Das Abenteuer

Ein Jahr ist vergangen, seit die tapferen Sommerlunder mit tatkräftiger Unterstützung des Einsamen Wolfs die Armeen der Dunklen Lord bezwungen haben (siehe Band 1 und 2). Nur noch wenige Narben zieren das Land, die der Krieg hinterlassen hat. Die Menschen finden wieder Ruhe. Doch der Verräter Vonotar ist immer noch auf freiem Fuße. Da erreicht den König die Nachricht, dass Brumalmarc, der Anführer der Eisbarbaren, entthront wurde – durch einen buckligen Magier. Keine Frage: Das muss Vonotar sein! Der König beauftragt daher den Einsamen Wolf, nach Ikaya, der Festung der Eisbarbaren, zu reisen und Vonotar der Gerichtsbarkeit der Sommerlunder zu überführen.

Der Einsame Wolf begibt sich daraufhin nach Kulde, wo er sich durch die lebensfeindliche Eiswüste kämpfen und dabei zahlreiche Strapazen erleiden muss. Anschließend dringt er in die gut bewachte Eisfeste Ikaya ein und kann hoffentlich in einem erbitterten Endkampf den gefährlichen Magier besiegen...

Das Abenteuer besticht zunächst Du die spannende und erlebnisreiche Reise durch die Eiswüste. Die eiskalte Atmosphäre wurde dabei gut eingefangen. Anschließend schließt sich ein typisches Dungeon an. Die Eisfeste und die Grotten unter ihr beinhalten ein wahres Labyrinth an Gängen, Katakomben und Geheimräumen – natürlich bevölkert von zahlreichen Monstern und bespickt mit gefährlichen Fallen. Dem Leser wird dabei einiges abverlangt. Und wenn er an bestimmten Stellen nicht die erforderlichen Gegenstände hat, dann kann es ihm äußerst brenzlig ergehen, sodass er das Buch unter Umständen wieder von Vorne anfangen kann. Insgesamt ist das Abenteuer eine spannende Herausforderung mit einer guten, aber hauchdünnen Ausgewogenheit.

Vergleich Alt und Neu

Das Hauptabenteuer wurde neu übersetzt. Ansonsten wurden keine auffälligen Veränderungen vorgenommen. Als Bonus gibt es noch ein 120 Abschnitte umfassendes Zusatzabenteuer mit dem Namen „Vonotars Netz“. Dabei schlüpft der Leser in die Rolle des alten Magiers Loi-Kymar, einer Figur, der der Einsame Wolf im Hauptabenteuer begegnet, und spielt einen Teil seiner Vorgeschichte aus.

Loi-Kymar besitzt einen mächtigen Zauberstab, mittels dem er sich durch die Gegend teleportieren kann. Auf diesen hat es Vonotar abgesehen, weswegen er einige Schergen ausschickt, damit sie den Stab stehlen. Loi-Kymar bemerkt die Einbrecher, kann aber den Diebstahl nicht verhindern. Daraufhin entwickelt sich eine spannende und durchaus nicht ungefährliche Verfolgungsjagd, die natürlich bei Vonotar endet...

Es handelt sich dabei um ein sehr spannendes und herausforderndes Abenteuer, das allerdings eine große logische Schwäche hat. So kidnappt Vonotar – zeitgleich mit dem Einbruch – die Familie von Loi-Kymar. Das ergibt keinen Sinn, denn entweder lässt er den Stab stehlen oder er versucht ihn durch Erpressung zu bekommen. Aber beides auf einmal?

Fazit: „Die Grotten von Kulde“ beinhaltet zwei spannende und herausfordernde Abenteuer, die dem Leser einige Stunden Freude bereiten werden. Da das Buch inhaltlich losgelöst von den beiden Vorbänden ist, kann es auch dem unkundigen Leser empfohlen werden. Doch auch für den Kenner der alten Ausgabe ist das Buch zu empfehlen, da das Zusatzabenteuer trotz der logischen Schwäche sehr zu gefallen weiß. Somit eine klare Empfehlung an alle!