DSA Hundstage 3: Hundeleben

Die Rettung Travins endet vorerst in den Händen tobrischer Sklavenjäger. Doch anstatt Sklaverei wartet ein noch schlimmeres Schicksal auf die Helden: Kurzgans Arena. Als Gladiatoren inmitten eines von den Göttern verlassenen Landes treten sie gegen grausame Gegner und Kreaturen an.

von Jens Womelsdorf

 

Inhalt

Die Helden werden von Wulf Korninger, einem angeblichen Erwählten des Söldnergottes Kor, in die Hände des Sklavenjägers Gaianus getrieben. Dieser bringt sie in eine Siedlung inmitten des Machtbereichs Rhazzazors. Dort herrscht Kurzgan, der sie zu seinem Vergnügen als Gladiatoren in der Arena kämpfen und leiden lässt. Dort sehen sie sich gefährlichen Gegner gegenüber, die erneut Blutzoll von der Gruppe fordern.

Zwischen den Kämpfen eingekerkert, auf den nächsten Kampf, der den Tod bringen kann, wartend, müssen die Helden zugleich fürchten, dass Korninger die Siedlung erreicht und Travin in die Hände bekommt. Der Magier Kuno wird von der Gruppe getrennt und vom Folterknecht Kurzgans gefoltert. Der Meckerdrache Culex erreicht die Helden in größter Verzweiflung, nachdem er alleine den Gefahren Tobriens getrotzt hat. Den sicheren Tod in der Arena vor Augen und Korninger im Nacken, stellt sich die Frage, wie die Gefährten entkommen können.

Besprechung

Der dritte Band der fünfteiligen „DSA“-Novellenreihe „Hundstage“ schließt nahtlos an den vorhergehenden Band an. Die Gruppe, die um den Magier Kuno angewachsen ist, wird mit neuen Gefahren konfrontiert: Kuno muss sich einem Giftmischer und Folterknecht stellen, Travin und die anderen sehen sich mit Kurzgans Untergebenen konfrontiert und müssen nicht nur auf ihre Kampffertigkeiten zurückgreifen. Dabei endet die Flucht vorerst, und die Novelle spielt vor allem in der Arena und dem Gefängnis der Helden.

Band drei revidiert die bisherige Einschätzung, dass es sich bei Anturon immer mehr um den Hauptcharakter handelt, vielmehr wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven vorangetrieben. Die Handlung wird nicht nur aus der Sicht der Helden erzählt: Immer wieder treten die Antagonisten in den Vordergrund, wie der Sklavenhändler Gaianus oder der Giftmischer und Folterknecht Jantico.

Dabei ist der Konflikt zwischen dem Giftmischer Jantico und dem sich selbst für unvergiftbar haltenden Kuno einer der Höhepunkte des dritten Bandes, während die Frotzeleien zwischen den Begleitern Travins einen faden Beigeschmack haben, denn die Charaktere bleiben nun schon seit drei Bänden mehr oder weniger auf diesem Niveau hängen.

Die Handlung in Band drei greift zwar nahtlos auf das Ende von Band zwei zurück, entwickelt sich aber mit einer komplett anderen Dynamik. So ist die Handlung vor allem auf Kurzgans Arena beschränkt, während man das Geschehen aus vielen Perspektiven betrachten kann. Dies macht es sehr schwer, in die eigentlich verzweifelte Stimmung der Charaktere einzutauchen, und gibt einem wenige Möglichkeiten, Sympathien aus den vorhergehenden Bänden aufzugreifen.

Grundlegend ist die Idee, die Handlung aus Sicht der Gegenspieler zu beleuchten, sicherlich keine schlechte, allerdings verlieren die eigentlichen Akteure der Handlung noch mehr an Format. Dies bedingt sich vor allem daher, dass es zwischendurch Frotzeleien zwischen den Gefährten gibt, die doch sehr aufgesetzt wirken angesichts der Gefahren, die man mittlerweile gemeinsam durchgestanden hat. Vor allem Kuno und Gladius gewinnen trotzdem an Tiefe, da beide mehr in den Vordergrund treten und man vor allem über Gladius neues erfährt.

Insgesamt hinterlässt der dritte Band einen etwas schwächeren Eindruck als die vorhergehenden zwei Bände. Vor allem der mangelnde Fokus auf die Protagonisten erweist sich als zentrale Schwäche, und die Handlung wirkt etwas aufgesetzt auf das eigentliche Tobrien-Szenario.

Zur Ausstattung

„DSA“-typisch beinhaltet die Novelle im DIN-A5-Format und mit Hochglanzeinband einen Glossar mit grundlegenden Informationen zur Fantasy-Welt des „Schwarzen Auges“. Vor dem Glossar befindet sich eine Karte Schwarztobriens. Wiederum ein „lila-lastiges“ Cover.

Fazit: Nach der Dynamik des zweiten Bandes wirkt der dritte Band etwas schwerfällig, vor allem durch die permanenten Perspektivwechsel und die nicht so gelungene Charakterentwicklung. Dieses Konzept wäre bei einem regulären „DSA“-Roman vielleicht aufgegangen, hier wirkt es doch etwas aufgesetzt. Trotz dieser Probleme ist die Novelle schnell gelesen, da man wissen möchte, wie sich die Geschichte um Travin, Kuno und die anderen weiterentwickelt.


Hundeleben (DSA Hundstage 3)
Rollenspiel-Roman
Christian Humberg
Fantasy Productions 2010
ISBN: 9783890641331
64 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 5,00

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