EarthCore

Mit „EarthCore“, ursprünglich als Podcast-Version in zwanzig wöchentlichen Episoden erschienen, legt Scott Sigler einen Romanerstling hin, der Science Fiction, Horror und Actionelemente mischt.

von Thomas König

 

Platin ist das Metall, das am wichtigsten ist. So ist es wenig verwunderlich, dass auf der ganzen Welt die Suche nach den Vorkommen auf vollen Touren läuft. Jedem Gerücht wird nachgegangen.

Sonny McGuiness arbeitet für das Unternehmen EarthCore und macht sich auf den Weg in die Berge von Utah. Dort soll es ein neues Vorkommen geben. Aber die Indianer und die Bewohner der kleinen Orte um die Wah-Wah-Mountains behaupten, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugehen soll. Immer wieder verschwanden in den letzten Hundert Jahren Männer und Frauen in den Bergen, weil sie sich zu weit vorgewagt haben.

Aber wer hört schon auf Legenden, wenn der große Gewinn winkt? Sonny untersucht das Gebiet und findet ein riesiges Vorkommen und dazu mit einem ungewöhnlichen Reinheitsgrad. Nachdem er diese Information an EarthCore weitergegeben hat, beginnt die übliche Maschinerie. Man sichert sich die Schürfrechte und schickt Teams in die Tiefe, die die Höhlen erforschen sollen, die in der Nähe des Platins sind.

Alles läuft wie gewünscht. Die Arbeiten verlaufen ohne große Probleme, und das Platinvorkommen scheint noch ergiebiger zu sein, als angenommen. Aber plötzlich entdecken die Forscher im weitläufigen Tunnelsystem etwas, das nicht menschlich ist und auch nicht begeistert, dass Menschen nun hier sind. So beginnt für die Arbeiter von EarthCore unter der Erde ein gnadenloser Kampf gegen einen Gegner, der schon Jahrtausende dort unten ist.

Die Handlung von „EarthCore“ ist geradlinig, und man kann der Handlung sehr gut folgen. Vielfach deutet sich schon früh an, wie es weiter geht. Erst als die Gruppe die ausführlich beschriebene Erforschung der alten Höhlen hinter sich gelassen hat, wird die Handlung etwas anspruchsvoller und die Erzählebenen mehren sich. Die unterschiedlichen Gruppen machen Entdeckungen, die sich nur für den Leser zu einem Ganzen zusammensetzen. Hier tauchen auch die typischen Horrorelemtente auf. Unheimliche Kreaturen treiben ihr Unwesen.

Leider ist die Zahl der Figuren so hoch, dass keine Figur wirklich an Profil gewinnt. Sie sind austauschbar, und das ist ein Manko, da einen das Schicksal der Figuren nicht wirklich berührt. Sehr gut ist dem Autor aber die Mischung aus Horror und Science Fiction gelungen. Wobei der Science-Fiction-Anteil überwiegt.

Fazit: Der Roman „EarthCore“ ist spannend und weiß zu fesseln. Das Manko der vielen Figuren wird durch eine gute Handlung ausgeglichen, die einen bis zum Ende packt.


EarthCore
Horror/Mystery-Roman
Scott Sigler
Otherworld 2008
ISBN: 3-426-66277-9
496 S., gebunden, deutsch
Preis: EUR 21,95

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