Elfen 10: Schwarzer Elf, schwarzes Herz

Der 10. Band der bekannten „Elfen“-Reihe handelt über echte Schwarzelfen, also Schwarzelfen, die als Künstler, Sänger oder Handwerker Berühmtheit erlangt haben, in Wirklichkeit aber perfekt ausgebildete Assassinen sind und ihre Bekanntheit nur nutzen, um ihre Aufträge unauffällig ausführen zu können.

von Morgath

 

Gaw’yn ist auf dem Weg, ein solcher Schwarzelf zu werden. Die letzten neun Jahre wurde er in der Festung von Slurce sorgfältig ausgebildet. Nun schickt ihn sein Meister Varh’yn nach Skarande, eine mächtige Metropole, wo er seinen ersten Auftrag ausführen soll. In Skarande wird er von Meister Skupulaudus unter seine Fittiche genommen, der dem weltfremden Gaw’yn erst einmal einige Lektionen in Sachen Leben lehrt. Dann offenbart er ihm seinen Auftrag: Er soll eine komplette Familie auslöschen, es aber wie ein Unfall aussehen lassen. Zunächst läuft alles nach Plan: Gaw’yn gelingt es, eine Anstellung bei der Familie zu bekommen, ihr Vertrauen zu gewinnen und ihre Schwachstellen zu analysieren. Schließlich ist der perfekte Plan ausgearbeitet und steht kurz vor der Umsetzung. Doch da verliebt er sich in Dyfeline, der Tochter der Familie, die auch auf seiner Todesliste steht. Nun muss Gaw’yn sich entscheiden: Ist er ein echter Schwarzelf, der seinen Auftrag bedingungslos erfüllt, oder ist die Macht der Liebe in ihm stärker?

Um es kurz zu machen: „Schwarze Elf, schwarzes Herz“ ist ein grandioser Comic. Eine einfache, aber gute Geschichte wird gekonnt in Szene gesetzt. Zunächst lernt der Leser den Helden kennen, dann seinen Auftrag und schließlich sein Dilemma. Die Handlung bewegt sich konsequent und nachvollziehbar auf das Finale hin. Auf Überflüssiges wird verzichtet. Das Ende ist zwar vorhersehbar, aber nicht minder packend. Der Comic ist spannend zu lesen und nimmt den Leser schnell gefangen. Am Ende wird man ihn zufrieden zur Seite legen.

Der Comic ist im gewohnten Splitter-Format erschienen: Hardcover, Vollfarbe, 48 Seiten, mit einer Karte auf der Deckelinnenseite. Außer, dass ich auf der Karte die Stadt Skarande nicht gefunden habe, lässt der Comic keine Wünsche offen. Die Zeichnungen sind schön gestaltet, wobei mir auf teilweise auf einigen Bildern die Gesichter und die zu langen Hälse missfallen haben. Im Übrigen unterstützen die Zeichnungen die Geschichte hervorragend.

Fazit: „Schwarz Elf, schwarze Elf“ ist ein rundum gelungener Comic-Band. Eine schöne Geschichte wird gekonnt umgesetzt. Der Band ist in sich geschlossen. Wer Fantasy-Comics mag oder die „Elfen“-Reihe kennen lernen möchte, sollte ihn sich nicht entgehen lassen.


Elfen 10: Schwarzer Elf, schwarzes Herz
Comic
Hadrien, Ma Yi, Hèban
Verlag: Splitter Verlag
ISBN: 978-3-86869-776-6
48 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 14,80

bei amazon.de bestellen