Inhalt

Galotta ist ein junger, aufstrebender Magier mit großem Talent. Er hat große Ziele und möchte seine Gilde aus dem selbstgefälligen Schlaf der bloßen Existenz erwecken und zu einer weltlichen Macht machen. Doch als er sich zur Wahl des Gildenoberhaupts aufstellen lässt und seine revolutionären Vorhaben erklärt, erntet er von seinen konservativen Kollegen nur Ablehnung und Spott. In der Stunde seiner bittersten Niederlage bietet sich ihm indes eine ungeahnte Möglichkeit. Ein Bote des Kaiser trifft ein und fordert ihn auf, umgehend nach Gareth, der Hauptstadt des Kaiserreichs, zu reisen und dort eine Stelle als Hofmagier anzunehmen.

Ohne zu Zögern macht sich Galotta auf den Weg dorthin und lernt Kaiser Reto kennen. Dieser ist ein tapferer und tatkräftiger Soldatenkaiser, der erst vor kurzem die Macht an sich gerissen und das Reich von seinem dekadenten und ungeliebten Herrscherpaar befreit hat. Nun, nachdem er sein Reich gefestigt hat, verfolgt er vor allem zwei Ziele. Zum einen möchte er Maraskan, eine Insel, die abgesehen von einigen Städten und Siedlungen, weitgehend von einem unerforschten und lebensfeindlichem Urwald bewachsen ist, erobern. Zum anderen möchte er seinen verweichlichten Sohn Hal zu einem fähigen Nachfolger erziehen. Bei beiden Problemen soll Galotta helfen.

In seiner Zeit als Hofmagier wird Galotta eine Expedition in den finsteren Reichsforst unternehmen, um mehr über die bisher noch weitgehend unerforschten intuitiven Magie der Elfen zu erfahren, er wird durch die Heirat Hals mit der faszinierenden Schönheit aus dem Süden Alara Paligan gehörig durcheinandergebracht und schließlich zieht er mit der kaiserlichen Armee in den Kampf gegen die Echsenkrieger aus Maraskan. Dabei entdeckt er den Hinweis auf ein sehr mächtiges magisches Artefakt. Doch die Suche danach dürfte das Thema de Folgebandes sein...

Allgemeiner Eindruck

Das Buch ist der 1. Teil der Biographie des Hofmagiers Galotta. Er umfasst die Jahre 968 bis 989 BF und erzählt somit die Lebensgeschichte Galottas vom jungen Magier (ca. 18) bis zum erfahrenen Wissenschaftler und politischen Drahtzieher im Hintergrund. Dabei werden jedoch sehr viele Zeitsprünge gemacht. Den Lesefluss beeinträchtigt dies nicht, da die einzelnen Episoden bewusst so gewählt worden sind, dass sie einen inhaltlichen Zusammenhang haben. Wie man anhand des oben geschilderten Inhalt erkennen kann, ist die Handlung sehr abwechslungsreich. Einmal stehen die Intrigen des Kaiserhof im Vordergrund, ein andermal darf sich der Leser intensiv mit der elfischen Lebensanschauung auseinandersetzen und zum Schluss auf Maraskan kommen auch die Actionfreunde auf ihre Kosten. Erfreut war ich auch über die Kurzauftritte bekannter aventurischer Personen, wie beispielsweise Answin von Rabenmund oder Nahema.

Der Stil der Autoren ist durchgehend angenehm und der Text flüssig zu lesen. Trotzdem darf man hier kein großes Kino erwarten, sondern allenfalls gute Unterhaltung. Die dargestellten Personen wirken weitgehend blass und farblos. Auch die Hauptperson Galotta hebt sich kaum daraus hervor. Die Handlungen und Erlebnisse kann man auch nur als kurzweilig beschreiben. Regelrecht gefesselt hat mich der Roman nicht wirklich. Trotzdem habe ich ihn schnell gelesen und mich dabei nie gelangweilt.

Fazit: „Der Hofmagier“ von Kathrin Ludwig und Mark Wachholz ist im Wesentlichen ein „DSA“-Roman wie jeder andere. Wer lockere und leichte Literatur mag und Interesse an garethischer Reichsgeschichte hat, der wird sich hier gut unterhalten fühlen. Wer hingegen höhere Ansprüche an seine Fantasy-Lektüre anlegt, der sollte lieber die Finger davon lassen.

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