DSA Hundstage 4: Hundeelend

Der Arena knapp entronnen, ist den Helden Wulf Korninger mit seinen Söldnern auf den Fersen. An eine Rückkehr in das Mittelreich ist nicht zu denken, da der Magier Kuno schwer vergiftet wurde. Der ehemalige Ritter Gladius führt die Gruppe zu seinem in der Nähe liegenden ehemaligen Stammsitz, Burg Ehrenfried. Dort hoffen si,e Kuno zu heilen, doch zuvor wartet eine tödliche Prüfung auf die Gefährten.

von Jens Womelsdorf

 

Inhalt

Der Magier Kuno muss schmerzhaft erkennen, dass ihn der Fluch des Gottdrachen Rhazzazor nicht vor dem Gift schützt, welches er in Kurzgans Arena verabreicht bekommen hatte. Der einzige Ort im götterverlassenen Tobrien, der in erreichbarer Nähe ist, ist die alte Heimat des ehemaligen Ritters Gladius: Burg Ehrenfried. Nicht nur deshalb drängt die Zeit: Kurz bevor sie die Burg erreichen, haben auch der Söldnerführer Korninger und seine Schergen die Helden fast eingeholt. Korninger im Nacken, liegt die Burg anscheinend verlassen und geplündert vor Ihnen.

Travin und seine Gefährten verstecken den vollkommen ausgezehrten Kuno außerhalb und dringen vorsichtig in die verfallene Feste ein. Die Verwüstung zeigt, dass die Burg nicht von den Vorfällen in Tobrien verschont geblieben ist. Sie scheint zwar verlassen, doch Anturon spürt beim Betreten, dass sie nicht alleine sind. Es droht nicht nur Gefahr von Korninger, sondern in der düsteren Festung lauert ein Grauen, das schon lange auf frische Beute gewartet hat.

Meinung

Der vorletzte Band der fünfteiligen „DSA“-Novellenreihe „Hundstage“ greift die Handlung des vorhergehenden Bandes direkt auf. Die Flucht in das Mittelreich hat durch die tödliche Vergiftung Kunos zunächst keine Priorität mehr, und die Rettung Kunos steht im Vordergrund. Dabei geraten nicht nur die Helden zwischen die Fronten, auch Korninger sieht sich einer Bedrohung gegenüber, die ihn und seine Söldner bis zum letzten fordert. Ebenso wie im dritten Band die Arena, wird in „Hundeelend“ ein einzelner Ort zum wesentlichen Schauplatz der Handlung.

„Hundeelend“ wirkt insgesamt dichter als der vorhergehende Band und entwickelt im Laufe der Handlung eine hohe Dynamik. Dabei ist der Wechsel zwischen den einzelnen Perspektiven wesentlich gelungener und hinterlässt insgesamt einen dynamischen Eindruck. Die Darstellung der Protagonisten wirkt insgesamt gelungen, bis auf diejenige des Verhältnisses zwischen Dhara und Lasse, die im Verlauf der bisherigen Bände zu häufig voneinander abweicht.

Zusammengefasst präsentiert sich „Hundeelend“ zu Beginn zwar stärker als sein Vorgängerband, verliert allerdings im Lauf der Ereignisse auf Burg Ehrenfried durch die Vorhersehbarkeit der Ereignisse massiv an Spannung. Das Hauptproblem ist dabei sicherlich, dass der Band für sich zwar eine nette Kurzgeschichte hätte sein können, innerhalb der Novellenreihe aber wie ein zusätzlich eingefügter Nebenplot wirkt.

Zur Ausstattung

„DSA“-typisch beinhaltet die Novelle im ungewohnten DIN-A5-Format mit Hochglanzeinband ein Glossar mit grundlegenden Informationen zur Welt des Schwarzen Auges. Eine Karte Tobriens wurde löblicherweise ebenfalls mit aufgenommen.

Fazit: Der vierte Band bestätigt insgesamt den schwachen Eindruck des direkten Vorgängers. Zwar vermag die Autorin durchaus spannend zu schreiben, insgesamt wirkt die Handlung aber zu vorhersehbar. Dabei zeigt sich wieder einmal das Problem der zu geringen Seitenvorgabe innerhalb der Novellenreihe. Immerhin werden die Protagonisten charakterlich vertieft, sodass man durchaus neugierig darauf gemacht wird, wie denn die „Hundstage“ im abschließenden Band beendet werden.


Hundeelend (DSA Hundstage 4)
Rollenspiel-Roman
Dorothea Bergermann
Fantasy Productions 2010
ISBN: 9783890641348
64 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 5,00

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