Inhalt

Vor den Augen der Gefährten wird das Schiff, das sie retten sollte, versenkt. Mit der Hilfe Travins wird ein neuer Plan gefasst: so schnell wie möglich dem Zugriff der Häscher Xeerans zu entkommen, um durch die menschenleeren Gebiete, die durch Rhazzazors Zugriff entvölkert wurden, in Richtung der Trollpforte und dann in das Mittelreich zu gelangen. Von den nahenden Schergen des Söldnerführers Korninger ahnen sie nichts.

Der Al’Anfaner Anturon übernimmt die Führung und führt die Gruppe in Richtung der Tobimora. Mit der indirekten Hilfe des Magiers Kuno gelingt es, sich dem Zugriff der Söldner Korningers und der Häscher Xeerans vorerst zu entziehen. Doch die Überquerung der Tobimora stellt sich als eine harte Prüfung für die Gefährten dar. In Rhazzazors Reich erwarten sie weitere Prüfungen – wobei die Gefahren auch innerhalb der Gruppe lauern.

Besprechung

Der zweite Band der fünfteiligen „DSA“-Novellenreihe „Hundstage“ greift übergangslos den Handlungsfaden des ersten Bandes auf. Die mittlerweile geschrumpfte Gruppe um den Al’Anfaner Anturon hat den jungen Travin befreit und macht sich nach dem Verlust des Schiffes auf den Weg, um ihren Auftrag zu beenden. Durch die überstandenen Gefahren hat sich so etwas wie eine Hackordnung etabliert, und gemeinsam macht man sich daran, Travin aus den verfluchten Landen zu bringen.

Der zweite Band beschäftigt sich weniger mit der Charakterentwicklung, als mit dem Vorantreiben der Handlung, die durch den Untergang des rettenden Schiffes durchaus an Fahrt aufnimmt. Dabei gewinnt vor allem der Magier Kuno an Bedeutung. Es gelingt ihm, einige Gefahren von den Gefährten abzuhalten, mit dem Ziel, Travin nicht in die Hände der verschiedenen Verfolger geraten zu lassen. Travin kann zudem mit seinen Fähigkeiten als Wundarzt seinen Wert für die verbliebenen Gefährten zeigen und gewinnt dadurch an Format. Anturon hingegen übernimmt immer mehr die Führung in der Gruppe und kristallisiert sich dadurch als eine Art Hauptcharakter und Sympathieträger heraus.

Der Autor des zweiten Bands Henning Mützlitz greift nahtlos auf die in Band 1 gezeichneten Charaktere zurück, und es gelingt ihm, die Handlung an Dramatik gewinnen zu lassen. Dabei wirkt der Übergang zwischen beiden Bänden flüssig, und die Konflikte aus dem ersten Band werden logisch fortgeführt. Vor allem der Perspektivwechsel zwischen Kuno und der Söldnergruppe ist sehr gut gelungen und führt zu einer rasanten Darstellung der Handlung.

Im zweiten Band setzt sich der Blutzoll des ersten Bands fort. Ohne zu verraten, wen es erwischt, fällt einem doch bei dem einen oder anderen Toten auf, dass man im Grunde sehr wenig über einen Teil der Gruppe erfahren hat. Aus diesem Grund nimmt man das Ableben einiger „Helden“ fast schon gelangweilt zur Kenntnis, da einem diese Charaktere nicht wirklich ans Herz wachsen konnten. Dies kann man aber kaum dem Autor vorwerfen, liegt es doch wie bereits in der Rezension zu Band 1 erwähnt, an der geringen Seitenzahl pro Novelle, der rasanten Handlung und der zu Beginn wohl zu hohen Anzahl an Gruppencharakteren.

Zur Ausstattung

Die Novelle kommt im Gegensatz zu den „DSA“-Taschenbüchern im DIN-A5-Format mit Hochglanzeinband daher. Das Cover fällt, ebenso wie die anderen Bände, vor allem durch deren gleiche „lilalastige“ Farbgebung auf. „DSA“-typisch beinhaltet das Buch ein Glossar mit grundlegenden Informationen zur reichhaltigen Welt des Schwarzen Auges. Vor dem Glossar befindet sich ebenfalls eine Karte Schwarztobriens.

Fazit: Der zweite Band der Novellenreihe liest sich fast noch schneller als der erste, gewinnt die Handlung doch deutlich an Fahrt. Dem Autor gelingt dabei ein organischer Übergang zum ersten Band. „Hundswache“ hinterlässt insgesamt einen positiven Eindruck, leider wieder getrübt durch die für eine Novelle typische kurze Lesedauer.