläne, die schon in der ersten Edition im Grundregelwerk abgeduckt waren.

Es folgt ein „NPC Record Sheet“, bei dem aber leider die Spalte für die Skills und Talente etwas klein ausfällt. Genauso wie auch der „Combat Tracker“, der auf der nächsten Seite zu finden ist und mit dem der Meister die Informationen der einzelnen Kämpfe verwalten kann, kann und sollte der „Record Sheet“ vom Meister fotokopiert werden.

Eine Seite fasst dann die Zauber der Nekromantie und des Chaos zusammen (Spruch, Zauberwert und Zauberdauer, aber leider nicht Wirkung) und zeigt auch die Nebenwirkungen auf. Auf den letzten vier Seiten sind dann noch die Ausrüstungslisten aus dem Grundregelwerk zusammengefasst.

Fazit: Eigentlich ganz nützlich, hat das „Game Master‘s Pack“ leider ein großes Problem und das ist, dass es noch vor den ersten Quellenbüchern veröffentlicht wurde. Daraus folgt, dass die gesamten Informationen und Tabellen nur das Grundregelwerk einbeziehen. Da es aber schon Erweiterungen wie „Old World Armoury“ und „Realms of Sorcery“ gibt, sind diese schon überholt und für den Besitzer der Quellenbücher nicht mehr ausreichend. Es ist zwar noch kein neuer Spielleiterschirm bei Black Industries offiziell angekündigt, aber die Macher des Spiels haben schon im eigenen Forum bei den Spielern angefragt, was denn diese in einem neuen Sichtschirm haben wollten. Wer also noch warten kann, sollte dies auch tun, ganz falsch macht man mit dem Kauf des „Game Master’s Pack“ indes auch nichts.